Was ist Anti-Aging?
Anti-Aging ist ein englisches Modewort, dass sich im Deutschen in etwa mit "gegen das Altern" wiedergeben lässt. Es umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, das Altern hinauszuzögern und vor allem alle sichtbaren und spürbaren Zeichen des Älterwerdens möglichst gering zu halten.
In erster Linie sind es Cremes, kosmetische Anwendungen und andere Methoden, die Falten und Hautalterung verzögern sollen, was viele Menschen mit dem Begriff Anti-Aging verbinden. Dabei ist die Pflege längst nicht mehr auf das Gesicht beschränkt: Produkte für Hände und Körperlotionen versprechen inzwischen ebenfalls einen Anti-Aging-Effekt für die Haut.
Anti-Aging aus dem Tiegel: Cremes gegen die Hautalterung
Ganz gleich ob Handcreme, Körperlotion oder Gesichtspflege – das Schlagwort Anti-Aging ist aus der Kosmetikindustrie nicht mehr wegzudenken. Dabei werden vor allem antioxidative Inhaltsstoffe verwendet. Antioxidantien dienen dazu, freie Radikale (ungebundenen Sauerstoffmoleküle, auch reaktive Sauerstoffspezies genannt) zu binden und dadurch die Haut vor oxidativem Stress zu schützen. Mit oxidativem Stress ist ein Zustand gemeint, in dem die Haut mehr freien Radikalen ausgesetzt ist, als der Körper durch seine eigenen Schutzmechanismen selbst binden und damit unschädlich machen kann. Das ist schlecht, denn oxidativer Stress lässt die Haut schneller altern. Er kann die Zellstruktur und sogar das Erbgut schädigen.
Verbreitete antioxidative Inhaltsstoffe sind vor allem:
- Coenzym Q10
- Vitamin A (Retinol)
- Vitamin C und E
- Grüner Tee-Extrakt (aufgrund seines Polyphenolgehalts)
Oxidativen Stress zu reduzieren, ist nur ein Bestandteil der Anti-Aging-Maßnahmen für die Haut, wenn auch ein wichtiger. Ebenfalls von Bedeutung ist: Die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen, die Bildung von Kollagen und neuen Zellen anzuregen, den Fettgehalt und die Hautbarriere zu verbessern sowie die Haut zu beruhigen. Dies leisten unter anderem sogenannte Moisturizer, Fruchtsäuren, Lipide oder Hyaluronsäure.
Insgesamt sollte von der Anti-Aging-Wirkung von Cremes nicht zu viel erwartet werden. Sie können durchaus zu einem besseren Hautbild beitragen und die Haut zudem gut mit Feuchtigkeit versorgen. Die Zeit aufhalten oder zurückdrehen – und damit Falten wieder ganz verschwinden lassen – ist jedoch außerhalb der Möglichkeiten von Cremes.
Anti-Aging von innen heraus: Kapseln und Co. zum Einnehmen
Einige der Wirkstoffe des Anti-Agings können auch als Präparate eingenommen werden. Sie sollen von innen heraus wirken und die Haut mit allen wichtigen Bausteinen versorgen – und so die Hautalterung hinauszögern. Hierfür kommen beispielsweise Präparate mit Vitaminen infrage sowie spezielle auf die Vorbeugung von Falten spezialisierte Produkte. Letztere können zum Beispiel Kollagen enthalten.
Erfahren Sie hier mehr über die Aufgaben von Kollagen in Haut und Körper.
Bei der Einnahme ist es wichtig, sich genau an die Dosierempfehlung zu halten, die in der Regel auf der Verpackung beschrieben wird. In manchen Fällen muss das Präparat auch längere Zeit eingenommen werden, bis ein Anti-Aging-Effekt eintreten kann. Bei Vorerkrankungen sollte vor der Einnahme zur Sicherheit ein Arzt um Rat gefragt werden.
Der Arzt als Ansprechpartner für Anti-Aging
Längst hat auch die Medizin den Wunsch der Menschen erkannt, sich möglichst lange ein frisches Aussehen zu bewahren. Ärzte, in der Regel Dermatologen oder (Schönheits-)Chirurgen, bieten daher verschiedene Möglichkeiten der Faltenbehandlung an. So zum Beispiel:
- Faltenunterspritzung
- Laser-Behandlung
- Gesichtslifting
Allerdings sind diese Eingriffe meist recht kostspielig und gehen mit verschiedenen Risiken einher; bei einem Lifting besteht beispielsweise das Risiko einer schlechten Wundheilung. Einen solchen Eingriff sollten Sie daher stets gründlich überdenken und nur nach einem ausführlichen Beratungsgespräch beim Arzt durchführen lassen.
Übrigens: Die Medizin kennt nicht nur Mittel und Wege, die Haut im Gesicht zu straffen. Auch eine Hautstraffung an Oberarmen, Bauch oder Oberschenkeln ist chirurgisch möglich. Eine Option ist solch eine Operation zum Beispiel, wenn aufgrund eines starken Gewichts- oder Elastizitätsverlusts störende Hautfalten entstehen. Doch auch hierbei gilt: Die Vorteile und Risiken einer Operation sollten immer in Ruhe überdacht werden.
Hormone als Anti-Aging-Mittel?
Mit zunehmendem Alter geht die Menge an Hormonen zurück, die der menschliche Körper produziert. Darin sehen einige Wissenschaftler einen Zusammenhang mit dem Älterwerden. Sie versuchen nun, durch die zusätzliche Gabe von bestimmten Hormonen das Altern des Körpers aufzuhalten. Diese Methode des Anti-Agings richtet sich demnach nicht nur darauf aus, die äußerliche Jugendlichkeit zu erhalten, sondern den Organismus als Ganzes vor den Folgen der Zeit zu schützen.
Diese Hormone sollen den Alterungsprozess verzögern können:
- Melatonin: Das sogenannte Schlafhormon wird vom Körper vor allem nachts ausgeschüttet, tagsüber wird die Produktion durch Sonnenlicht gehemmt. Es dient dazu, den Tag-Nacht- beziehungsweise Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren.
- Östrogen und Testosteron: Dabei handelt es sich um weibliche und männliche Sexualhormone. Neben ihrer Aufgabe die Fortpflanzung zu ermöglichen, spielt beispielsweise Östrogen eine Rolle beim Stoffwechsel und Testosteron kann den Muskelaufbau unterstützen.
- Dehydroepiandrosteron (DHEA): DHEA wird im Körper entweder zu Östrogen oder Testosteron verstoffwechselt. Es kann ähnlich wie Testosteron den Muskelaufbau fördern, wird aber auch bei Wechseljahresbeschwerden mitunter verschrieben.
- Somatotropin (HGH, human growth hormone): Das Wachstumshormon ist im Körper vor allem für das Längenwachstum in der Kindheit zuständig. Es beeinflusst das Zellwachstum, den Stoffwechsel und kann zudem den Muskelaufbau fördern.
Obgleich die positiven Wirkungen der verschiedenen Hormone verführerisch klingen, ist bei der Hormontherapie Vorsicht geboten. Es fehlen aussagekräftige Studien, die belegen, dass mit der Einnahme dieser Stoffe tatsächlich ein Anti-Aging-Effekt erzielt werden kann. Erste Erkenntnisse aus der Forschung deuten darauf hin, dass die Gabe von Testosteron das Altern beim Mann nicht hinauszögern kann.
Doch nicht nur bei der Wirksamkeit fehlen Studien. Bei vielen Hormonen, wie beispielsweise Melatonin, gibt es zudem keine Erfahrungen, was eine dauerhafte Einnahme möglicherweise für Langzeitfolgen nach sich zieht. Die Hormontherapie bei Wechseljahresbeschwerden wird wegen der gesundheitlichen Spätfolgen wie ein erhöhtes Brustkrebsrisiko von vielen Menschen als kritisch gesehen. Aus diesem Grund sollten vor der Einnahme von Hormonen immer Risiko und Nutzen gründlich abgewogen werden.
Anti-Aging: Hautalterung durch Lebenswandel beeinflussen
Wer seine Haut vor frühzeitigen Alterserscheinungen schützen möchte, hat dabei zwei grundlegende Dinge zu beachten:
- die Haut vor schädigenden Einflüssen schützen (UV-Licht und Zigarettenrauch)
- sich gesund ernähren
Doch was bedeutet gesunde Ernährung im Hinblick auf die Haut? In erster Linie sollte der Speiseplan abwechslungsreich gestaltet sein und viele Vitamine enthalten, zusätzlich Mineralstoffe (zum Beispiel Kalzium) und ungesättigte Fettsäuren. Vitamine sind in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten enthalten, besonders mineralstoffreich sind ebenfalls Gemüse sowie Milch- und Vollkornprodukte. Ungesättigte Fettsäuren finden sich unter anderem in bestimmten Fisch-Arten wie Lachs und in Pflanzenölen wie beispielsweise Rapsöl. Zudem sollte man nicht vergessen, über den Tag verteilt ausreichend zu trinken: circa zwei Liter gelten als ideal. Die Haut freut sich hierbei über Wasser, stark verdünnte Fruchtschorlen und Tee. Grüner Tee soll gegen oxidativen Stress helfen, dafür muss er fünf Minuten lang ziehen.
Hier finden Sie mehr Tipps und Ratschläge, wie Sie der Hautalterung und Falten vorbeugen können!