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Kopflaus Nisse
Die blutsaugenden Parasiten leben auf der Kopfhaut des Menschen und werden etwa ein bis vier Millimeter groß. Ihre Farbe variiert von blass-grau bis rötlich-braun (kurz nach einer Mahlzeit) und sie besitzen einen länglichen Körper mit sechs Beinen.1Nissen gelten je nach Definition als Eier beziehungsweise Eihüllen der Kopfläuse. Ihre Größe beträgt etwa 0,8 Millimeter und sie sind transparent, bräunlich oder grau-weiß gefärbt. Zu erkennen sind sie an ihrer länglich-ovalen Form.2

Nisse und Kopflaus: Wo liegt der Unterschied?


Bei Nissen handelt es sich je nach Definition um die Eier oder um die leeren Hüllen der Eier, aus denen die jungen Kopfläuse geschlüpft sind. In der wissenschaftlichen Literatur werden die Eier von den leeren Eihüllen unterschieden – nur letztere heißen hierbei Nissen. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden jedoch die Eier der Kopflaus im Ganzen als Nisse bezeichnet. Nicht zuletzt auch deshalb, weil eine Unterscheidung mit dem bloßen Auge kaum möglich ist. Daher wird auch hier im Folgenden nicht zwischen Läuseeiern und Nissen unterschieden.

Tipp:

Um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine Nisse handelt, sollten Sie versuchen, die weißen Partikel mit den Fingernägeln vom Haar abzuziehen. Lassen sich diese nur schwer ablösen, könnte es sich sehr wahrscheinlich um Nissen handeln.

Der Begriff Kopfläuse bezeichnet dagegen die blutsaugenden Parasiten an sich. Für junge Kopfläuse – die Larven – ist noch die Bezeichnung Nymphe gebräuchlich. Sie hat bereits das typische Aussehen einer ausgewachsenen Laus, ist jedoch deutlich kleiner als diese.

Nissen: So sehen Läuseeier aus


Läuseeier (Nissen) sind circa 0,7 bis 0,9 Millimeter lang und damit in etwa so groß wie ein Sandkorn.2 Sie haben eine ovale Form und können transparent, aber auch bräunlich oder grauweiß sein. Das Ei ist mit einem Deckel verschlossen, der Operculum genannt wird und in dem sich Atemöffnungen befinden.

Die weiblichen Kopfläuse können drei bis fünf Eier pro Tag legen, die sie mit einem klebrigen Sekret am Haar dicht über der Kopfhaut befestigen.2 Der Kleber erstarrt zu einer harten Masse, die sich auch durch intensive Haarwäsche nicht löst. Die Eier benötigen für ihre Entwicklung ungefähr sieben bis zehn Tage, danach schlüpfen junge Läuse (Nymphen) aus ihnen.3

Nach dem Schlüpfen der jungen Kopfläuse bleiben die leeren Nissen übrig, die sich mit bloßem Auge beispielsweise schwer von Hautschuppen oder den Resten von Haargel unterscheiden lassen. Vor allem ihre helle Färbung begünstigt Verwechslungen. Doch auch wenn die Nissen vermeintlich leer sind, darf das Entfernen nicht vernachlässigt werden.

Warum ist es nötig, Nissen zu entfernen?

Das Entfernen von Nissen ist vor allem deshalb besonders wichtig, da wir mit bloßem Auge nicht erkennen können, ob die Eihüllen schon leer sind oder noch junge Kopfläuse enthalten. Werden besetzte Nissen bei der ersten Behandlung mit einem Kopflausmittel nicht entfernt, können frischgeschlüpfte Nymphen einen erneuten Befall bewirken. Dies ist im Übrigen auch ein Grund dafür, dass die Therapie mit Entlausungsmitteln in der Regel zweimal erfolgen muss2 – nur so können auch die frisch aus den Nissen geschlüpften Kopfläuse entfernt werden, die bei der ersten Anwendung vielleicht noch unbehelligt geblieben sind.

Warum lassen sich Läuseeier (Nissen) so schwer abtöten?

