Häufig gestellte Fragen zu Milchschorf bei Erwachsenen


Woher kommt Milchschorf bei Erwachsenen?

Milchschorf (Crusta lactea) tritt typischerweise bei Babys auf, kann aber auch Erwachsene betreffen. Es handelt sich um eine atopische Dermatitis mit chronischer Entzündung der Haut und starkem Juckreiz. Ursachen können genetische Veranlagung, gestörte Hautfunktion, Immunreaktionen, Umwelteinflüsse und bestimmte Nahrungsmittel oder Stress sein.

Wie sieht Milchschorf bei Erwachsenen aus?

Milchschorf bei Erwachsenen äußert sich oft als gelblich-bräunliche, fettige Krusten auf der Kopfhaut, teils auch im Gesicht oder der Stirn. Diese können leicht schuppig sein und sich mit der Zeit verhärten. Charakteristisch ist zudem ein starker Juckreiz der betroffenen Hautstellen.

Was tun bei Milchschorf bei Erwachsenen?

Milchschorf bei Erwachsenen ist nicht heilbar. Die Behandlung zielt deshalb auf die Linderung der Symptome ab. Zu den Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, zählt die richtige Hautpflege mit rückfettender, feuchtigkeitsspendender Creme. Vermeiden Sie Kratzen oder Reiben, um Hautirritationen zu verhindern. Bei hartnäckigen Fällen sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen.

Lässt sich Milchschorf bei Erwachsenen vorbeugen?

Milchschorf bei Erwachsenen ist eine chronische Erkrankung, die bedingt durch bestimmte Faktoren immer wieder ausbrechen kann. Es ist jedoch möglich, die individuellen Auslöser zu bekämpfen. Beispielsweise sollte Stress durch Entspannungstechniken reduziert oder Lebensmittel, die einen Schub hervorrufen, vermieden werden.

Wie entsteht Milchschorf bei Erwachsenen?


Wenn von Milchschorf (Crusta lactea) die Rede ist, denken die meisten Menschen an Babys, deren Kopf mit gelblichen Krusten überzogen ist. Typischerweise trifft die Hauterkrankung auch kleine Kinder, für gewöhnlich nach dem dritten Lebensmonat.1 Doch auch Erwachsenen können von Milchschorf – einer atopischen Dermatitis (Ekzem) – betroffen sein.2 Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der oberen Hautschichten, die in Schüben auftritt (rezidivierend) und sich durch starken Juckreiz auszeichnet. 

Warum genau es zu einer atopischen Dermatitis bei Erwachsenen kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Folgende Punkte können jedoch zur Entwicklung des Ekzems beitragen:3 

  • familiäre Veranlagung (genetische Faktoren) 
  • gestörte Funktion der Epidermis (Oberhaut) 
  • immunologische Mechanismen (ähnlich einer Allergie, bei der es zu einer übersteigerten Antwort des Immunsystems kommt) 
  • Umwelteinflüsse wie Stress  
  • bestimmte Lebensmittel (Ei, Soja, Weizen)  
  • Pilzbefall 

Da Menschen, die Milchschorf im Erwachsenenalter entwickeln, häufig unter regelmäßigen Schüben der Erkrankung leiden, wird zudem Stress als auslösender Faktor angenommen. In stressigen Phasen werden die Symptome meist stärker, in ruhigen Zeiten lassen sie wieder nach. 

Hängen Milchschorf und Neurodermitis zusammen?

Milchschorf gilt als Vorstufe von Neurodermitis (atopisches Ekzem). Von Milchschorf betroffene Kinder haben ein erhöhtes Risiko, im weiteren Verlauf ihres Lebens Neurodermitis zu entwickeln.4 Dabei verliert die Haut ihre natürliche Schutzfunktion und ist nur unzureichend gegen äußere Einflüsse gerüstet. Typische Beschwerden sind ein Hautausschlag und starker Juckreiz. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, ist der richtige Umgang wichtig: Das atopische Ekzem benötigt eine konsequente Hautpflege sowie die Vermeidung von krankheitsauslösenden Faktoren und das Unterlassen von Kratzen.

Milchschorf erkennen: So äußert sich das Ekzem bei Erwachsenen


Der Name Milchschorf kommt von den Krustenbildungen auf der Haut, die an angebrannte Milch erinnert. Bei Erwachsenen erscheint das Ekzem durch eine krustige Schicht auf der Kopfhaut, die sich bis ins Gesicht ausbreiten kann. Die Krusten oder Schuppen haben eine gelblich-weiße Färbung, erscheinen fettig und nässend.  

Weitere Symptome für Milchschorf sind: 

  • leicht entzündete und gerötete Haut unter den Krusten 
  • Schuppen, die sich durch Kratzen schwer lösen lassen 
  • starker Juckreiz 

Das Problem bei Milchschorf ist, dass er – aufgrund des Beschwerdebildes – häufig mit anderen Hauterkrankungen verwechselt wird, allen voran dem seborrhoischen Ekzem. Dieses wird bei Kindern umgangssprachlich als Kopfgneis (seborrhoische Säuglingsdermatitis) bezeichnet. Doch auch wenn sich die beiden Erkrankungen auf den ersten Blick ähneln, gibt es eindeutige Unterscheidungsmerkmale. Das wichtigste Kriterium ist dabei der Juckreiz: Während die betroffenen Stellen bei Kopfgneis nur wenig bis gar nicht jucken, kommt es bei Milchschorf zu einem starken Juckreiz.  

Achtung: Verwechslungsgefahr! 

Folgende Krankheiten weisen eine ähnliche Symptomatik wie Milchschorf auf: 

Um die Hautveränderung eindeutig einer Erkrankung zuzuordnen, ist es ratsam, einen Hautarzt aufzusuchen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und das Erfragen des bisherigen Krankheitsbildes (Anamnese). Einen Labortest, mit dem das atopische Ekzem sicher bestimmt werden kann, gibt es derzeit nicht. Bei der Unterscheidung kann unter anderem das Verteilungsmuster helfen, beispielsweise zeigt sich Milchschorf vorrangig auf der Kopfhaut, kann sich aber bis in die Stirn und das Gesicht ausbreiten. Die Differenzialdiagnose ist für den weiteren Behandlungsweg unerlässlich.

Wie lässt sich Milchschorf bei Erwachsenen behandeln?


Erwachsene Frau gibt sich Hautcreme auf die Hand: Bei Milchschorf ist die richtige Pflege wichtig.

Wer im Erwachsenenalter unter Milchschorf leidet, kann zunächst versuchen, den Milchschorf selbst in den Griff zu bekommen. Folgende Maßnahmen können zu einer Verbesserung beitragen: 

  • Frische Luft und warmes Wetter wirken sich erfahrungsgemäß günstig auf Milchschorf aus. Tragen Sie also keine Mütze und gehen Sie bei Sonnenschein spazieren. 
  • Wenn der Milchschorf bei Ihnen hauptsächlich im Zusammenhang mit Stress auftritt, können Sie versuchen, den Stress gezielt abzubauen. Ob Sport, Meditation oder einfach ein Ausflug in die Natur: Probieren Sie aus, wobei Sie am besten abschalten können. 
  • Einige Stunden vor dem Haare waschen können Sie die Kruste mit Olivenöl oder geschmolzenem Kokosfett bestreichen. Das Öl weicht die Schuppen auf, so dass sie sich leichter beim Waschen oder Kämmen lösen. Aber bitte nicht herunterkratzen, sonst kann es zu Entzündungen kommen. Ein weiterer Nachteil: Die Haare müssen mehrmals gewaschen werden, um das Öl rückstandslos aus den Haaren zu entfernen. 
  • Zum Waschen der Haare eignet sich ein mildes Shampoo, etwa ein Babyshampoo. In der Apotheke sind außerdem Salizylsäure-haltige Shampoos erhältlich. Die Salizylsäure, eng verwandt mit dem Wirkstoff des Aspirins (ASS), hat schuppenlösende Eigenschaften.  

Sollte sich der Milchschorf durch die Selbstmaßnahmen nicht bessern, können die folgenden medizinischen Mittel zum Einsatz kommen: 

  • Antihistaminika (lindert den Juckreiz), beispielsweise in Tropfenform 
  • Antimykotika (zur Behandlung beziehungsweise Vorbeugung eines Befalls mit Hefepilzen), vor allem in Form von Shampoos für die Kopfhaut und Cremes zur Anwendung im Gesicht  
  • Keratolytika (für die schonende Ablösung von Schuppen und Verkrustungen), als Gel oder Shampoo erhältlich 

Die Behandlung des Ekzems fokussiert sich vorrangig auf eine Linderung der Symptome – Milchschorf selbst ist nicht heilbar.  

Bitte, nicht kratzen – Komplikationen bei Milchschorf

Aufgrund des starken Juckreizes fällt es Betroffenen häufig schwer, nicht zu kratzen. Allerdings können durch das Kratzen Wunden an den betroffenen Stellen entstehen – eine willkommene Eintrittspforte für Keime wie Bakterien, Viren und Pilze. Mögliche Folgen sind beispielsweise eine bakterielle Sekundärinfektion (Superinfektion), die das Entzündungsgeschehen noch verstärken kann und im schlimmsten Fall zu einer schweren entzündlichen Reaktion des gesamten Körpers führt.

Prävention und Lebensstil: Lässt sich die Entstehung von Milchschorf beeinflussen?


Frau macht Lotussitz: Yoga kann helfen, Stress zu mildern, einem möglichen Auslöser für Milchschorf bei Erwachsenen.

Milchschorf bei Erwachsenen ist nicht heilbar. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die bedingt durch bestimmte Faktoren immer wieder ausbrechen kann. Allerdings ist es möglich, die Auslöser (Trigger) – sofern man sie kennt – zu vermeiden. Hierzu zählen unter anderem: 

  • Versuchen Sie sowohl privaten wie beruflichen Stress zu meiden. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken (Yoga, Mediation, Progressive Muskelentspannung) kann helfen. 
  • Übermäßiges Baden oder Waschen kann die Haut austrocknen und Juckreiz verursachen. Wichtig ist hier vor allem, dass Sie nach dem Waschen auf eine gute Hautpflege setzen. Es empfehlen sich feuchtigkeitsspendende, rückfettende Cremes.  
  • Vermeiden Sie es, zu dicke Kleidung zu tragen, denn durch Überwärmung und übermäßiges Schwitzen wird die Haut strapaziert. Dadurch haben es beispielsweise Hefepilzen leichter, in die Haut einzudringen und sich auszubreiten. 
  • Von Milchschorf betroffene Erwachsene haben meist eine ziemlich trockene, empfindliche Haut, die auf reizende Stoffe wie Kleidung aus Kunstfasern und Wolle mit vermehrtem Juckreiz reagiert. Wählen Sie alternativ Kleidung aus Baumwolle oder Seide. 
  • Bestimmte Lebensmittel wie Ei, Soja, Weizen, Hasel- sowie Erdnüsse stehen im Verdacht, Milchschorf auszulösen. Um herauszufinden, inwiefern die Ernährung eine Rolle spielt und welche Nahrungsmittel Trigger sind, kann es helfen, ein Ernährungstagebuch zu führen.
Hier finden Sie weitere Infos:
Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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