Behaarte Körperregionen sind talgreiche Regionen


Beim seborrhoischen Kopfekzem liegt meist ein Befall der gesamten Kopfhaut vor. Zu unterscheiden ist dieses allerdings einerseits von der Schuppenflechte (Psoriasis), andererseits von Milchschorf. Die Schuppenflechte zeichnet sich im Wesentlichen durch eine leicht abkratzende Schuppung bemerkbar sowie scharf begrenzte und rötliche Flecken auf der Haut.

Hauptsächlich findet sich diese Hauterkrankung an den Ellenbogen, Knien sowie Kopf, kann aber auch die Nägel befallen. Dem gegenüber steht der Milchschorf bei Erwachsenen, der sich durch eine gelblich-weiße Kruste, schwer lösbare Schuppen und einen starken Juckreiz auszeichnet.

Charakteristisch für das seborrhoische Ekzem ist:

  • gerötete Haut
  • fettige Schuppen
  • fettige, strähnige Haare; meist mit stumpfen Glanz
  • häufig heftiger Juckreiz

Im Rahmen des seborrhoische Ekzems auf der Kopfhaut, finden sich Ekzemherde ebenso im Gesicht und entlang der Haargrenzen, sprich Stirn, Schläfen sowie Nacken. Darüber hinaus ist das Ekzem ebenfalls an stark behaarten Körperregionen möglich: Dazu zählen Augenbrauen, Bärte und behaarte Oberkörper.

Wissenswert:

Das seborrhoische Ekzem wird oftmals mit dem androgenen Effluvium (Haarausfall) in Verbindung gebracht. Allerdings ist die Hauterkrankung nicht die Ursache, kann aber zur Beschleunigung des Haarausfalls beitragen.

Besonders die Kopfhaut besitzt eine hohe Talgdrüsendichte und somit ideale Bedingungen für das seborrhoische Ekzem. In diesem Rahmen fühlen sich auch Pilze, wie der Hefepilz Malassezia furfur wohl. Zwar ist die genaue Ursache für die Hauterkrankung bislang nicht bekannt, allerdings werden der hohen Talgproduktion sowie den Pilzen Hauptrollen beim Entstehen der Hauterkrankung zugeschrieben.

Wissenswert:

In behaarten Regionen dient der Talg als eine Art Schutzfilm für die Haare, hält diese geschmeidig und ist wasserabweisend.

Daher kommt es bei der Behandlung des seborrhoischen Ekzems zum Einsatz von antimykotischen Mitteln (Anti-Pilzmittel) sowie Wirkstoffen, die der vermehrten Talgproduktion entgegenwirken.

Das seborrhoische Ekzem: Pflege der Kopfhaut


Bei einem leichten Befall des seborrhoischen Ekzems, kann die Kopfhaut mit einem Anti-Schuppen-Shampoo behandelt werden. Darüber hinaus finden sich in Drogerien und Apotheken speziell für die Kopfhaut ausgewählte Shampoos und Cremes mit unterschiedlichen Wirkstoffen:

  • Ketoconazol:
    Der Arzneistoff besitzt eine antimykotische Wirkung (Anti-Pilzmittel). In erster Linie ist es in Form von Cremes zur äußeren Anwendung erhältlich. Zeigt dies nicht die erwünschte Wirkung, können zur inneren Anwendung Tabletten herangezogen werden.
  • Pirocton-Olamin:
    Der Wirkstoff wird aufgrund seiner antimykotischen und antibakteriellen Wirkung vielen Shampoos zugesetzt. Er wirkt den durch die fettige Haut entstandenen Schuppen entgegen.
  • Natriumbituminosulfonat:
    Die übermäßige Produktion von Talgdrüsensekret stellt eines der Anwendungsgebiete des Wirkstoffes dar; in diesem Fall wirkt er der Talgproduktion entgegen.
  • Selensulfid:
    Die Verbindung aus Selen und Schwefel kombiniert Pilzbekämpfung mit Schuppenablösung. Allerdings ist hier zu beachten, dass es durch die aggressive Wirkung von Selensulfid zu allergischen Reaktionen und Hautreizungen kommen kann.
  • Keratolytika:
    Diese Arzneimittel besitzen verschiedene Wirkstoffe, denen eine schuppenaufweichende und -lösende Wirkung gemeinsam ist. Ein anschließendes Peeling hilft, die toten Hautschichten abzurubbeln.

Welcher der genannten Wirkstoffe bei Ihrem seborrhoischen Ekzem auf der Kopfhaut hilfreich ist, können Sie nur ausprobieren. Sind Sie sich unsicher, welches der diversen Shampoos oder Cremes Sie nehmen können, wenden Sie sich an einen Hautarzt oder Apotheker. Der Besuch beim Arzt ist auch dann anzuraten, wenn sich das Ekzem in Folge der Selbstbehandlung verschlimmert und es zu Komplikationen wie Entzündungen kommt.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren