So können Muttermale aussehen


Nävi (Plural von Nävus = Muttermal) sind fleckenähnliche Erscheinungen auf der Oberfläche der Haut. Sie weisen in der Regel einen bräunlichen Farbton auf — doch auch rote oder nahezu schwarze Muttermale sind möglich. Wo am menschlichen Körper sie auftreten, kann sehr verschieden sein. Typische Stellen sind Gesicht, Dekolleté, Rücken, Bauch und Arme. Seltener entstehen sie

  • auf der Kopfhaut,
  • an den Fußsohlen,
  • im Genitalbereich,
  • auf den Augenlidern oder
  • im Bereich der Schleimhäute (zum Beispiel Mundschleimhaut).

Ein Nävus tritt in allen Größenordnungen auf. Er kann so klein sein, dass er nur mit einer Lupe zu erkennen ist, oder so groß, dass er beispielsweise eine ganze Gesichtshälfte abdeckt. Zudem gibt es Formen, die sich auf Hautniveau befinden, während andere Arten erhaben nach oben wachsen.

Der Schönheitsfleck

Viele Menschen empfinden die bräunliche Hautveränderung als Makel, während sie von anderen eher als attraktiv und anziehend empfunden wird. Einigen berühmten Persönlichkeiten verleiht das Muttermal im Gesicht ihr charakteristisches Aussehen, darunter beispielsweise Marilyn Monroe, Cindy Crawford oder Janet Jackson. Der sogenannte Schönheitsfleck kann auch künstlich aufgemalt oder geklebt sein.

Übrigens: In der Dermatologie existiert keine einheitliche Definition der Begriffe „Muttermal“ und „Leberfleck“. Ein mögliches Unterscheidungskriterium wird von vielen Medizinern am Zeitpunkt der Entstehung festgemacht: Dabei gelten Muttermale als angeboren. Leberflecke hingegen treten dieser Definition zufolge erst im Verlauf des Lebens auf.

Welche Ursachen haben Muttermale?


Es besteht keine Einigkeit unter den Medizinern über die Ursachen für die Entstehung von Muttermalen. Unstrittig ist jedoch, dass es nicht nur ein einzelner Faktor ist, der ihr Auftreten bedingt.
Einige Faktoren, welche das Aufkommen eines Nävus begünstigen, sind:

  • Erbliche Faktoren
  • Hauttyp
  • der Farbstoff Melanin

Experten gehen davon aus, dass die Vererbung eine nicht unwesentliche Rolle bei der Entstehung von Muttermalen spielt. Dabei gilt: Je häufiger die Flecken auf der Haut in der unmittelbaren Verwandtschaft, also vor allem bei Mutter, Vater und Großeltern, vorkommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst viele Muttermale auf der Haut hat.

Der Hauttyp bedingt ebenso das Auftreten der Muttermale: Je heller eine Haut ist, desto mehr Muttermale sind auf dem Körper zu finden. Das Gleiche gilt ebenso in die umgekehrte Richtung. Dementsprechend haben Menschen mit einer dunkleren Haut meist eine geringe Anzahl an braunen Flecken auf der Haut.

Der Farbstoff Melanin wirkt bei der Bildung der Muttermale entscheidend mit, da sie nichts anderes sind, als eine Ansammlung von pigmentbildenden Nävus-Zellen. Diese bewegen sich von tieferen Regionen des Körpers in höhere Hautschichten, wo sie sich vervielfältigen, wobei das Melanin für die dunkle Farbe der Male verantwortlich ist.

Gibt es Hausmittel gegen Muttermale?


Gerade aus kosmetischen Gründen möchten sich viele Menschen von den ihnen lästigen Muttermalen — vor allem im Gesicht — befreien. Im Laufe der letzten Jahre erfreuen sich die folgenden Methoden großer Beliebtheit. Um den gewünschten Effekt des Aufhellens beziehungsweise Bleichens zu entfalten, müssen diese über einen längeren Zeitraum konsequent angewandt werden. Die allermeisten Mediziner dürften die Erfolgsaussichten allerdings als nicht allzu hoch einschätzen.

  • Tinktur mit Apfelessig als Grundlage
  • Auftragen von Zitronensaft

Viele Betroffene schwören auf Apfelessig, wenn es um die Aufhellung von Muttermalen geht. Dieser lässt sich beispielsweise zusammen mit Orangensaft oder Zwiebeln mischen und auf die betroffenen Hautflecken auftragen. Nach einer Weile soll ein deutlicher Bleicheffekt zu sehen sein.
Genau den gleichen Wirkungszusammenhang entfaltet Zitronensaft. Die wie im Apfelessig enthaltene Säure sorgt dafür, dass der Hautfleck heller erscheint.
Doch Vorsicht: Die Säure kann zu Hautirritationen führen. Zudem ist bei einem bereits entzündeten Nävus von der Behandlung mit Hausmitteln abzuraten. In diesem Fall sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

Lassen sich Muttermale entfernen?


