Tattoo-Pflege direkt nach dem Stechen


Ein frisches Tattoo braucht besonders viel Pflege. In der Regel cremt der Tätowierer sein Kunstwerk nach dem Stechen ein und legt eine Folie drüber. Um das frisch gestochene Tattoo vor Schmutz und Fusseln zu schützen, verwenden viele Tätowierer eine einfache Frischhaltefolie. Solche Folien sind jedoch nicht atmungsaktiv und sollten deshalb nach zwei bis vier Stunden wieder entfernt werden, da sich ansonsten Keime darunter bilden können. An der Luft heilt die Haut mit einem frischgestochenen Tattoo am besten. Alternativ gibt es ebenfalls spezielle atmungsaktive Verbände oder Folien zur Tattoo-Nachsorge, die mehrere Tage auf dem Tattoo verleiben können.

Außerdem gibt der Tätowierer eine Creme für zu Hause mit, die an den ersten vier Tagen etwa alle vier Stunden oder zumindest zweimal täglich aufzutragen ist. Eine Tattoo-Creme sollte desinfizierend wirken und Entzündungen vorbeugen sowie einen geringen Fettanteil besitzen. Denn ein zu hoher Fettanteil kann die Wunde aufweichen und dadurch die Farben verwaschen. Falls Sie keine geeignete Creme von Ihrem Tätowierer bekommen, lassen Sie sich von einem Apotheker beraten. Er kann Ihnen eine Creme zur Wundheilung empfehlen.

Vorsicht ist ebenfalls beim Auftragen der Creme geboten: Wird zu viel Creme verwendet, behindert das die Atmung der Haut und Infektionen werden begünstigt. Andererseits darf die Haut auch nicht austrocknen, da sonst die Gefahr besteht, dass sie einreißt und Narben entstehen. Außerdem sollten Sie Ihre Hände vor dem Einreiben desinfizieren, um Infektionen zu vermeiden.

Sollte die tätowierte Stelle während der Heilungsphase durch austretendes Wundwasser oder Blut an der Kleidung festkleben, lösen Sie sie am besten ganz vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab. Danach sollten Sie das Tattoo kurz mit klarem Wasser (ohne Verwendung von Seife) reinigen und vorsichtig mit einem fusselfreien Tuch trocken tupfen. Anschließend können Sie das Tattoo erneut mit Creme versorgen.

Das sollten Sie bei der Tattoo-Nachsorge noch beachten


Einige Tage nach dem Stechen bildet sich ein leichter Wundschorf auf dem Tattoo, unter dem sich die neue Haut entwickelt. Je nach Größe und Körperstelle kann die Heilung des Tattoos zwischen zwei und vier Wochen dauern. In dieser Zeit ist die Tätowierung noch sehr empfindlich. Aus diesem Grund sollten Sie in den ersten Wochen Folgendes beachten:

  • Verzichten Sie auf Baden und langes Duschen, weil dadurch die Wunde aufgeweicht und die Wundheilung behindert wird. Außerdem sollten Sie keine Peelings oder parfümierte Duschgels verwenden. Greifen Sie hingegen lieber zu pH-neutralen Seifen oder Waschgels für empfindliche Haut.
  • Baden im Meer, im See oder in öffentlichen Bädern ist tabu. Denn: Salz, Keime und Chlor sind bei einer frischen Wunde keine gute Idee.
  • Kratzen Sie das Tattoo nicht auf. Die Wundheilung kann mit starkem Juckreiz einhergehen. Dennoch sollten Sie das Kratzen unterlassen, da dadurch Farbpigmente zerstört werden können. Des Weiteren erhöhen Bakterien an den Händen das Risiko von Infektionen.
  • Lassen Sie Ihre Sportschuhe im Schrank. Zumindest in den ersten zwei Wochen nach Ihrem Termin ist es ratsam, auf Sport zu verzichten, weil die Wunde durch das Schwitzen gereizt werden kann. Zu enge Sportkleidung kann zusätzlich scheuern und dadurch die Wundheilung verzögern.

Unterstützen kann die Wundheilung hingegen ein allgemein gesunder Lebensstil mit ausgewogener und vitaminreicher Ernährung. Alkohol ist hingegen kontraproduktiv, da er das Immunsystem schwächt.

Wichtig:

Unabhängig von Ihrer Nachbehandlung besteht bei einem Tattoo immer das Risiko von Komplikationen wie allergischen Reaktionen oder der Übertragung von Krankheiten. Bemerken Sie nach dem Stechen ungewöhnliche Hautreizungen, Symptome wie starkes Jucken, Entzündungen oder andere Beschwerden, sollten Sie unbedingt Ihren Hautarzt aufsuchen.

Tattoo-Nachsorge: Achtung vor der Sonne


Gerade im Sommer freuen sich Tätowierte darauf, ihren Köperschmuck zu präsentieren. Jedoch gilt vor allem bei frischen Tattoos: Achtung vor der Sonne. Durch die direkte Sonneneinstrahlung können eintätowierte Farbpigmente zerstört werden, wodurch das Tattoo verblasst. Außerdem ist die tätowierte Hautstelle anfälliger für einen Sonnenbrand. Aber auch noch Jahre später sollten Sie Ihr Tattoo immer gut vor der Sonne schützen. Verwenden Sie deshalb bestenfalls eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (zum Beispiel LSF 50), damit Sie noch lange Freude an Ihrem Tattoo haben.

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren