Nasenherpes kurz und knapp
- die Hauptverursacher von Nasenherpes sind Herpes-simplex-Viren vom Typ 1
- erste Symptome sind Kribbeln und Spannungsgefühl an der betroffenen Stelle
- Nasenherpes ist besonders schmerzhaft und langwierig
- bei einem Hochwandern der Viren über die Nase zum Gehirn droht Lebensgefahr
An diesen Symptomen erkennen Sie einen Nasenherpes
Besonders typische Anzeichen für Nasenherpes sind:
- mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen an und in der Nase
- Kribbeln, Jucken, Brennen und Schmerzen an der betroffenen Stelle
- Spannungsgefühl der Nase
Die Bläschen platzen nach einigen Tagen auf und sondern eine hochinfektiöse Flüssigkeit ab. Im Anschluss bilden sich Krusten, die an dieser Stelle durch Naseputzen oder Niesen leicht wieder aufreißt und deswegen auch nur langsam verheilt.
Nasenherpes bei Kindern
Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind an einem Nasenherpes leidet, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Kinderarzt vereinbaren. In der Regel erkennt der Mediziner auf einen Blick, ob es sich um Herpes handelt und kann für Kinder geeignete antivirale Medikamente verordnen.
Der Verlauf von Nasenherpes
Nasenherpes, verursacht durch das Herpes-simplex-Virus, beginnt oft mit einem Kribbeln oder Brennen an der betroffenen Stelle. Kurz darauf entstehen kleine Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und später aufplatzen. Während der Heilungsphase bilden sich Krusten, die schließlich abfallen. Der gesamte Verlauf dauert in der Regel 7–10 Tage.5 Die folgenden Bilder veranschaulichen die einzelnen Phasen.
Stadium 1:
Es kribbelt, spannt und brennt, zu sehen ist jedoch noch nichts.
Stadium 2:
Die Stelle rötet sich, es bilden sich kleine, flüssigkeitsgefüllte Bläschen.
Stadium 3:
Die Bläschen platzen: Ansteckungsgefahr!
Stadium 4:
Die sich bildenden Krusten heilen nur langsam ab.
Stadium 5:
Heilung: Die Heilung kann insgesamt etwa 10 Tage lang dauern.5
Auslöser von Herpes an der Nase
Der Auslöser ist in den meisten Fällen ein Herpes-simplex-Virus vom Typ 1 (HSV-1). Dieser Virus versteckt sich, wenn man einmal infiziert ist, in den Knoten (Ganglien) des Trigeminusnervs, einem Hirnnerv, dessen drei Hauptäste wichtige Gesichtsabschnitte versorgen. Wer sich also einmal mit den Viren angesteckt hat, trägt sie ein Leben lang im Körper.
Zu einem Ausbruch kommt es häufig dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Also beispielsweise bei
- Stress
- Infekten (wie einer Erkältung)
- starker körperlicher Anstrengung
- Hormonschwankungen
- Reizungen der Haut
Aha!
Seltener ist der Auslöser für Nasenherpes der Herpes-simplex-Virus Typ 2. Er gilt als Hauptauslöser von Genitalherpes. Etwa 10 von 100 Menschen tragen diesen Virustyp in ihrem Körper. Doch nur rund 10 % von ihnen erkranken auch an einem Genitalherpes.1
Nasenherpes – darum lohnt sich eine schnelle Behandlung
Unser Körper zeigt durch das charakteristische Brennen und Kribbeln bereits früh an, dass die Herpes-simplex-Viren aktiv sind. Je genauer ein Patient die Zeichen seines Körpers wahrnimmt und je schneller er reagiert, desto höher sind die Chancen, den Ausbruch des Nasenherpes abzumildern.
Spannend!
