Zahlreiche Mittel gegen den Kopflausbefall


Menschen versuchen schon seit Jahrhunderten, Kopfläuse möglichst effektiv loszuwerden. Wo früher nur radikale Maßnahmen fruchteten, beispielsweise die Kopfschur oder das Einreiben der Kopfhaut mit Petroleum, hat die moderne pharmazeutische Forschung Mittel entwickelt, die nicht nur schonend, sondern auch effektiv sind.

Bewährte Maßnahmen wie der Läusekamm, werden aber auch heute noch erfolgreich angewendet. Seit der Antike nutzen Menschen diesen speziellen Kamm, dessen moderne Version aus Stahl oder Kunststoff ein Mittel der Wahl gegen die Läuse ist. Er wird meist zusammen mit insektiziden Substanzen verwendet, deren Auswahl ist jedoch groß. Ideal ist die Verwendung von Kopflausshampoos.

Zwei unterschiedliche Wirkmechanismen bei Kopflausshampoos


Zwar finden Sie eine Reihe unterschiedlicher Produkte in der Apotheke, aber nur zwei Mechanismen haben sich als erfolgversprechend herausgestellt:1

  • Neurotoxisch wirkenden Pharmazeutika: Die pedikuloziden Mittel werden als Sprays, Tinkturen, Lotionen oder Kopflausshampoos angewendet. Ihre Wirkung beruht auf der Hemmung bestimmter Enzyme des Stoffwechsels der Laus. Sie werden entweder künstlich (synthetisch) hergestellt oder als Extrakt aus Pflanzen wie beispielsweise der Chrysantheme gewonnen. Unabhängig davon, ob die Substanzen auf künstlicher oder pflanzlicher Basis beruhen, kann der Patient Nebenwirkungen wie Unverträglichkeiten und Allergien entwickeln.
  • Antiläusemitteln auf physikalischer Basis: Moderne Läusemittel setzen auf die physikalische Wirkung. Diese Substanzen basieren auf Silikonölen. Im Fall der Kopfläuse bedeutet das, dass die Öle durch die Atemöffnungen in den Körper eintreten und die Luftkanäle (Tracheen) der Parasiten verstopfen. Die Läuse ersticken.

Die physikalische Methode hat mehrere Vorteile: Zum einen sind die Produkte ungiftig. Zum anderen ist auch eine allergische Nebenwirkung sehr unwahrscheinlich. Auch können die Insekten keine Resistenzen gegen diese Substanzen entwickeln, wie das bei Arzneistoffen, beispielsweise bei Permethrin der Fall ist.

Naheliegend: Die Verwendung von Kopflausshampoos


Die Anwendung von Kopflausshampoos liegt bei einem Befall nahe. Durch ihre physikalischen Eigenschaften, den feinen Schaum, den sie bilden und die guten Benetzungseigenschaften sind sie der ideale Träger für Antiläusemittel. Damit sie die gewünschte Wirkung erzielen können, benötigen die Kopflausshampoos eine gewisse Einwirkungszeit, je nach Produkt.

Wichtig: Kombiniert mit einem Läusekamm wirken die Mittel besonders gut.

Da hauptsächlich Kinder von Kopfläusen betroffen sind, beziehen sich die nachfolgenden Tipps vor allem auf deren Behandlung. So wenden Sie Kopflausshampoos bei Kindern an:2

  • Das Kopflausshampoo sollte reichlich verwendet werden. Stellen Sie sicher, dass das Produkt auch die Kopfhaut erreicht, denn die jungen Läuse (Nymphen) halten sich bevorzugt an der Haarbasis auf. Besondere Aufmerksamkeit sollte Sie auch den Bereichen hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken widmen.
  • Massieren Sie das Kopflausshampoo in das nasse Haar ein. Je nach Empfehlung in der Packungsbeilage reicht eine Einwirkungszeit von zehn bis zwanzig Minuten. Danach waschen Sie das Mittel mit lauwarmem Wasser gründlich aus. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Substanz weder in die Augen bekommt noch verschluckt.
  • Nun kommt der Läusekamm an die Reihe. Kämmen Sie gründlich Strähne für Strähne von der Kopfhaut zu den Haarspitzen aus und wischen Sie nach jedem Kämmen die Zinken in einem Papiertaschentuch oder Wattebausch ab.

Um ganz sicher zu gehen, sollte die Anwendung von Kopflausshampoos nach acht bis neun Tagen wiederholt werden, da in diesem Zeitraum aus übriggebliebenen Läuseeiern neue Parasiten schlüpfen können.2

Tipp: 

Überlegen Sie, wie Sie Ihrem Kind die Behandlung erleichtern können. Vielleicht könnte jemand während der Behandlung eine Geschichte vorlesen oder das Kind könnte eine CD hören, um die Zeit angenehmer zu gestalten und etwas zu verkürzen.

Kopflausshampoo richtig anwenden


Kopflausshampoos gründlich einmassieren

Schritt 1:
Das Kopflausshampoo sollte in ausreichender Menge verwendet werden. Die empfohlene Dosierung entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage.

Schritt 2:
Massieren Sie das Shampoo in das nasse Haar ein. Auch im Bereich der Ohren, an den Schläfen und im Nacken sollten Sie das Shampoo verwenden.

Schritt 3:
Die Einwirkzeit des jeweiligen Produkts einhalten. (Packungsbeilage beachten)

Schritt 4:
Waschen Sie das Shampoo mit lauwarmem Wasser gründlich aus.

Schritt 5:
Mit einem Läusekamm kämmen Sie Strähne für Strähne - vom Haaransatz beginnend hinab zu den Spitzen.

Schritt 6:
Wischen Sie die Zinken an einem Papiertuch oder Wattebausch ab.

Schritt 7:
Wiederholen Sie den Vorgang nach acht bis zehn Tagen wieder.2

Hinweis:
Bitte lesen Sie vor Anwendung des Kopflausshampoos die Gebrauchsanweisung in den Packungsbeilagen aufmerksam durch. Bei Fragen zur Anwendung kann Ihnen ein Arzt oder Apotheker helfen.

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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