Die Mischhaut: Leicht zu erkennen, schwer zu behandeln
Während eine trockene oder fettige Haut den gesamten Körper betreffen kann, kommt die Mischhaut nur im Gesicht vor. Die anderen Hautpartien am Körper können auch normal gefettet oder trocken sein. Betroffen von einer übermäßigen Talgproduktion ist die sogenannte T-Zone, nämlich die Stirn und Nase sowie das Kinn. Hier findet sich eine fettige Haut mit den typischen Merkmalen wie erweiterte, große Poren, Entzündungen und Mitesser.
Die Wangen hingegen erscheinen matt, rau und trocken. Die Poren sind hier kaum zu erkennen, bei einigen Menschen zeigen sich rote Äderchen im Hautbild. Die Trockenheit an den Wangen führt zu Spannungsgefühlen. Entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen der Haut müssen Sie der Reinigung und Pflege besondere Aufmerksamkeit widmen.
Die Ursachen für Mischhaut sind weitgehend unbekannt
Eine eindeutige Antwort, warum manche Menschen zu einer Mischhaut neigen, hat die dermatologische Forschung noch nicht gefunden. Ein Zusammenhang mit dem Hormonhaushalt der Betroffenen, insbesondere den männlichen Sexualhormonen (Androgenen), ist naheliegend.
Die Talgproduktion variiert von Lebensalter zu Lebensalter. Ist sie beim Säugling noch hoch, vermindert sich die Absonderung von Hautfett in den Jahren bis zur Pubertät schrittweise. Jetzt setzt die Entwicklung der männlichen und weiblichen Keimdrüsen ein, das Testosteron regt die Rezeptoren der Talgdrüsen an, die Produktion wird wieder verstärkt.
Zwischen dem 20. und dem 25. Lebensjahr erreicht die Fettproduktion ihren Höhepunkt, um sich danach wieder zu verringern. Während die männlichen Sexualhormone die Produktion anregen, wird sie von den Östrogenen und Gestagenen, den weiblichen Hormonen, gehemmt.
Frauen erkennen eine Veränderung des Hormonspiegels also auch am Hautbild. So kann das Absetzen hormonell wirksamer Kontrazeptiva („Antibabypille“) eine fettige Haut und Mischhaut fördern.
Gleiches gilt für die Zeit kurz vor dem Einsetzen der Menstruation, nach einer Schwangerschaft und Entbindung. Einen ähnlichen Effekt verursacht auch eine Funktionsstörung der Eierstöcke (Ovarien), die mit einer Erhöhung der männlichen Sexualhormone einhergeht.
Weitere Ursachen für Mischhaut sind unter anderem:
- Falsche Ernährung, Nährstoffmangel
- Psychologische Belastungen, Stress
- Medikamenteneinnahme
- Familiäre Veranlagung
- Hoher Alkoholkonsum, Nikotin
Das Hautbild verbessern: Mit ausgewogener Ernährung und Verzicht auf Genussmittel
Zwar ist der Zusammenhang zwischen einer fett- und zuckerreichen Ernährung und unreiner Haut oder Mischhaut nicht eindeutig belegt, jedoch weist vieles darauf hin. Außerdem ist zumindest ein indirekter Einfluss von Genussmitteln auf den Hautzustand eindeutig: Nikotin hat die Eigenschaft, die Durchblutung des gesamten Organismus zu hemmen, wovon auch die Haut betroffen ist.
Der Stoffwechsel sowie die Versorgung mit Nährstoffen werden herabgesetzt, die Gesichtshaut wirkt fahl und grau. Die Bausteine, die der Haut Elastizität verleihen – Kollagen- und Elastin –, werden abgebaut, was die Faltenbildung begünstigt.
Regelmäßiges Trinken alkoholischer Getränke entzieht der Haut Wasser und zeigt die gleiche Wirkung wie Nikotinkonsum. Dazu erweitert Alkohol die peripheren Gefäße beispielsweise der Nasenhaut, die platzen können.
Das Ergebnis ist ein sogenannter Spider-Naevus, umgangssprachlich auch Trinkernase genannt. Bei chronischen Alkoholikern ist die Nährstoffaufnahme durch das Verdauungssystem geschwächt, die wichtigen Vitamine A, C, D und E fehlen dem Organismus. Diese Vitamine sind jedoch essentiell für die Zellbildung und Hautelastizität, den Schutz vor freien Radikalen sowie für die Regeneration der Haut.
Pflegehinweise zu Mischhaut: Sanfte Reinigung, vorsichtige Pflege
Die Mischhaut ist sehr empfindlich. Sie sollten sie auf keinen Fall durch aggressive Reinigungsprodukte reizen. Die fettigen Partien am besten sanft mit kosmetischen Reinigungstüchern (ohne Alkohol) von Schmutz und Make-up befreien. Lauwarmes Wasser und ein weicher Waschlappen sind ebenso gut zur Reinigung geeignet.
Die trockenen Hautstellen pflegen Sie am besten mit einem Neutralöl ohne Duftstoffe. Dieses verursacht keine Reizungen und kann außerdem gut von der Haut aufgenommen werden. Wichtige Hinweise zur Zusammensetzung und Wirkungsweise des Pflegemittels können Sie der Verpackung sowie dem Beipackzettel entnehmen.
Handelt es sich um eine Wasser-in-Öl-Emulsion, so ist Fett die Basis der Creme. Lautet die Angabe Öl-in-Wasser-Emulsion, ist der Hauptbestandteil der Creme Wasser. Erstere eignet sich für eine trockene, die zweite hingegen für eine fettige Haut.
Mischhaut: Anspruchsvoll und empfindlich
Fettige und trockene Zonen, die nebeneinanderliegen, machen die Pflege nicht gerade leicht. Auch Umwelteinflüsse können die beiden gegensätzlichen Eigenschaften zusätzlich verstärken. Die Abgrenzung von den Hauttypen fettige Haut, trockene Haut und empfindliche Haut sollte bei anhaltenden Beschwerden ein Dermatologe treffen. Er kann Sie auch am besten zu geeigneten Pflegeprodukten beraten.