Chemische Läusemittel enthalten in der Regel Wirkstoffe, die das Nervensystem der Laus angreifen und sie dadurch abtöten. Bei Nissen entwickelt sich das Nervensystem vermutlich erst nach einigen Tagen – folglich können die chemischen Wirkstoffe auch erst dann Wirkung zeigen. Jüngere Nissen überleben eine Anwendung daher oftmals.

Da auch Nissen über Atemöffnungen verfügen, können Läusemittel mit physikalischer Wirkung beim Entfernen möglicherweise mehr ausrichten. Sie verschließen die Atemöffnungen und führen so zu einem Ersticken der Kopfläuse. Allerdings ist nicht genau geklärt, ab welchem Entwicklungsstand Nissen Sauerstoff benötigen, sehr junge Eier könnten die Anwendung überstehen.

Grundsätzlich sollte die Behandlung eines Kopflausbefalls daher nach einigen Tagen wiederholt werden. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass wirklich alle Läuse und Nissen entfernt wurden.3

Die Kopflaus: Typisches Aussehen des Parasiten


Im Gegensatz zu anderen Insekten macht die Kopflaus keine vollständige Metamorphose durch. Das bedeutet, dass sich eine Kopflaus nicht von der Larve über die Puppe zum vollständigen Insekt entwickelt. Stattdessen schlüpft die Nymphe in der gleichen Gestalt wie die erwachsenen Läuse aus den Eiern, sie ist nur wesentlich kleiner.

Charakteristisch für das Aussehen einer Kopflaus ist ein länglicher Körper mit sechs Beinen und zwei Fühlern am Kopf. Zudem besitzt sie einen Rüssel, über den sie Blut saugen kann. Die Kopflaus hat in der Regel eine blass-graue Farbe, nur kurze Zeit nach einer Blutmahlzeit ist sie rötlich-braun gefärbt. Mit ihren Beinen kann sie sich am menschlichen Haar festklammern. Nach drei Häutungen erreicht die Kopflaus ihre volle Größe von circa drei Millimetern. Damit ist sie in etwa so groß wie ein Sesamsamen oder ein Streichholzkopf. Etwa neun Tage dauert es, bis das Insekt geschlechtsreif ist. In ihrem einmonatigen Lebenszyklus legt die weibliche Laus an die dreihundert Eier.2

Wussten Sie schon?

Fehlt der Kopflaus die Nahrungsgrundlage (Blut) verhungert sie. Fällt die Laus also aus dem Haarschopf oder wird sie ausgekämmt, dann hat sie nur eine maximale Überlebensdauer von ungefähr zwei Tagen.2  

Können sich Läuse über Kleidung und ähnliches verbreiten?

Eine Ansteckung, beispielsweise durch gemeinsam genutzte Kopfbedeckungen, ist zwar nicht komplett ausgeschlossen, aber die Übertragung von Kopfläusen auf diesem Weg ist wenig wahrscheinlich. Auch das Ei der Kopflaus, die Nisse, wird nicht übertragen. Lediglich voll bewegliche Läuse können bei der Berührung von Kopf zu Kopf den Wirt wechseln. Dabei sind Kinder weitaus häufiger befallen als Erwachsene. Schuld daran ist, dass sie beim Spielen sehr oft engen Körperkontakt haben.

Läuse und Nissen: Befall erkennen, Parasiten entfernen


Kratzt sich Ihr Kind häufig den Kopf, vor allem an bestimmten Stellen wie den Schläfen, hinter den Ohren oder im Nacken, könnte dieses Verhalten auf einen Befall mit Kopfläusen hindeuten. In diesem Fall – besonders, wenn im Kindergarten oder der Schule schon Läusealarm gegeben wurde – sollten Sie die Kopfhaut Ihres Kindes genau untersuchen. Dabei hilft Ihnen ein Läusekamm, den Sie in der Apotheke, im Reformhaus oder im Online-Versandhandel kaufen können. Nach der Diagnose sollten Sie schnellstens eine Therapie folgen lassen.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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