Hautpflegeprodukte im Wandel der Zeit


Menschen mit einer reinen und schönen Haut verdanken diesen beneidenswerten Zustand einerseits ihrer genetischen Veranlagung. Andererseits erfreut sich auch der Besitzer der ebenmäßigsten und reinsten Haut nicht lange der Makellosigkeit seiner Haut, wenn er übermäßig raucht oder trinkt und sich ungesund ernährt.

Gleiches gilt auch für den Gebrauch von Hautpflegemitteln. Feuchtigkeitsspendende Cremes oder milde Lotionen sind selbst für die Pflege einer widerstandsfähigen, gesunden Haut nützlich. Anders gesagt: Haut wird auch durch den Lebensstil und Pflege zur schönen Haut.

Schon in früheren Jahrhunderten griffen die Damen von Welt zu Naturprodukten mit hautpflegenden und -straffenden Eigenschaften. Adelige Römerinnen schworen auf die Wirkung pulverisierten Hirschhorns, dessen pflegende Bestandteile jedoch bis heute nicht nachgewiesen sind.

Die österreichisch-ungarische Kaiserin Sissi strich sich beispielsweise nachts eine Gesichtsmaske aus dem Fruchtmus der Erdbeere auf: Die natürlichen Fruchtsäuren sollten einen Peeling-Effekt bewirken.

Interessant

Ab der Renaissance kam die weiße Haut in Mode, Männer wie Frauen schminkten sich mit teilweise abenteuerlichen Mitteln oder blichen sich die Haut. Anwendung zum Bleichen fand neben Bleiweiß auch Vitriol (eine giftige Kupferverbindung), zerriebenes Perlmutt und Alabaster, ein weißes Mineral.

Ein möglichst weißer Teint war etwa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Hinweis darauf, dass die betreffende Person nicht im Freien arbeiten musste. Demnach stand eine gebräunte Haut zum Beispiel für Leibeigene oder eine harte Arbeit auf den Feldern.

Der Fortschritt der Dermatologie für schöne und reine Haut


Heute hält die kosmetische Industrie eine Vielzahl an Salben und Cremes für jeden Hauttyp, Alter und Geschlecht bereit. Die Wirksamkeit dieser Produkte verdanken die Hersteller hauptsächlich der dermatologischen Forschung, die in erster Linie die biochemischen und physiologischen Mechanismen der Zellregeneration und Hautalterung aufgedeckt hat. So haben Forscher

  • den Zusammenhang zwischen der Hautelastizität und dem Aufbau der Kollagene und Elastine erkannt,
  • die Bedeutung des Immunsystems für die Hautgesundheit beschrieben und
  • auf die Schädlichkeit der UV-Strahlung für die Hautzellen hingewiesen.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse überschwemmen heute eine Vielzahl an Produkten den Markt. Um herauszufinden, welches Pflegeprodukt für die eigene Haut geeignet ist, sollten Sie zunächst herausfinden, welcher Hauttyp Sie sind. Dementsprechend sollten Sie Ihre Pflege anpassen. Falls Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich von einem Dermatologen oder in Ihrer Apotheke beraten.

Tipps für eine schöne und reine Haut


Wer in jungen Jahren eine reine und schöne Haut besitzt, hat beste Chancen, sich diesen Zustand mit der richtigen Pflege bis ins Alter bewahren zu können. Um eine schöne, reine Haut jedoch zu bekommen beziehungsweise zu erhalten, sollten Sie einige Regeln befolgen. Das mag im ersten Moment ein wenig mühsam klingen, lohnt sich aber auf jeden Fall: Nicht nur Ihre Haut profitiert davon, sondern auch Ihr gesamter Organismus wird es Ihnen danken.

Tipp 1: Rauchen und übermäßiger Alkoholgenuss sind tabu

Wer raucht, schädigt seine Haut. Das Nikotin verengt die kleinen Blutgefäße der Haut, das ganze Gewebe wird daraufhin schlechter durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Zusätzlich behindert das im Rauch enthaltene Kohlenmonoxid den Sauerstofftransport in die Zellen. Die Haut erscheint fahl und grau. Raucher weisen in der Regel wesentlich mehr Falten auf als gleichaltrige Nichtraucher.

