Kurze Erklärung:

Dermatitis setzt sich aus den Begriffen „Dermis“ (=Lederhaut/mittlere Hautschicht, die hauptsächlich betroffen ist) und „-itis“ (=Entzündung) zusammen.

Was ist eine Dermatitis? Formen der Hautentzündung


Dermatitis ist nicht gleich Dermatitis – obwohl sich viele Krankheitsbilder durch ähnliche Beschwerden äußern. Vielmehr handelt es sich bei der Bezeichnung „Dermatitis“ um einen Sammelbegriff für alle Probleme der Haut, die mit Ekzemen einhergehen, also entzündlichen Hautveränderungen.

Die Form entscheidet letztlich auch, wie lange die Dermatitis andauert: Wer beispielsweise an der chronisch-entzündlichen Krankheit Neurodermitis leidet, muss damit rechnen, dass die Beschwerden immer wieder kommen – typisch ist ein schubweises Auftreten.1

Welche Ausprägungen bei einer Dermatitis möglich sind, können Sie in der nachstehenden Bildergalerie sehen:

Die Ursachen einer Hautentzündung


Aufgrund der unzähligen Ausprägungen von Dermatitis ist es kaum möglich, pauschal eine Ursache zu nennen, die deren Entwicklung begünstigt. Eher handelt es sich in den meisten Fällen um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren oder Auslöser: Einfluss kann beispielsweise die Entzündungsneigung der Haut nehmen. Oder auch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Immunsystem mit überzogener Abwehr auf bestimmte Fremdstoffe reagiert.

Daneben spielt nicht selten auch die genetische Komponente eine Rolle, weshalb der Arzt bei der Diagnose ebenfalls danach fragen wird, ob sich Allergien oder Hauterkrankungen in der Familie häufen. Abhängig von individuellen Komponenten des Erbguts kann sich eine Dermatitis wie die Neurodermitis (atopische Dermatitis) leichter entwickeln.

Was ist ein atopischer Formenkreis?

Neurodermitis, Asthma und allergischer Schnupfen (inklusive Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie) hängen genetisch eng zusammen: Leidet man einer dieser Krankheiten, besteht ein deutlich Neurodermitis, Asthma und allergischer Schnupfen (inklusive Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie) hängen genetisch eng zusammen: Leidet man einer dieser Krankheiten, besteht ein deutlich höheres Risiko dafür, auch eine der anderen oder gar beide Erkrankungen zu entfalten.höheres Risiko dafür, auch eine der anderen oder gar beide Erkrankungen zu entfalten.

Wie äußert sich eine Hautentzündung?


Zwar können die Symptome je nach Ausprägung der Dermatitis abweichen, dennoch gibt es Beschwerden, die bei allen Formen ähnlich oder gleich verlaufen. Diese stehen vor allem im Zusammenhang mit den charakteristischen Ekzemen (Veränderungen der Haut):

Vor allem an sichtbaren Bereichen, beispielsweise dem Gesicht oder den Armen, empfinden die meisten Betroffenen die Symptome als stark belastend. Die entzündeten Hautstellen lassen sich hier kaum vor dem Umfeld verbergen und können negative Reaktionen der Mitmenschen hervorrufen. Häufig entsteht daraus die Angst vor möglicher Ablehnung, weshalb sich einige Patienten aus dem sozialen Leben immer weiter zurückziehen. Das Problem dabei: In einigen Fällen kann die Psyche ebenfalls Einfluss auf die Dermatitis nehmen. So berichten beispielsweise Neurodermitis-Patienten von einer Verschlechterung der Haut, wenn es ihnen seelisch nicht gut geht. Daher sollte bei der Therapie die psychische Komponente nicht außer Acht gelassen werden, beispielsweise in Form einer Psychotherapie.

So lässt sich eine Hautentzündung diagnostizieren


Zur Diagnose und exakten Zuordnung einer Dermatitis sind beim Arzt scharfe Augen gefragt: Abgesehen von einer detaillierten Befragung seines Patienten bleibt ihm zunächst, die betroffenen Hautbereiche genau in Augenschein zu nehmen. Aus seinen Beobachtungen und den Beschreibungen des Betroffenen kann er dann Rückschlüsse auf die Erkrankung ziehen. Unter Umständen nimmt der Mediziner auch eine Hautprobe und schickt sie zur Analyse ins Labor (Biopsie).

Bei Verdacht auf eine allergisch bedingte Dermatitis, kann der Mediziner zusätzlich einen Allergietest durchführen. Am häufigsten kommt der sogenannte Pricktest zum Einsatz: Dabei werden mögliche Allergene (Allergieauslöser) auf die Haut getropft; mit einer feinen Nadel sticht der Arzt anschließend in die Haut – so kommen die Stoffe direkt mit dem Immunsystem in Berührung. Und keine Sorge: Der Test ist an sich nicht schmerzhaft. Liegt eine Allergie vor, wird es nicht lange dauern, bis sich die ersten Anzeichen – Rötung, Juckreiz und Schwellung – bemerkbar machen.

Welche Therapiemöglichkeiten haben Betroffene?


Die Behandlung der Dermatitis richtet sich in erster Linie nach der zugrundeliegenden Ursache. In der Regel stehen spezielle Präparate mit genau auf die Bedürfnisse angepassten Wirkstoffen zur Verfügung. So verschreibt der Arzt zur Behandlung einer Neurodermitis zum Beispiel Salben oder Cremes mit Glukokortikoid und Calcineurinhemmern, die sich gegen die Entzündung richten (antiinflammatorisch).

Demgegenüber rät er bei Mundrose (perioraler Dermatitis) für einige Wochen zu einem kompletten Verzicht auf Kosmetik- und Pflegeprodukte. Zur Therapie der allergischen Dermatitis gehört unter anderem das Meiden der allergieauslösenden Stoffe.

Allgemeiner Tipp:

Äußerlich anwendbare Salben, die der Entzündung und Rötung der Haut entgegenwirken sowie den begleitenden Juckreiz lindern, sind bei nahezu allen Formen der Dermatitis anwendbar. Bei juckenden Hauterkrankungen sind pflanzliche Wirkstoffe wie Mahonia geeignet.

Abgesehen von Arzneimitteln ist es zudem wichtig, auf eine angemessene Hautpflege zu achten. Beobachten Sie, welche Faktoren zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen, beispielsweise bestimmte Nahrungsmittel oder Stress, und bemühen Sie sich, solche Einflüsse möglichst zu vermeiden. Darüber hinaus können Sie folgende Tipps beherzigen:

  • Nutzen Sie schonende, pH-hautneutrale Pflegemittel und Lotionen, die Ihre Haut nicht zusätzlich irritieren.
  • Verzichten Sie auf zu heiße Bäder oder Duschen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie es mit der Körperhygiene nicht übertreiben – gesunde Haut verträgt zwar die tägliche Dusche, sie gibt sich aber auch mit weniger zufrieden.
  • Leichte, luftdurchlässige Kleidung trägt mitunter auch dazu bei, dass die Haut weniger gereizt wird. Einige Menschen reagieren zudem negativ auf Stoffe aus Wolle, Seide oder Kunstfasern. Hier gilt es auszuprobieren, was einem guttut.

Zu guter Letzt sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung an der frischen Luft setzen, denn diese Faktoren können sich ebenfalls positiv auf den Verlauf einer Dermatitis auswirken.

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Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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