Wem das Bleichen der Muttermale mithilfe von Hausmitteln medizinisch nicht fundiert genug ist, kann diese durch einen Dermatologen professionell entfernen lassen.

Bei den allermeisten Muttermalen besteht keine zwingend erforderliche medizinische Notwendigkeit für einen Eingriff. In den meisten Fällen sind die dafür vorliegenden Gründe eher kosmetisch-ästhetischer Natur und die Kosten für das Entfernen der Muttermale müssen vom Patienten selbst getragen werden.
Es stehen zwei wesentliche Methoden zur Verfügung, Muttermale operativ entfernen zu lassen:

Beide Eingriffe finden unter örtlicher Betäubung statt.
Die Lasermethode wird meistens nur bei Eingriffen aus kosmetischen Gründen angewendet. Das liegt daran, dass bei potenziell vorliegendem Hautkrebs kein Gewebe durch Lasern verbrannt werden darf, weil sich im Nachhinein sonst nicht mehr feststellen lässt, welche Beschaffenheit und Zusammensetzung die betroffenen Stellen hatten. Wird ein Muttermal hingegen einfach aus der Haut geschnitten, lassen sich die Gewebeproben nach der Operation problemlos im Labor analysieren, sodass eine genaue Diagnose gestellt werden kann.
Dermatologen raten jedoch in einigen Fällen von einer Muttermalentfernung ab. Dies kann beispielsweise daran liegen, dass sich der Nävus an einer schwer zu operierenden Körperstelle befindet (zum Beispiel dem Augenlid). Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, dass nach der Entfernung Narbengewebe entsteht — welches für Betroffene gerade im Gesicht möglicherweise einen größeren Makel darstellt, als das Muttermal selbst.

Gefährliche Muttermale: Hautkrebs?


Auch wenn der Großteil der Flecken harmlos ist, gibt es immer wieder Hautveränderungen, die auf Hautkrebs hindeuten können. Potenziell gefährlich sind vor allem solche Muttermale, die stark wachsen, ihre Form oder Farbe plötzlich verändern oder einen anhaltenden Juckreiz hervorrufen.1 Unter Laien gelten vor allem schwarze Muttermale als besonders gefährlich, jedoch kann ein malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) nahezu jede Färbung zeigen. Achten Sie besonders auf Flecken, die mehrere verschiedene Farbtöne gleichzeitig aufweisen. Zur Früherkennung von Hautkrebs gibt es die sogenannte ABCDE-Regel. Sie bietet Hilfestellung bei der Selbstuntersuchung der Haut:

  • A wie Asymmetrie: Während gutartige Leberflecken meist rund und klar begrenzt auftreten, haben potenziell gefährliche Muttermale zerfurchte oder gezackte Ränder.
  • B wie Begrenzung: Ist der Nävus in seinen Außenlinien nicht scharf begrenzt, sondern eher verwaschen und uneben, kann dies auf ein Melanom hindeuten.
  • C wie Colour (Farbe): Harmlose Hautveränderungen weisen in der Regel eine einheitliche Färbung auf. Möglicherweise gefährliche Muttermale besitzen oft mehrere Farbtöne gleichzeitig.
  • D wie Durchmesser: Pigmentmale, die größer als fünf Millimeter im Durchmesser sind und/oder schnell wachsen, können ein Hinweis auf die Entstehung von Hautkrebs sein.
  • E wie Entwicklung: Treten plötzliche Veränderungen in Farbe, Form oder Größe des Nävus auf, sind das möglicherweise erste Anzeichen für eine Entartung.2

Sollten Sie eine dieser Hautveränderungen bei sich bemerken, ist ein zeitnaher Besuch beim Hautarzt dringend angeraten. Er kontrolliert alle Muttermale und andere Auffälligkeiten und entscheidet dann, ob weitere Untersuchungen notwendig sind. Ab einem Alter von 35 Jahren haben gesetzliche Krankenversicherte alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Hautkrebs-Vorsorge bei ihrem Arzt.2 Rät dieser zu einer Muttermalentfernung, werden die Kosten hierfür ebenfalls von den Kassen übernommen.

Gibt es rote Muttermale?

Nicht selten treten Hautveränderungen auf, die aussehen, wie kleine rote Muttermale. Hierbei handelt es sich allerdings für gewöhnlich um sogenannte Blutschwämme (Hämangiome). Sie entstehen durch spontane Gefäßwucherungen und werden aufgrund ihrer Form und Größe oft für rote Muttermale gehalten. Hämangiome sind in der Regel völlig harmlos und können in jedem Alter auftreten.

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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