Der Weg der Kopflaus


Um auf den Kopf eines Menschen zu gelangen, bedient sich die Kopflaus ihrer hakenförmigen Krallen an den Beinen. Sie sind speziell auf ihren Lebensraum ausgerichtet und bieten ihr besten Halt auf einzelnen Haaren. So kann sich die Laus im Haar zügig fortbewegen und auch in Richtung Kopfhaut krabbeln, um Blut zu saugen.

Läuse können weder fliegen noch springen, sie suchen sich ihren Wirt meist nur bei direktem Kopf-zu-Kopf-Kontakt mit Betroffenen. Die Übertragung über Umwege wie Textilien, Mützen oder Kopfkissen ist sehr unwahrscheinlich, da die Kopflaus nicht von ihrer Nahrungsquelle abgeschnitten werden möchte.

Am Anfang war das Ei


Der Lebenszyklus einer Laus beginnt im Ei: Dieses zeigt sich als etwa einen Millimeter kleiner, weißlich-gelber Fleck. Auf den ersten Blick gleichen die Eier gewöhnlichen Haarschuppen. Der einfachste Weg, die Eier von Schuppen zu unterscheiden, ist folgender: Schuppen lassen sich leicht von der Kopfhaut entfernen, Läuseeier nicht. Die Laus heftet ihre Eier mit einem speziellen, nicht wasserlöslichen Kitt an das Haar. Auch die Position der Eier gibt Aufschluss: Während sich Schuppen in der Regel direkt an der Kopfhaut bilden und sich anschließend über den kompletten Schopf ausbreiten, klebt die Kopflaus ihre Eier wenige Millimeter oberhalb der Kopfhaut direkt an das einzelne Haar.

Inkubationszeit: Läuse vermehren sich schnell


Nach etwa sieben bis zehn Tagen schlüpfen die Jungläuse (Nymphen) und lassen die leeren Eihüllen (Nissen) zurück. Die frischgebackene Nymphe ist 1,1 bis 1,3 Millimeter groß und bräunlich-weiß gefärbt. Innerhalb von neun bis zwölf Tagen wachsen die Nymphen zu erwachsenen Läusen heran und sind dann selbst geschlechtsreif.

Unter Idealbedingungen und ungestört auf der menschlichen Kopfhaut teilt sich das Leben einer Kopflaus in folgende drei Phasen ein:

  • Sieben bis neun Tage: Embryo im Ei
  • Neun bis zwölf Tage: Nymphe
  • Neun bis elf Tage: Erwachsene Laus

Ein Läuseleben kann also insgesamt etwa einen Monat lang andauern, erwachsene weibliche Läuse legen dabei bis zu zehn Eier pro Tag.

Wie lange überleben Läuse ohne Nahrung?


Die Eier der Läuse können nicht ohne menschlichen Wirt gedeihen. Sie brauchen die Wärme der Kopfhaut, um schlüpfen zu können. Gleich nach dem Schlüpfen benötigen sie überdies Nahrung in Form von menschlichem Blut. Eier, die von ihrer Haarwurzel gelöst werden – zum Beispiel mit einem Läusekamm – sterben mit größter Wahrscheinlichkeit ab, bevor sie schlüpfen.

Wenn Nymphen und ausgewachsene Läuse die Kopfhaut verlassen und nicht in der Lage sind, zügig wieder einen Wirt zu finden, werden sie im Regelfall innerhalb von ein bis zwei Tagen verhungern. Dies ist auch der Grund, weshalb der Übertragungsweg über Textilien und Möbelstücke äußerst selten ist. Die Parasiten tauschen keinesfalls freiwillig ihren Wirt gegen eine Mütze oder einen Schal, weil sie so keine neue Nahrungsquelle in Aussicht haben.

Läuse loswerden: Inkubationszeit überstehen


Da die erwachsenen Läuse keine zwei Tage ohne Wirt überleben, stellen sie bei der erfolgreichen Parasitenbekämpfung nur ein geringes Problem dar. Das Wichtigste ist hierbei, umgehend mit der Behandlung zu beginnen, um eine Ausbreitung im Keim zu ersticken. Nutzen Sie spezielle Läuseshampoos und verwenden Sie zusätzlich einen Läusekamm – beides erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Der etwas kniffligere Punkt ist der, dass die befruchteten Eier nicht hundertprozentig von den Läusemitteln abgetötet werden können. Aus diesem Grund muss die Behandlung des Parasitenbefalls nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden, um nachgeschlüpfte Nymphen beseitigen zu können. Mit dieser Zweifachanwendung stellen Sie sicher, dass Sie die nächste Läusegeneration erwischen, bevor sie ausgewachsen ist und selbst wieder Eier legen kann.

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