Häufig gestellte Fragen zur Ringelflechte


Was ist Ringelflechte?

Ringelflechte ist eine Pilzerkrankung der Haut, die durch Fadenpilze verursacht wird und mit ringförmigen Rötungen und Juckreiz einhergeht. Die Übertragung erfolgt bei Kontakt von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch.

Wie sieht Ringelflechte aus?

Ringelflechte zeigt sich als ringförmige Rötung auf der Haut, die zur Mitte hin heller wird und mit Jucken beziehungsweise Brennen einhergeht — weswegen sie auch „Ringwurm“ genannt wird. Am Rand kann die Rötung leicht erhaben und schuppig sein.

Wo zeigt sich Ringelflechte besonders oft?

Fadenpilze, die Auslöser der Ringelflechte, sind „hornliebend“. Das bedeutet, dass sie sich besonders oft auf Haut, Haaren und Nägeln zeigen. Zudem bevorzugen sie ein feuchtes Milieu, weswegen Ringelflechte vor allem in den Achseln, in der Leiste und allgemein in Hautfalten auftritt.

Woher bekommt man Ringelflechte?

Ringelflechte kann von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch übertragen werden. Entweder durch direkten Kontakt oder indirekt, durch die gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Handtüchern, Sportgeräten oder Haarbürsten. Die Gefahr einer Ansteckung liegt jedoch nur bei 10 – 20 %.2

Was kann man gegen Ringelflechte tun?

Bei der Behandlung von Ringelflechte werden Cremes mit pilzabtötenden Wirkstoffen eingesetzt (Antimykotika). In besonders schweren Fällen kann auch die Einnahme von Antipilzmitteln in Form von Tabletten nötig sein.

Symptome der Ringelflechte


Erste Symptome der Ringelflechte (Tinea corporis) treten in der Regel ein bis drei Wochen nach der Infektion mit dem Fadenpilz auf.2 Folgende Merkmale sind typisch: 

  • ringförmige oder kreisrunde Hautrötungen, die zur Mitte hin heller werden  
  • der Rand der Rötungen kann leicht erhaben und schuppig sein 
  • die betroffenen Stellen sind oft stark juckend und/oder verursachen Brennen  
  • im Verlauf der Erkrankung dehnen sich die Ringe aus, während die Mitte abheilt
Abbildung von Ringelflechte (auch: Tinea corporis oder Ringwurm genannt) auf einer Wade.

Die Größe der Hautveränderungen variiert und sie können sich auf verschiedene Körperregionen ausbreiten, einschließlich des Rumpfes, der Arme, der Beine und des Gesichts. Durch Kratzen kann der Pilz in andere Körperbereiche verschleppt werden. Tritt der Pilz auf der Kopfhaut auf (Tinea capitis), kann es zum Beispiel zu Haarausfall (Alopezie) und Schuppenbildung kommen. 

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ringelflechte nicht immer das typische ringförmige Erscheinungsbild aufweisen muss. In einigen Fällen kann es zu Entzündungen in tieferen Hautschichten kommen, was zu nässenden, schmerzhaften Knötchen oder Krusten führt. Auch Fieber ist möglich. Nach dem Abklingen der Entzündung können sich die betroffenen Hautstellen dunkler oder heller verfärben. 

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr?

Das Risiko, sich mit Ringelflechte anzustecken, ist bei Menschen mit gesundem Immunsystem eher gering und liegt bei 10 – 20 %.2 Erkrankte Kinder können nach begonnener Behandlung daher rasch wieder in die Schule beziehungsweise den Kindergarten gehen. Auf Sportarten, bei denen es zu direktem Hautkontakt kommt (wie Ringen), sollte jedoch eine Woche lang verzichtet werden.

Ringelflechte: Die Ursachen


Die Ursache für Ringelflechte (auch: Tinea corporis/Ringwurm) ist eine Infektion mit Fadenpilzen, die in der Medizin als Dermatophyten bezeichnet werden. Eine direkte Übertragung erfolgt durch den Hautkontakt mit infizierten Personen oder Tieren. Hunde und Katzen beispielsweise können Träger von Hautpilzen sein, ohne selbst Symptome zu zeigen. Indirekte Übertragung ist möglich, wenn Gegenstände wie Handtücher, Kleidung, Kämme oder Sportausrüstung mit infizierten Personen geteilt werden (Schmierinfektion). 

Zudem begünstigt ein feucht-warmes Klima das Wachstum von Hautpilzen. Sie können leicht in Hautfalten eindringen und sich an Orten wie den Achselhöhlen oder in der Leistengegend vermehren. Die Vorliebe für Feuchtigkeit ist auch der Grund, weshalb die Infektion in Umkleideräumen, Schwimmbädern oder Gemeinschaftsduschen besonders häufig auftritt.

Faktoren, die das Risiko für Ringelflechte erhöhen:

Durch bereits bestehende Krankheiten die das Immunsystem beeinträchtigen (wie Diabetes), kann die Gefahr, an Ringelflechte zu erkranken, steigen. Auch ältere Menschen haben aufgrund eines möglicherweise geschwächten Immunsystems ein höheres Infektionsrisiko, ebenso wie Patienten mit Übergewicht oder Durchblutungsstörungen.1

So erfolgen Diagnose und Behandlung der Ringelflechte


Die Ringelflechte hat ein so charakteristisches Aussehen, dass Ärztinnen und Ärzte sie in der Regel schon auf den ersten Blick erkennen. Auch sogenannte Wood-Licht-Lampen (UV-Lampen) kommen zum Einsatz, da sich einige Fadenpilz-Arten unter diesem Licht besser erkennen lassen. Bei Unsicherheiten kann der Mediziner einen Abstrich der Hautveränderung nehmen und unter dem Mikroskop untersuchen.

Es gibt einige Erkrankungen, die ähnliche Symptome aufweisen können, wie Ringelflechte:

Glücklicherweise ist die Ringelflechte meistens gut behandelbar. Eingesetzt werden äußerlich anzuwendende Antipilzmitteln (Antimykotika). Sie enthalten Wirkstoffe wie Imidazol, Ciclopirox, oder Terbinafin und sind erhältlich als:3 

  • Cremes, Gels, Pasten 
  • Lösungen 
  • Puder 

Es ist wichtig, das Mittel großzügig auf die betroffenen Stellen aufzutragen und auch die gesunde Haut im Umkreis von etwa 2 Zentimetern mit zu behandeln, um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.1 Die Anwendung erfolgt meist über einen Zeitraum von 2 bis 8 Wochen.4 

Die Behandlung sollte auch dann noch 7 bis 10 Tage lang fortgesetzt werden, wenn die Hautveränderungen bereits abgeheilt sind, um einem erneuten Auftreten vorzubeugen.3 Es ist ratsam, während der Behandlung weite und luftdurchlässige Kleidung zu tragen und die Haut trocken zu halten, da eine feuchte Umgebung das Wachstum der Pilze begünstigt. 

Gibt es Hausmittel gegen Ringelflechte?

Die Wirksamkeit von Hausmitteln bei Ringelflechte ist umstritten. Folgenden Tipps werden jedoch genannt:

  • Knoblauch: In Scheiben geschnitten, auf die Haut gelegt und mit einem Verband fixiert soll er über Nacht einwirken und so die Heilung begünstigen.
  • Apfelessig: Mehrmals täglich auf die betroffene Hautstelle aufgetragen, soll Apfelessig gegen den Pilz helfen.
  • Lavendelöl: Wird Lavendelöl täglich auf die Ringelflechte getropft, soll es dem Hautpilz entgegenwirken.

Bei schweren oder großflächigen Infektionen sowie Beteiligung tieferer Hautschichten kann es notwendig sein, zusätzlich Antimykotika in Form von Tabletten einzunehmen (systemische Therapie). Wann dies der Fall ist, entscheidet der Dermatologe. Achtung: In Schwangerschaft und Stillzeit erfolgt eine systemischen Therapie nur in besonders schwerwiegenden Situationen.1

Keine Kortison-Salben verwenden

Es ist wichtig zu beachten, dass Salben, die Kortison enthalten, bei Pilzerkrankungen nicht angewendet werden sollten, da sie die Infektion verschlimmern könnten. Antipilzmittel mit dem Wirkstoff Nystatin sind ebenfalls nicht wirksam gegen die Ringelflechte.

Einer Ringelflechte vorbeugen: Geht das?


Um einer Infektion mit Ringelflechte vorzubeugen, ist eine gute persönliche Hygiene von großer Bedeutung.  

  • Regelmäßiges Händewaschen, vor allem nach dem Kontakt mit Haustieren oder anderen potenziell infizierten Personen, ist ratsam.  
  • Das Teilen von Handtüchern, Kleidung oder anderen persönlichen Gegenständen sollte vermieden werden, um eine indirekte Übertragung zu verhindern. 
  • Sportgeräte in Fitnessstudios müssen vor der Nutzung mit einem desinfizierenden Feuchttuch abgewischt werden. 
  • Wäsche von Infizierten sollte möglichst heiß (bestenfalls 90° C) gewaschen werden.2 

Darüber hinaus ist es wichtig, sich nach dem Besuch von öffentlichen Schwimmbädern und Gemeinschaftsumkleiden gründlich abzuduschen und sorgfältig abzutrocknen, um eine feuchtwarme Umgebung für die Pilze zu vermeiden. 

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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