Starker Alkoholkonsum fördert (bestehende) Hautkrankheiten sowie die Hautalterung. Außerdem trocknet er die Haut aus, weil der Alkohol dem Organismus Wasser entzieht.

Tipp für eine schöne Haut: Zum Nikotinverzicht gibt es keine Alternative. Ab und zu ein Glas Wein oder Bier hingegen ist in Ordnung. Sollten es doch einmal ein bisschen mehr werden, vergessen Sie nicht, zwischendurch immer wieder auch ein Glas Wasser zu trinken. Das wirkt den Austrocknungserscheinungen der Haut entgegen.

Tipp 2: Achten Sie auf ausreichenden Hautschutz bei Sonneneinstrahlung

Vor allem Menschen mit einer hellen Haut sind von der schädlichen Wirkung der unsichtbaren ultravioletten Strahlung des Typs UV-A gefährdet. Ohne einen ausreichenden UV-Schutz können

  • strahlungsbedingte Hautausschläge,
  • Sonnenallergien
  • und auch dauerhafte Schäden des Erbguts der Zellen auftreten.

Dies erhöht die Hautkrebsgefahr. Hinzu kommt auch, dass die Haut austrocknet und Falten entstehen. Das Immunsystem wird geschwächt und regenerative Heilungsprozesse der Haut dauern länger.

Tipp für eine schöne Haut: Im Sommerurlaub, insbesondere am Meer, streut die Wasseroberfläche die UV-Strahlung und intensiviert sie. Benutzen Sie deshalb eine Sonnenlotion mit einem ausreichend hohen Sonnenschutz. Setzen Sie sich – abhängig von Ihrem Hauttyp – nicht länger als eine halbe Stunde der Sonne aus und gönnen Sie der Haut anschließend Erholung im Schatten.

Meiden Sie die Sonne vor allem in den heißen Mittagsstunden und nutzen Sie eine UV-abweisende Kleidung. Diese Ratschläge gelten übrigens in besonderem Maß für Kinder, deren Haut besonders empfindlich auf die schädliche Strahlung reagiert.

Tipp 3: Ausgewogene und gesunde Ernährung für ein klares Hautbild

Jeder Teil unseres Organismus ist abhängig von einer guten Nährstoffversorgung. Unserer Haut sieht man es sofort an, wenn die Ernährung schlecht oder einseitig ist. So haben Menschen, die an Essstörungen wie Anorexie (Appetitlosigkeit) oder Bulimie (Ess-Brechsucht) leiden, in der Regel auch Hautprobleme, weil die unzureichende Ernährung den Stoffwechsel der Haut stört.

Tipp für eine schöne Haut: Ein ausgewogener Speiseplan mit viel Obst und Gemüse trägt zu einer gesunden Haut bei. Neben Vitaminen und Mineralstoffen sollten Sie auch immer an eine ausreichende Zufuhr von Eiweiß denken.

Diese finden sich beispielsweise in Ei, Fleisch, Fisch und Milchprodukten. Der Körper benötigt sie für den Aufbau von Kollagen und Elastin, welche die Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut garantieren. Vegetarier und Veganer müssen bei ihrem Speiseplan daran denken, diese lebenswichtigen Bestandteile adäquat zu ersetzen.

Tipp 4: Frühzeitiges Anti-Aging zum Vorbeugen von Falten

Viele Menschen ist nicht klar, wie früh die Haut beginnt zu altern: Bereits ab circa dem 25. Lebensjahr fangen die charakteristischen Veränderungen an – auch wenn sie von außen noch nicht zu sehen sind. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Körper weniger Kollagen produziert als in jungen Jahren. Dabei handelt es sich um ein Protein, das unter anderem in der Haut zu finden und sehr reißfest ist sowie gut Wasser speichern kann.

Um einer frühen Hautalterung entgegenzuwirken, sollte die Haut schon vor den ersten sichtbaren Falten entsprechend gepflegt werden. Dazu gehört vor allem, die Haut keinen schädigenden Einflüssen wie übermäßigem UV-Licht auszusetzen. Außerdem ist es sinnvoll, sie mit feuchtigkeitsspendenden, zum Hauttyp passenden Cremes zu pflegen. Ergänzend können Präparate mit Kollagen zum Einnehmen den Rückgang des Proteins von innen ausgleichen.

Tipp 5: Regelmäßige ärztliche Kontrolle schafft Sicherheit

Selbst bei bester Hautpflege, ausgewogener Ernährung und gutem UV-Schutz sollten Sie auf Nummer sichergehen und eine regelmäßige Hautkrebsvorsorge in Anspruch nehmen. Ab dem 35. Lebensjahr empfehlen die Kassen diese schmerzlose, aber effektive Untersuchung beim Dermatologen und übernehmen die Kosten.

Der Facharzt sucht die Haut des gesamten Körpers mit einer starken Lupe und Lichtquelle ab. Seine Aufmerksamkeit gilt vor allem Muttermalen, die bestimmte Merkmale aufweisen:

  • von der Hautoberfläche erhaben
  • unregelmäßig geformt
  • ihre Farbe geändert haben oder bluten

Treffen diese Merkmale zu, liegt der Verdacht einer Tumorerkrankung relativ nahe. Hier gilt, je frühzeitiger der Krebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen.

Tipp für eine schöne Haut: Vor allem – aber nicht nur – als Angehöriger einer Risikogruppe sollten Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Dazu zählen Menschen, die beispielsweise viel im Freien arbeiten, zahlreiche Muttermale aufweisen oder bei denen in der Familie bereits Hautkrebs aufgetreten ist.

Tipp 6: Reinigung und Pflege dem Hauttyp angepasst

Reine und schöne Haut durch Pflege

Allgemein gilt: Säubern Sie Ihre Haut täglich mindestens einmal. Vor allem im Gesicht entfernen Sie so Make-up-Reste, Schmutz, Schweiß und Talg.

Dadurch können die Poren nicht verstopfen und Bakterien sich nicht vermehren.

Allerdings ist Wasser alleine nicht in der Lage, die Ansammlung an Schmutz und Co. zu beseitigen. Je nach individuellen Hauttyp stellt die Haut unterschiedliche Ansprüche an Reinigung und Pflege. Wenn Sie Ihren Hauttyp kennen, können Sie die Wahl Ihrer Reinigungs- und Pflegeprodukte optimal auf Ihren Hautzustand abstimmen.

Hier eine Übersicht über die wichtigsten Hauttypen und ihre Pflege:

Trockene Haut

Benutzen Sie Produkte zur Regulierung des Feuchtigkeits- und Fetthaushaltes Ihrer Haut, also rückfettende Cremes und Lotionen. Lange, heiße Duschen oder stundenlanges Baden trocknet die Haut weiter aus. Ziehen Sie Badeöle Schaumbädern unbedingt vor. Wohltuend für die Gesichtshaut sind pflanzliche Öle aus Mandeln und Aloe vera.

Fettige Haut

Hier gilt es, die überschießende Talgproduktion in den Griff zu bekommen. Nutzen Sie spezielle Produkte, die entfettend und antibakteriell wirken. Reinigungsprodukte mit leicht saurem pH-Wert unterstützen den Säuremantel der Haut und den natürlichen Schutz gegen Bakterien. Sanfte Peelings tragen dazu bei, die Hornschuppen abzutragen, die ansonsten die Follikelkanäle verstopfen könnten und die Mitesserbildung fördern. Bei fettiger Haut sind auch Produkte mit einem Alkoholanteil zur Reinigung geeignet. Verwenden Sie ausschließlich fettfreie Cremes.

Mischhaut

Reizen Sie Ihre ohnehin empfindliche Mischhaut nicht durch alkoholhaltige Reinigungsprodukte. Reinigen Sie Ihre Haut nur mit sanften Kosmetiktüchern, lauwarmem Wasser und einem weichen Waschlappen. Neutralöl ist eine adäquate Pflege für die trockenen Hautpartien.

Empfindliche Haut

 Vermeiden Sie alle Produkte, die Ihre Haut reizen könnten. Dazu zählen Alkohol, Tenside und Allergene, die bei Ihnen eine Kontaktallergie auslösen könnten. Zur Pflege verwenden Sie am besten Cremes mit antientzündlichen Wirkstoffen, wie sie beispielsweise in der Ringelblume (Calendula officinalis) enthalten sind. Diese Inhaltsstoffe wirken beruhigend auf eine irritierte Haut.

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