Was sind Alterswarzen und wie sehen sie aus?


Bei Alterswarzen sind die oberflächlichen Hautzellen gutartig verändert. Bevorzugt treten sie an Körperstellen auf, die im Laufe des Lebens häufiger und unter Umständen stärker der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, also im Gesicht, am Oberkörper, den Vorderseiten der Arme und am Handrücken. Ab dem 40. Lebensjahr sind sie bei fast jedem Menschen zu finden, Frauen und Männer sind davon gleichermaßen betroffen. In der Regel sind sie von der umliegenden Haut abgegrenzt, variieren aber sowohl in der

  • Anzahl (einzeln, in Gruppen von einigen wenigen, bis hin zu hunderten)
  • Farbe (hautfarben bis schwarz)
  • Oberfläche (beispielsweise glatt, schuppig, fettig glänzend oder gefurcht; häufig erinnern die Hautwucherungen an eine flache Rosine, die auf der Haut liegt)
  • Größe (wenige Millimeter bis ein Zentimeter, aber auch enorme Größen – etwa handtellergroß – möglich)
Alterswarzen auf dem Rücken Alterswarzen sind hauptsächlich hautfarben bis schwarz und erinnern häufig an flache Rosinen, die auf der Haut liegen.

Manchmal bröckeln die Alterswarzen ab, zum Beispiel, beim Abrubbeln mit dem Handtuch. Durch diese und andere mechanische Reize der betroffenen Hautpartien können sie sowohl Blutungsquelle als auch Eintrittspforte für bakterielle Infektionen sein.

Entfernung von Alterswarzen – Methoden im Überblick


Eine Therapie ist eigentlich nur erforderlich, wenn die Alterswarzen die Betroffenen aus kosmetischer Sicht beeinträchtigen oder wenn die Warzen durch mechanische Reize (Scheuern der Kleidung) oder durch Kratzen als störend empfunden werden beziehungsweise anfangen zu bluten.
Zur Entfernung gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Kürettage (mechanische Ausschabung oder Auskratzung): Nach einer örtlichen Betäubung werden die Alterswarzen mit einem scharfen Löffel oder einer speziellen elektrischen Schlinge entfernt.
  • Vereisungstherapie: Dabei werden die Warzen mit Flüssigstickstoff vereist (Kryotherapie). Die enorme Kälte bewirkt, dass sich Eiskristalle innerhalb der Zellen bilden, die sich dann dort ausbreiten. Aufgrund des großen Kälteschocks sterben die Zellen letztendlich ab.
  • Lasertherapie: Die Alterswarzen werden mikrometerweise bis auf die gesunde Haut mithilfe eines Lasers abgetragen. Auch diese Behandlungsmethode ist schmerzfrei, da sie nach örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Nachdem die Alterswarzen entfernt wurden, bilden sich Wundkrusten, die jedoch nach sieben bis zehn Tagen abfallen.

Welche Art der Alterswarzen-Entfernung zur Anwendung kommt, hängt von der Größe der Alterswarze ab und davon, wo sie lokalisiert ist. Lassen Sie sich in jedem Fall vor der Behandlung ausführlich von einem Hautarzt beraten und sich über mögliche Risiken wie Narbenbildung oder Entzündungen aufklären.

So entstehen Alterswarzen


Bei Alterswarzen handelt es sich nicht um Pigmentmale, also um eine vermehrte Anzahl von Melanozyten, den pigmentbildenden Zellen der Haut. Vielmehr sind es pigmentierte Hautveränderungen – Hornhautwucherungen mit eingelagertem Melanin, dem Pigment, das für die Färbung von Haut und Haaren verantwortlich ist. Warum sich die überschüssige Hornhaut in der oberen Hautschicht ablagert, ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird diskutiert, ob genetische Faktoren eine Rolle spielen.

Sind Viren Auslöser für Alterswarzen?

Nein, bei Alterswarzen handelt es sich nicht um eine Virusinfektion. Diese Art der Hautveränderungen ist also nicht ansteckend. In der Fachsprache werden sie auch seborrhoische Warzen genannt. „Seborrhoisch“ stammt von dem medizinischen Begriff „Seborrhoe“, der eine Überproduktion von Hautfetten durch die Talgdrüsen beschreibt. Das stimmt im Fall der Alterswarzen aber nicht – auch wenn sie sich bei manchen durch eine scheinbar fettige Oberfläche auszeichnen.

Haben Alterswarzen etwas mit Hautkrebs zu tun?


Allem voran die wichtige Information: Es ist keine bösartige Entartung von Alterswarzen bekannt. Doch warum werden Alterswarzen dann immer wieder mit bösartigen Hauttumoren wie dem schwarzen Hautkrebs in Verbindung gebracht? Aufgrund ihrer Größe, Form und Farbe sind sie häufig schwierig von Hautkrebs zu unterscheiden. In den meisten Fällen besteht kein Grund, gleich ans Schlimmste zu denken. Trotzdem sollte man verdächtige Hautveränderungen im Blick behalten und diese – zum Beispiel im Rahmen einer Hautkrebsvorsorge – regelmäßig kontrollieren lassen.

So kann sichergestellt werden, dass keine Anzeichen für Hautkrebs übersehen werden, nur weil man denkt, es seien Alterswarzen. Wenn Sie sich unsicher sind, konsultieren Sie bitte immer einen Hautarzt, der die Diagnose stellen wird, indem er gegebenenfalls die Veränderung chirurgisch entfernt und feingeweblich untersucht.

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Julia Lindert Die Ressortjournalistin Julia Lindert spezialisierte sich während ihres Studiums auf die Themenfelder Medizin und Biowissenschaften. Medizinische Sachverhalte in verständlicher Sprache zu formulieren, ist das, was sie an ihrer Arbeit besonders mag. Ihr Credo in Bezug auf Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten: Nichts beschönigen, aber auch keine unnötigen Ängste schüren. Julia Lindert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren