Was begünstigt eine rissige Haut?

  • Äußere Faktoren wie zum Beispiel: UV-Strahlen, Kälte, Wind und trockene Heizungsluft; Sie setzen der Haut stark zu.
  • Aber auch Innere Faktoren wie eine Veranlagung, Hormonschwankungen, Hautkrankheiten oder ein ungesunder Lebensstil können zu Hautirritationen führen.
  • Die häufigste Ursache für rissige Haut ist jedoch eine falsche oder nicht ausreichende Pflege.

Wie entsteht trockene und rissige Haut?


Die Entstehung von trockener, rissiger Haut ist ein langsam fortschreitender Prozess, der unter anderem durch einen Mangel an hauteigenen Fetten verursacht wird. Ein zusätzlicher Feuchtigkeitsverlust, welcher die Hautbarriere schädigt, führt zum Austrocknen der obersten Hautschicht. Wenn die Trockenheit in die tieferen Hautschichten vordringt, wird die Funktion der sogenannten Aquaporine beeinträchtigt.

Aquaporine sind Proteine, die den Transport von Wassermolekülen von Zelle zu Zelle ermöglichen. Sie funktionieren gewissermaßen als Versorgungskanäle und regulieren somit den Feuchtigkeitshaushalt der tieferen Hautschichten. Wird die Haut nicht mit entsprechenden Produkten gepflegt, kann sie spannen und schuppen; es entsteht ein unangenehmer Juckreiz und die Haut wird rissig. Sie wird dadurch anfälliger für Entzündungen, denn Reizstoffe und Keime können leichter eindringen.

Welche Körperstellen sind anfällig für rissige Haut?


Rissige Haut tritt dort häufig auf, wo sie besonders dünn ist oder extremen Beanspruchungen ausgesetzt wird. Dies betrifft vor allem die Lippen, Hände und Fersen.

Die Lippen sind besonders empfindlich

Da die Lippen kein Unterhautfettgewebe haben, sind sie äußeren Einflüssen wie Kälte oder Wärme stärker ausgesetzt. Die dünne Hautschicht und der geringe Feuchtigkeitsgehalt trocknen die Lippen zusätzlich aus, was zu rissiger Haut in den Mundwinkeln führen kann. Auch bei Erkältungen reißt die Oberhaut der Lippen schnell ein. Oft kommen rissige Lippen auch in der Schwangerschaft vor, da der Nährstoffbedarf der werdenden Mutter in dieser Zeit erhöht ist.

Die Hände werden stark beansprucht

Allein durch das häufige Händewaschen mit Wasser und Seife wird der Säureschutzmantel der Haut aufgeweicht. Diese zusätzliche Beanspruchung macht sie besonders anfällig für das Austrocknen, was somit zu rissigen Händen führt. Gerade das winterliche Klima trägt dazu bei, dass die Haut an den Händen schnell rissig wird, anfängt sich zu schuppen und zu jucken. Die Gründe: Die trockene Heizungsluft entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit. Durch die Kälte bilden die Talgdrüsen weniger Fett, dies verstärkt den austrocknenden Effekt.

Zum Schutz der Hände sollten Sie beim Abwaschen Handschuhe tragen, damit heißes Wasser und Spülmittel den Säureschutzmantel der Haut nicht angreifen.

Die Unterversorgung führt zu rissigen Fersen

Rissige Haut tritt häufig an den Füßen in Erscheinung, insbesondere an den Fersen. An diesen Stellen der Füße befindet sich eine dicke Hornhaut, welche die Füße vor Verletzungen schützen soll. Sie ist besonders anfällig für das Austrocknen, weil der Körper die äußeren Bereiche der Oberhaut an den Fersen nicht ausreichend mit Nährstoffen, Fett und Feuchtigkeit versorgt. Die Haut kann dort schnell rau und trocken werden, wenn sie nicht gepflegt wird.

In einigen Fällen entstehen Schrunden, also rissige Fersen, die Schmerzen verursachen und sich entzünden können. Sie werden auch als Rhagaden bezeichnet. Die toten Hautschuppen der Hornhaut sollten deshalb regelmäßig mit einem Bimsstein entfernt und die Haut nach einer gründlichen Reinigung eingecremt werden, um ein Austrocknen und eine Unterversorgung zu vermeiden.

Welche Krankheiten können rissige Haut verursachen?


Xerodermie, also trockene Haut, kann auch das Symptom einer Krankheit sein wie beispielsweise Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis. Sie zählen zu den entzündlichen Hauterkrankungen und manifestieren sich durch Rötungen und Schuppen sowie einem starken Juckreiz. Es kann eine rissige Haut entstehen.

Diabetiker leiden besonders unter trockener und rissiger Haut

Diabetiker vom Typ-1 und Typ-2 leiden häufig unter rauer, juckender und rissiger Haut, da die Versorgung der Oberhaut durch die darunterliegende Lederhaut nicht ausreichend ist. Hier befinden sich die Blutgefäße, Nerven, Schweiß- und Talgdrüsen, die durch den hohen Blutzucker vorgeschädigt sind und nicht genügend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Dabei sind besonders die Füße betroffen und es kommt häufig zu Schrunden, Fußpilz und schlecht heilenden Wunden. Um das zu vermeiden, sind eine gute Blutzuckereinstellung und eine intensive Pflege der Haut notwendig.

Rissige Haut benötigt besondere Pflege


Häufiges Händewaschen, tägliches Duschen oder zu lange und heiße Vollbäder lösen die Lipide aus dem Säureschutzmantel der Haut. So sind einige Seifen für die Haut zu aggressiv und schwemmen die Lipide regelrecht aus. Auch die Anwendung falscher Pflegeprodukte, die nicht dem Hauttyp entsprechen oder reizfördernde Substanzen enthalten, kann die Hautaustrocknung begünstigen.

Zur Reinigung der Haut sollten deshalb milde, pH-neutrale Seifen verwendet werden, welche den Säureschutzmantel der Haut nicht zu sehr belasten. Zur Vorbeugung und Behandlung von rauer und rissiger Haut ist eine Feuchtigkeitspflege unverzichtbar.

Tipp:

Die Haut nimmt die Feuchtigkeitscreme besonders gut auf, wenn sie direkt nach dem Waschen noch leicht feucht ist. Bei sehr trockener, rauer und rissiger Haut sollten Sie Pflegeprodukte mit Wirkstoffen wie beispielsweise dem Harnstoff Urea, Aloe Vera oder Jojobaöl verwenden. Durch die intensive Pflegewirkung dieser Substanzen wird das Feuchtigkeitsgleichgewicht in den tieferen Hautschichten wiederhergestellt.

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