Was sind typische Symptome der Stewardessenkrankheit?
Das erste Anzeichen ist ein geröteter Ausschlag, hauptsächlich um den Mund, aber auch um die Augen herum.
Oftmals verbinden sich die kleinen Hautknoten (Papeln) untereinander zu größeren Arealen — es entstehen leicht erhabene Hautflecken. Im Anfangsstadium wird die Erkrankung häufig mit Akne verwechselt.
Die periorale Dermatitis zeigt sich mit einer flächigen, leicht schuppenden Rötung, insbesondere um den Mund (perioral).
Im fortgeschrittenen Stadium tritt die Stewardessenkrankheit dann zusätzlich möglicherweise auch im Bereich der Nasenflügel auf und breitet sich bis zu den Mundwinkeln sowie seitlichen Zonen des Kinns aus. Es kann aber auch vorkommen, dass die Stewardessenkrankheit nur um die Augenlider (periokulär) oder nur im Bereich der Nase (perinasal) entsteht.
Auf den Haustellen, die betroffen sind, bilden sich circa zwei Millimeter große, rötliche Papeln (Hauterhebungen) oder auch Pusteln (kleine Eiterbläßchen).1 Der Ausschlag kann mit einem Spannungsgefühl und anhaltendem Juckreiz verbunden sein. Besonders typisch ist das Auftreten eines schmalen Randes rund um den Mund, der nicht vom perioralen Ekzem betroffen ist. Bei Frauen äußern sich die Beschwerden der Mundrose direkt vor der Menstruation häufig am stärksten — ein Grund dafür sind die hormonellen Veränderungen im Körper.
Wodurch wird der Ausschlag der Stewardessenkrankheit ausgelöst?
Mediziner halten die Stewardessenkrankheit für eine Art der Rosacea beziehungsweise Couperose, eine anlagebedingte Gefäßerweiterung. Die genauen Ursachen für die Erkrankung sind unklar. Verschiedene Auslöser stehen allerdings in dem Verdacht, den Ausschlag hervorzurufen. Diese können zum Beispiel
- Stress,
- Hormonschwankungen,
- Magen-Darm-Erkrankungen,
- Infektionen mit Hefepilzen sowie Bakterien oder auch
- fluoridhaltige Zahncreme sein.
- starke Sonneneinstrahlung oder künstliches UV-Licht
Auch kann eine innere oder äußere Anwendung von kortisonhaltigen Medikamenten im Gesicht den Ausschlag hervorrufen.
Eine der häufigsten Ursachen für die periorale Dermatitis ist jedoch eine übertriebene Verwendung von Pflegeprodukten. Also eine Unverträglichkeit der Gesichtshaut gegenüber Substanzen, die in Kosmetikartikeln enthalten sind, etwa in Make-up, Gesichtscremes oder Reinigungsmitteln. Die zu häufige Anwendung der Präparate zerstört die Barrierefunktion der Haut.
Diese ist dann nicht mehr in der Lage, die notwendigen Fette zu produzieren, wodurch sie austrocknet, spannt und schuppig wird. Werden die betroffenen Areale im Gesicht daraufhin noch intensiver mit Pflegeprodukten versorgt, wird die Haut immer mehr geschädigt. Es kommt zu Entzündungsreaktionen und das Risiko für eine periorale Dermatitis steigt.
Viele Frauen versorgen die betroffenen Hautbereiche daraufhin noch intensiver mit Pflegeprodukten oder versuchen die geröteten Stellen zu überschminken — wodurch sich der Ausschlag verstärkt. Es kommt zu Entzündungsreaktionen und das Risiko für die Entstehung der Stewardessenkrankheit steigt.
Übrigens: Auch eine innere oder äußere Anwendung von kortisonhaltigen Medikamenten im Gesicht kann das periorale Ekzem hervorrufen.
Wie wird die Stewardessenkrankheit behandelt?
Ein Arzt stellt zunächst fest, welche Ursache zum Ausbruch des Ausschlags geführt hat, um dann die richtige Therapie einzuleiten. Wird zweifelsfrei festgestellt, dass es sich um eine periorale Dermatitis handelt, muss der Betroffene Geduld aufbringen, denn die Behandlung ist oft ein langwieriger Prozess. Auf jeden Fall sollte die Verwendung von Kosmetikprodukten komplett eingestellt werden, da häufig eine übermäßige Anwendung von Pflegeprodukten der Auslöser ist.
Für die Gesichtspflege darf nur noch das Mittel verwendet werden, welches der Arzt verordnet. Die betroffenen Hautareale werden möglichst nur mit lauwarmem Wasser gereinigt. Dies kann zunächst dazu führen, dass der gerötete Ausschlag stärker wird, die Haut spannt, brennt und sich eine nässende Entzündung bildet. Nach etwa drei Wochen klingen die Symptome in der Regel ab und Besserung ist in Sicht. Der totale Verzicht auf Pflegeprodukte ist für insgesamt sechs bis zwölf Wochen angeraten.3
Die Verwendung von kortisonhaltigen Präparaten sollte bei der Stewardessenkrankheit komplett vermieden werden. Die Haut gewöhnt sich schnell daran und nach dem Absetzen des Medikaments kann eine Verschlimmerung des Ausschlags auftreten. Der Arzt verschreibt stattdessen in der Regel äußerlich anwendbare Cremes gegen die periorale Dermatitis — in schweren Fällen, mit starken entzündlichen Prozessen, auch Antibiotika, die über mehrere Wochen eingenommen werden müssen.
Homöopathie und Hausmittel bei perioraler Dermatitis
Viele Menschen versuchen pharmazeutische Arzneimittel und Cremes bei der Therapie der perioralen Dermatitis zu vermeiden und nutzen dafür Präparate der Homöopathie. Heilpraktiker vermuten, dass eine massive Amalgambelastung (zum Beispiel durch Amalgamzahnfüllungen) für die Entstehung der Stewardessenkrankheit verantwortlich sein könnte. Als Mittel der Wahl zur Behandlung verordnen sie Antimonium crudum D6 (schwarzer Spießglanz) — dreimal täglich eine Tablette.4
Zur Linderung der Beschwerden können auch Umschläge helfen, die mit schwarzem oder grünem Tee getränkt werden. Die Gerbstoffe, die im Tee enthalten sind, wirken beruhigend auf die Haut. Der Tee sollte dazu mindestens fünf Minuten ziehen, um genügend Gerbstoffe freizusetzen, dann etwas abkühlen lassen, denn Wärme fördert den Entzündungsprozess.3 Ebenso kann eine ausgewogene Ernährung einen positiven Einfluss auf die periorale Dermatitis haben und somit die Symptome verringern.
Periorale Dermatitis bei Kindern
Für die Entstehung eines perioralen Ekzems im Kindesalter scheinen vor allem Kortikosteroide (wie Cortison) verantwortlich zu sein. Diese werden häufig bei der Behandlung von beispielsweise Asthma oder Allergien verordnet. Auch Lichtschutzpräparate auf Basis physikalischer UV-Filter stehen in dem Verdacht, die Mundrose auszulösen.
Da bei Kindern ebenfalls überwiegend das weibliche Geschlecht betroffen ist, liegt die Vermutung nahe, dass zusätzlich eine genetische Veranlagung für die Hauterkrankung besteht.