Das seborrhoische Ekzem auf der Kopfhaut


Kommt es zu einem seborrhoischen Ekzem (bei Babys auch bekannt als Kopfgneis), tritt es meist in Bereichen auf, die eine hohe Zahl an Talgdrüsen aufweisen. Dazu zählen vor allem das Gesicht und die Kopfhaut. In der Regel verläuft die Hauterkrankung nach ihrem ersten Auftreten in unterschiedlich starken Schüben. Bei Kindern kann sie auch spontan ausheilen.

Tritt ein seborrhoisches Ekzem an der Kopfhaut oder sogar im Gesicht auf, empfinden das die meisten Betroffenen als äußerst unangenehm. Die Symptome lassen sich vor den Mitmenschen kaum verbergen und rufen oft negative Reaktionen hervor – zu den Beschwerden gehören:

  • fettige Schuppen von weißer oder gelblicher Farbe
  • Rötungen mit klarer Umgrenzung
  • entzündete Hautstellen
  • Juckreiz, der auch schwach ausgeprägt sein kann

Im Fall der Kopfhaut betrifft die Hauterkrankung meistens nicht nur einzelne Stellen, sondern den kompletten behaarten Bereich. Die Betroffenen werden dadurch nicht nur von den typischen, lästigen Symptomen geplagt, sondern auch von großer Besorgnis, was ihre Kopfhaut betrifft: Veränderungen werden schnell als bedrohlich wahrgenommen.

Bedeutet ein seborrhoisches Ekzem automatisch Haarausfall?


Die beruhigende Antwort vorneweg: Nein. Nicht jeder Mensch, der auf der Kopfhaut ein seborrhoisches Ekzem entwickelt, bekommt es deshalb auch mit Haarausfall zu tun.

Dennoch beobachten manche Menschen, bei denen sich die Erkrankung sehr stark und häufig wiederkehrend zeigt, einen verstärkten Haarausfall bei sich selbst. Vorwiegend handelt es sich dabei um Männer ab dem 40. Lebensjahr. Das liegt daran, dass ein seborrhoisches Ekzem häufig gemeinsam mit erblich bedingtem Haarausfall auftritt und diesen in manchen Fällen sogar verstärken kann. Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen den hormonellen Umstellungen im Körper und der Entstehung der Hautkrankheit.

Der Haarausfall selbst, also die Tatsache, dass die Haare beginnen, sich von der Kopfhaut zu lösen, besteht in der Regel bereits, bevor es zum seborrhoischen Ekzem kommt. Sogar Frauen können durch den Umbruch im Hormonhaushalt während der Wechseljahre davon betroffen sein. Gesellt sich zu dieser Problematik dann noch ein schweres seborrhoisches Ekzem, kann sich der Haarausfall deutlich verschlimmern.

Für die Betroffenen stellt das eine große Belastung dar. Bereits der natürliche, durch das Alter bedingte Ausfall von Haaren, löst bei vielen Menschen großen Stress aus. Verstärkt sich die Erscheinung allerdings noch weiter, gerät der Betroffene unter Umständen in einen Teufelskreis: Gerade die psychische Verfassung wirkt sich in hohem Maße auf die Ausprägung von Hautkrankheiten aus – je mehr Probleme hier auftreten, desto schwerer verläuft aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Erkrankung.

Wie der Arzt ein seborrhoisches Ekzem mit Haarausfall behandelt


Die Behandlung erfolgt in der Regel wie die eines gewöhnlichen seborrhoischen Ekzems: Hat Ihr Haus- oder Hautarzt die Hautkrankheit diagnostiziert, geht es vor allem darum, die Beschwerden zu lindern und die Zeit zwischen den Schüben möglichst lange auszudehnen.

Zum Einsatz kommen dabei vor allem Wirkstoffe, die zur Abtötung von Pilzen und der Ablösung von Schuppen beitragen. Eine entscheidende Rolle spielt außerdem eine geeignete Pflege der Kopfhaut, die Schmutz und Keime entfernt, gleichzeitig aber die Kopfhaut nicht zu stark angreift.

Entspannungsübungen und das Reduzieren von Stress und belastenden Faktoren wirken sich ebenfalls positiv auf das seborrhoische Ekzem aus. Wird ein seborrhoisches Ekzem richtig behandelt, verlangsamt sich in der Folge normalerweise auch der Haarausfall – allerdings nur, wenn er sich vorher tatsächlich aufgrund der Hauterkrankung verschlimmert hat. Ganz aufhalten kann man ihn leider nicht, denn seine Entwicklung erfolgt unabhängig von der Erkrankung.

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Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren