Milchschorf und Kopfgneis sind unterschiedlich
Auf den ersten Blick sehen sich Kopfgneis und Milchschorf sehr ähnlich. In vielen Fällen kann daher nur ein Kinderarzt mit seinem geschulten Blick die Unterschiede der beiden Hautveränderungen erkennen. Gemeinsam ist den beiden eine krustige Schicht auf dem Kopf. Die Schuppen lassen sich schwer lösen und sehen unschön aus.
Liegt Kopfgneis (seborrhoisches Ekzem) vor, stören sich die betroffenen Babys daran nicht. Sie sind in ihrem Wohlbefinden nicht eingeschränkt. Anders bei Milchschorf: Er kann einen Juckreiz hervorrufen, sodass die Kinder sich immer wieder am Kopf kratzen, teilweise, bis die Haut blutig ist. Milchschorf kann eine Vorstufe einer Neurodermitis sein und sollte ärztlich behandelt werden. Kopfgneis ist hingegen nur ein kosmetisches Problem und bedarf keiner Behandlung.
Wenn der Anblick der Schuppenkruste stört, können Milchschorf und Kopfgneis vorsichtig entfernt werden. Vor allem bei Milchschorf ist dabei Vorsicht geboten: Sind die Schuppen entzündet und nässend, ist eine selbstständige Entfernung durch die Eltern nicht empfehlenswert. Zu groß ist die Gefahr, dass die Haut durch Bakterien oder Pilze infiziert wird und sich die Symptome verschlimmern.
Milchschorf oder Kopfgneis? Der Überblick
Zur besseren Übersichtlichkeit sind in der folgenden Tabelle die Unterschiede von Kopfgneis und Milchschorf aufgelistet:
Kopfgneis | Milchschorf | |
Aussehen | Gelbe, fettige Schuppen, die ein Kruste bilden können | Gerötete und nässende Bläschen, Krusten und Schuppen |
Lokalisation | Vor allem am Kopf im Bereich der großen Fontanelle (Bereich über der Stirn), Augenbrauen, Ohren; Ausbreitung bis ins Gesicht möglich Am Körper können gerötete, schuppige Stellen in der Windelregion und in Hautfalten (Hals, Achseln, Kniebeuge) vorhanden sein | Kopf: Wangen, im Bereich der Haare Körper: entlang der Außenseiten von Armen und Beinen, in den Gelenkfalten |
Alter des Kindes beim ersten Auftreten | Circa vier Wochen | Circa drei Monate |
Juckreiz | Nicht vorhanden oder leicht ausgeprägt | Stark ausgeprägt |
Ursache | Unbekannt; wahrscheinlich eine Talgdrüsenüberfunktion | Unbekannt; möglich ist die Überreaktion auf ein Allergen (bestimmtes Nahrungsmittel oder Umweltstoff) |
Verlauf | Behandlung meist nicht erforderlich; Besserung innerhalb des ersten Lebensjahres | Behandlung kann erforderlich sein; Besserung meist innerhalb des ersten Lebensjahres; kann aber auch noch bei älteren Kindern und Erwachsenen auftreten |
Bitte beachten Sie, dass diese Tabelle keine ärztliche Diagnose ersetzt. Sind Sie sich unsicher, was Ihr Kind hat, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen. Er wird eine Diagnose stellen und eine Behandlungsempfehlung aussprechen. Vor allem bei Milchschorf und Neurodermitis ist eine sorgfältige Hautpflege nötig.
Gut zu wissen
Oberstes Gebot bei der Behandlung von Kopfgneis oder Milchschorf ist das Wohlbefinden des Kindes. Ist das Baby offensichtlich nicht beeinträchtigt, brauchen sich Eltern keine Sorgen zu machen – diese Formen des Kopfgneises sind harmlos. Wenn sich das Kind jedoch unwohl fühlt und kratzt, ist eine Behandlung durch den Kinderarzt zu empfehlen.