Rosacea: Die Symptome auf einen Blick

  • deutliche Rötungen im Gesicht, zunächst vorübergehend, später dauerhaft
  • betroffen sind insbesondere Stirn, Wangen, Nase und Kinn
  • selten zeigt sich Rosacea auch am Hals und Dekolleté
  • Gefäße sind erweitert und als rote Äderchen im Gesicht mitunter deutlich sichtbar
  • häufig juckt oder brennt die Haut
  • im weiteren Verlauf kommen Pusteln und Knötchen beziehungsweise Hautverdickungen hinzu
  • bei stark fortgeschrittener Rosacea: Wucherungen der Haut, besonders an der Nase (Rhinophym)
  • empfindliche und irritierte Haut

Rosacea: Phasen bringen unterschiedliche Symptome mit sich


Bei der Rosacea handelt es sich um eine chronische, entzündliche Hautkrankheit, die schubweise verläuft und in manchen Fällen einer Akne ähnelt. Anhand des Krankheitsverlaufs beziehungsweise des Aussehens werden vier verschiedene Phasen der Rosacea unterschieden:

  • Flushing (Vorstadium mit plötzlich auftretenden Rötungen)
  • Stadium teleangiectaticum (Äderchen bleiben geweitet und schimmern oft durch die Haut)
  • Stadium papulopustulosum (Pusteln kommen hinzu, die an Akne erinnern)
  • Rhinophym (Hautwucherungen an der Nase)

Dabei ist zu beachten, dass nicht bei jedem Betroffenen zwangsläufig jede Phase der Erkrankung auftritt. Bei manchen verharrt die Rosacea auch in den Anfangsphasen.

Rosacea im Vorstadium zeigt sich oft durch Rötungen im Gesicht

In der ersten Phase zeigt die Haut anfallsartig auftretende Rötungen im Gesicht, die als Flush bezeichnet werden. Diese klingen zu Beginn wieder ab, bei fortschreitendem Verlauf bleiben sie jedoch bestehen. Ausgelöst wird ein Flush durch verschiedene Faktoren, auch Trigger genannt. Dazu gehören unter anderem scharfe Gewürze, Alkohol, Sonnenlicht oder Kälte. Oftmals wird dieses Anfangsstadium der Rosacea auch als Couperose bezeichnet beziehungsweise gilt Couperose als Frühform der Rosacea. Es müssen sich jedoch nicht aus jeder Couperose die späteren Formen der Rosacea entwickeln.

Stadium teleangiectaticum: Typisch sind rote Äderchen im Gesicht

Dieses Stadium der Hautkrankheit wird auch als erythemato-teleangiectatica bezeichnet – in manchen Fällen ebenfalls noch als Couperose. Charakteristisch sind dauerhafte, dunkelrote Stellen im Gesicht, besonders im Bereich der Wangen. Hinzu kommt, dass die kleinen, oberflächlichen Blutgefäße erweitert sind – sogenannte Teleangiektasien – und daher als rote Äderchen im Gesicht durch die Haut schimmern.

Neben den äußerlich sichtbaren Veränderungen leiden Betroffene häufig noch unter Juckreiz oder Brennen. Trockenheit ist ebenfalls ein verbreitetes Problem neben den Rötungen im Gesicht. In seltenen Fällen treten bereits in dieser Phase der Rosacea kleine Papeln (erhabene Verdickungen der Haut) als Symptome auf.

Tipp:

Mit einem entsprechenden Make-up lassen sich Rötungen und Pusteln gut abdecken. Hilfreich ist eine grüne Farbe bei Abdeckstiften, da Grün die Komplementärfarbe zu Rot ist und Rötungen daher gut entgegenwirkt. Allerdings kann es passieren, dass die Haut empfindlich auf die Produkte reagiert. Lassen Sie sich daher am besten in einer Apotheke oder guten Parfümerie beraten.

Stadium papulopustulosum ist leicht mit Akne zu verwechseln


Zusätzlich zu den bisherigen Symptomen der Rosacea bilden sich auf der Haut entzündliche Knötchen und Pusteln. Diese sind leicht mit Akne zu verwechseln. Allerdings kommt es bei einer Rosacea – im Gegensatz zur Akne – nur sehr selten zusätzlich zu Mitessern (Komedonen).

Meist sind die Pusteln symmetrisch und in Gruppen angeordnet. Erst nach mehreren Wochen klingen sie wieder ab. In seltenen Fällen sind die Knötchen sehr entzündlich und eitrig. Die Behandlung erfolgt im Regelfall durch spezielle Cremes vom Hautarzt – ein konsequentes Vermeiden der Reizfaktoren kann zusätzlich helfen. Dazu gehören unter anderem Kaffee, Alkohol, scharf gewürzte Speisen und Sonnenlicht.

Rhinophym betrifft meist Männer

Beim Rhinophym handelt es sich um die schwerste Form der entzündlichen Hautkrankheit, die auch glandulär-hyperplastische Rosacea genannt wird. Besonders Männer sind von ihr betroffen. Die Symptome werden in der Regel durch eine Vergrößerung von Bindegewebe und Talgdrüsen hervorgerufen. Dies führt zu knollenartigen Hautverdickungen (Phymen), die bevorzugt an der Nase (Rhinophym) auftreten. Andere Bereiche sind zum Beispiel:

  • Kinn (Gnathophym)
  • Stirn (Metophym)
  • Ohr (Otophym)
  • Augenlid (Blepharophym)
  • Nasenwurzel (Metophym)

Obgleich die charakteristische Knollennase oft mit übermäßigem Alkoholgenuss in Zusammenhang gebracht wird, besteht keine Verbindung zwischen der Hautwucherung und Alkohol. Aufgrund dieses Vorurteils empfinden viele Betroffene ein Rhinophym jedoch als sehr belastend. Ein Dermatologe ist hier der richtige Ansprechpartner für Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise eine Operation, bei der überschüssiges Gewebe entfernt wird.

Interessant: Rosacea kann auch die Augen betreffen


Sind zusätzlich zur Haut die Augen von der Rosacea betroffen, sprechen Mediziner von einer okulären Rosacea beziehungsweise Ophthalmo-Rosacea. Bei circa 30 bis 50 Prozent der Menschen, die an Rosacea leiden, tritt diese Sonderform auf.1 Typisch sind folgende Beschwerden:

  • entzündetes Augenlid (Blepharitis)
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Trockene Augen (Sicca Syndrom)
  • Hornhautentzündung (Keratitis)

Zur Behandlung sollte neben dem Dermatologen auch regelmäßig ein Augenarzt aufgesucht werden.

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