Symptome einer Vitiligo
Die Weißfleckenkrankheit lässt sich aufgrund der typischen Symptomatik meist gut erkennen. Es kommt zu scharf abgegrenzten, weißen Flecken auf der Haut. Bei vielen Patienten sind vor allem das Gesicht und die Extremitäten (Arme und Beine) betroffen. Doch auch die Schleimhäute können die charakteristischen weißen Flecken aufweisen. Hautstellen, die Reibung oder Druck durch Kleidung oder Schuhe ausgesetzt sind, sind bei manchen Patienten besonders stark betroffen. Auch Körperareale, die häufig kleinere Verletzungen aufzeigen, wie die Ellenbogen oder Knie, zeigen die Symptome vermehrt. Bei manchen Patienten geht die Vitiligo mit einer Fehlfunktion der Schilddrüse einher und es kann zusätzlich zu Beschwerden wie Gewichtsveränderungen, Müdigkeit oder Rastlosigkeit kommen. Auch bei Augenproblemen und Diabetes mellitus Typ 1 kann Vitiligo als Begleiterkrankung auftreten.
Wichtig:
Bei Hautveränderungen sollte immer ein Dermatologe hinzugezogen werden. Die weißen Flecken können auch Anzeichen für eine andere Erkrankung sein und sollten daher diagnostisch abgeklärt werden.
Die Ursache für weiße Flecken auf der Haut ist unklar
Warum eine Vitiligo entsteht ist bis heute nicht ganz erforscht. Mehrere Auslöser werden in der Medizin diskutiert. Da die Weißfleckenkrankheit innerhalb von Familien gehäuft auftritt, ist eine genetische Veranlagung wahrscheinlich. Allerdings wird vermutlich nur ein erhöhtes Risiko zu erkranken vererbt, ob die Krankheit tatsächlich ausbricht, ist damit nicht sicher. Auch eine Fehlfunktion des Immunsystems könnte für die Vitiligo verantwortlich sein. Es wird vermutet, dass sich unsere körpereigenen Abwehrmechanismen gegen die melaninproduzierenden Zellen der Haut, die sogenannten Melanozyten, wenden und so die Bildung des Pigments unterbinden. Die Folge sind die klar abgegrenzten und völlig farblosen Flecken auf der Haut.
Krankheitsverlauf: Vitiligo breitet sich aus
Vitiligo betrifft beide Geschlechter und jede Altersgruppe. Auch eine ethnische Häufung liegt nicht vor. Die ersten Symptome zeigen Patienten meist vor der Pubertät . Dabei beginnt die Hautveränderung zunächst nur an einzelnen Stellen und im Verlauf der Zeit kommen immer mehr weiße Flecken auf der Haut hinzu. Einige Patienten berichten von einem symmetrischen Auftreten der charakteristischen Entfärbung. In manchen Fällen stagniert die Hautveränderung irgendwann. Auch kann es sein, dass die weißen Flecken mit der Zeit durch neu produziertes Melanin langsam dunkler werden. Ein vollständiger Angleich an die ursprüngliche Hautfarbe ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Eine Vitiligo hat keine Auswirkungen auf die Lebenserwartung, sie ist weder ansteckend noch treten Komplikationen auf. Allerdings leiden Betroffene unter Umständen an den kosmetischen Folgen der Hautkrankheit und fühlen sich ausgegrenzt. Eine psychologische Behandlung sowie der Austausch in Selbsthilfegruppen kann dabei helfen, mit den Folgen der Vitiligo leben zu lernen.
Vorsicht beim Sonnenbaden:
Hautpartien ohne Melanin sind besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Direkte Sonneneinstrahlung kann schnell zu Verbrennungen führen, da der natürliche Schutz nicht mehr vorhanden ist. Vitiligo-Betroffene sollten daher immer auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten und regelmäßig ein Hautscreening beim Dermatologen durchführen lassen.
Möglichkeiten einer Behandlung von Vitiligo
Eine Heilung ist bei Vitiligo nicht möglich. Es gibt aber verschiedene Methoden, um die Melanozyten in den veränderten Hautregionen anzuregen und so gegebenenfalls die Produktion des Hautfarbstoffs wieder einzuleiten. Die Unterschiede zwischen den erkrankten Stellen und der gesunden Haut wird allerdings immer sichtbar bleiben. Der Therapieerfolg ist im Einzelfall nicht vorhersehbar.
Eine kontrollierte Phototherapie in einer Hautarztpraxis kann dazu führen, dass die weißen Flecken auf der Haut wieder Melanin produzieren. Die Stellen werden mit UV-Licht bestrahlt und gegebenenfalls zusätzlich mit Medikamenten behandelt. Dieses Verfahren kann dazu führen, dass die Melanozyten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Gabe von Immunsuppressiva (Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken) kann die Therapie ergänzen. Das Immunsystem wird in diesem Fall daran gehindert, weitere Melanozyten zu zerstören. Ein Fortschreiten des Pigmentverlustes kann so zum Teil vermieden werden. Dabei ist es wichtig, sich an den ärztlichen Rat zu halten. Eine Eigenmedikation ist nicht zu empfehlen.
Die Weißfleckenkrankheit kaschieren
Schlägt die Therapie nicht an, gibt es die Möglichkeit, die Hautveränderung zumindest optisch abzuschwächen. Camouflage-Makeup ist gut geeignet, um den Hautton der veränderten Stellen wieder anzugleichen. Auch eine Behandlung mit Selbstbräuner kann Patienten mit Vitiligo helfen und die hellen Stellen nachfärben, das Ergebnis hängt allerdings von der korrekten Anwendung ab. Im Gespräch mit anderen Betroffenen lernen viele Patienten, mit ihrer Hautveränderung umzugehen und die Krankheit zu akzeptieren.