90 Prozent der Deutschen haben sich bereits mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 infiziert. Bei manchen Menschen bricht mehrmals im Jahr eine Herpeserkrankung aus, bei anderen jahre- oder sogar jahrzehntelang gar nicht.3
Der Virus erscheint häufiger in Form von Lippenherpes, als von Nasenherpes. Da sich die Herpes-Viren oft schon seit Jahren im Körper befinden und immer dann reaktiviert werden, wenn hormonelle Veränderungen, Stress oder Krankheiten das Immunsystem schwächen, kennen viele Betroffene das Gefühl, das der Bläschenbildung vorangeht. Wer jetzt zügig reagiert, kann einem Ausbruch des Herpes-Virus entgehen.
Vor allem Virostatika (Medikamente gegen Viren) sind in diesem Stadium erfolgreich:
- Sie verhindern die Vermehrung der Viren,
- verkürzen so die Krankheitsdauer und
- dämmen die Symptome ein.
Neben Aciclovir sind weitere gängige Wirkstoffe Penciclovir, Ganciclovir und Valaciclovir. Virostatika sind in Salben- oder Tablettenform, aber auch als Injektion (Spritze) vom Arzt erhältlich.
Informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt, falls Sie weitere Fragen zum Thema Nasenherpesbehandlung haben. Lassen Sie sich in jedem Fall ärztlich durchchecken, wenn Sie ein starkes Krankheitsgefühl haben oder eine Nasenherpesinfektion in kurzen Abständen mehrmals hintereinander aufgetreten ist.
Solange sich die Erkrankung außen an der Nase befindet und noch nicht weiter in die Schleimhäute vorgedrungen ist, lässt sich auch eine Therapie mit Herpes-Patches (bestimmte Pflaster, welche die Wundheilung beschleunigen sollen) durchführen.
Auch der Aminosäure L-Lysin wird nachgesagt, die Vermehrung von Herpes-Viren zu bremsen. Hierfür sind in der Apotheke hochdosierte Kautabletten – kombiniert mit Mikronährstoffen wie Folsäure, Vitaminen, Zink und Selen – erhältlich.
Hausmittel bei Nasenherpes
In einem frühen Krankheitsstadium angewendet, können Hausmittel den Verlauf von Nasenherpes und anderen Herpesformen positiv beeinflussen, aber auch verschlimmern.2
Einige Menschen schwören auf Teebaumöl, das – auf die betroffene Stelle aufgetragen – das Areal desinfiziert, die Haut beruhigt und die Bläschen austrocknet. Möglicherweise ebenfalls desinfizierend und entzündungshemmend wirken
- schwarzer Tee,
- Kokosöl,
- ein Salbeisud,
- Melissenextrakt,
- Honig oder auch
- der Saft einer frisch aufgeschnittenen Knoblauchzehe.
Die Wirkung dieser Mittel ist zwar allgemein bekannt, aber nicht wissenschaftlich bewiesen.
Des Weiteren soll auch Curcumin, der Wirkstoff, der in der Pflanze Kurkuma enthalten ist, in der Lage sein, eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus Typ 1 zu minimieren und die Vermehrung des Virus zu bremsen. Da es zur Behandlung mit Kurkuma ebenfalls keine klinisch relevanten Studien gibt und man, um eine Wirkung zu erreichen, größere Mengen einnehmen muss, sollten Sie mit ihrem Arzt Rücksprache halten. So lassen sich mögliche Unverträglichkeiten besser vermeiden.
Stern-Anis als Hausmittel
Forscher untersuchten das Herpes-simplex-Virus Typ 1 und fanden heraus, dass einer der Pflanzeninhaltsstoffe des Sternanis die sogenannte virale Infektiosität um 99 Prozent senkt. Das bedeutet, das Gewürz (beispielsweise in einem Mittagessen) hilft vermutlich dabei, den Virus in Schach zu halten.4
Zahnpasta mit Zink soll die Haut luftdicht abschließen und die Bläschen austrocknen. Jedoch macht sie die Haut auch rissig und führt eher dazu, dass die Viren einen noch besseren Nährboden haben und ein sich bildender Schorf wieder aufreißt. Besser geeignet ist Zinksalbe aus der Apotheke.
Nasenherpes birgt Risiken
In sehr seltenen Fällen können die Viren bei Nasenherpes weiter in den Körper eindringen und dort eine Gehirnentzündung (Herpes-simplex-Enzephalitis) auslösen und sogar zum Tod führen. Besonders gefährlich ist das für Menschen, die eine stark geschwächte Abwehr haben (wie chronisch Kranke, alte Menschen oder auch Säuglinge).
Typische Kennzeichen für eine Herpes-simplex-Enzephalitis sind zum Beispiel:
- Nackensteifigkeit
- Lichtempfindlichkeit
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- starkes, schnell steigendes Fieber
- Wahrnehmungsstörungen
Diese Symptome sind Anzeichen für einen Notfall. Promptes Reagieren kann jetzt Leben retten.
Achtung bei Herpes und Neurodermitis
Bei Neurodermitis ist die Haut extrem anfällig. Ein zusätzliches Auftreten von Herpes führt so unter Umständen zu einer sich schnell ausbreitenden Infektion (Ekzema herpeticatum), bei der große Hautpartien vom Herpes betroffen sein können.Zusätzlich zu den Viren siedeln sich dann auf der angegriffenen Haut auch Bakterien an (Superinfektion) – gelegentlich kommt Fieber dazu. Eine schnelle Behandlung ist hier erforderlich.
Das gilt vor allem auch, wenn die Infektion in Richtung Auge wandert oder dort in der Nähe auftaucht. Denn unbehandelt kann das zu Augenherpes und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.
Nasenherpes ist ansteckend – diese Tipps können helfen
Keiner möchte juckende, brennende Bläschen im Gesicht haben. Trotzdem: Das Wichtigste ist es – auch wenn es stark juckt – die Hautbläschen nicht aufzukratzen. Denn die wässrige Flüssigkeit beherbergt zahlreiche Herpes-Viren und ist hoch ansteckend. Ein kurzer Kontakt mit anderen Hautstellen genügt oft schon, um auch diese zu infizieren.
Entscheidend ist es darüber hinaus, auf eine gute Hygiene zu achten. Einfache Regeln können die Übertragung bereits verhindern.
- Nach dem Auftragen von Cremes, Salben und Hausmitteln ist gründliches Händewaschen ein Muss.
- Zum Aufbringen am besten ein sauberes Wattestäbchen verwenden und darauf achten, nicht in die Nähe der Augen zu kommen.
Besonders vorsichtig sollten Kontaktlinsenträger sein, denn die Gefahr einer Virusübertragung ist hier, durch den direkten Kontakt zwischen Fingern, Kontaktlinse und Auge, extrem hoch.
Nicht nur sich selbst kann man neu infizieren, auch andere werden schnell angesteckt. Daher empfiehlt es sich
- auf das Händegeben zu verzichten,
- den Partner während der Infektion ungeküsst schlafen gehen zu lassen und
- sich vor allem von Schwangeren, kleinen Kindern und Immungeschwächten fernzuhalten.
Falls sich der Kontakt zu Risikogruppen wie Säuglingen oder Kleinkindern nicht vermeiden lässt (wenn zum Beispiel eine stillende Mutter an Herpes erkrankt ist), sollte ein Mundschutz getragen werden.
Häufig gestellte Fragen zu Nasenherpes
Schnelle Linderung bei Nasenherpes (Herpes nasalis) bieten antivirale Cremes oder Salben, die das Virus bekämpfen und die Heilung beschleunigen. Hausmittel wie Teebaumöl, schwarzer Tee, Melisse oder Honig können unterstützend wirken. Wichtig: Die Bläschen nicht berühren, um eine Ausbreitung zu vermeiden.
Ein Arztbesuch bei Nasenherpes ist ratsam, wenn die Bläschen sehr schmerzhaft sind, die Infektion länger als zwei Wochen anhält, sich stark ausbreitet oder Fieber auftritt. Auch bei wiederholten Ausbrüchen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Nasenherpes beginnt oft mit einem Kribbeln oder Brennen, gefolgt von der Bildung kleiner, schmerzhafter Bläschen an oder in der Nase. Diese Bläschen können aufplatzen und Krusten bilden. Typische Symptome sind auch ein Spannungsgefühl, Rötung und Schwellung der betroffenen Stelle.