Schürfwunden – schmerzhaft, aber ungefährlich


Schürfwunden resultieren meist aus einem Sturz oder dem Entlangschrammen der Haut an einer rauen Oberfläche. Meist fällt man mit dem Gesicht, den Händen, Ellenbogen oder Knien zuerst auf den Boden und scheuert sich die betroffenen Körperstellen und Hautpartien auf.

Im Grunde genommen ist eine Schürfwunde für den Menschen eher ungefährlich, da sie lediglich die obere Hautschicht in Mitleidenschaft zieht und dementsprechend wenig blutet. Jedoch sind diese mitunter recht schmerzhaft und brennen, zum Beispiel dann, wenn die Nervenzellen der Haut durch die Schürfwunde verletzt sind.

Das größte Risiko, das von Schürfwunden ausgeht, ist die Gefahr, sich im Anschluss eine Infektion einzuhandeln. Dies kann aber durch eine adäquate Erstversorgung und konsequente Wunddesinfektion der Hautverletzung vermieden werden. Bei Schürfwunden kommt es sehr selten zur Bildung von Narben und die Verletzung heilt in der Regel wieder vollkommen ab.

Tipps bei Schürfwunden


Eine sorgfältige Erstversorgung der Schürfwunde ist das A und O für einen schnellen Heilungsverlauf. Bei einem Sturz scheuert man sich nicht nur die Haut auf. In die Schürfwunden dringen darüber hinaus Keime oder Schmutzpartikel ein, die das Immunsystem viel stärker angreifen als die eigentliche oberflächliche Verletzung der Haut. Im schlimmsten Fall kann dies sogar lebensbedrohliche Konsequenzen haben, denn durch eine unzureichend behandelte Wunde besteht das Risiko für Wundstarrkrampf (Tetanus).

Um dies zu vermeiden, sollten Sie – neben einer vorbeugenden Tetanusimpfung – die folgenden Maßnahmen bei einer Schürfwunde unbedingt ergreifen. Sie benötigen im Normalfall keinen Arzt dafür:

  • Die Verletzung zunächst vor Schmutzpartikeln reinigen
  • Die Schürfwunde anschließend desinfizieren
  • Die Wunde mit Pflaster und/oder sterilem Verbandsmaterial bedecken

Zunächst sollte man die Schürfwunde unter fließendem Wasser säubern und damit vom Schmutz und anderen körperfremden Substanzen befreien. Dazu kann man zusätzlich eine klinische Seife verwenden. Im Anschluss die Schürfwunde am besten mit einem sterilen Tuch trocknen.

Danach gilt es, eine gründliche Wunddesinfektion vorzunehmen. Es ist von Vorteil, ein Desinfektionsmittel immer griffbereit in der Hausapotheke zu haben, um es direkt auf die Schürfwunde aufsprühen zu können.

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, eine Schürfwunde "an der Luft trocknen zu lassen", weil sie dann besser verheilen würde. Das Gegenteil ist richtig, da auf diese Weise vermehrt gefährliche Erreger in die Wunde gelangen können, im schlimmsten Fall mit negativen Folgen für die Gesundheit. Im Anschluss an das Reinigen und Desinfizieren der Schürfwunde also unter allen Umständen ein Pflaster oder eine Kompresse anbringen und diese in regelmäßigen Abständen wechseln. Denn nur so verringert sich das Infektionsrisiko und die Wunde kann verheilen.

Wann Sie eine Schürfwunde nicht mehr selbst behandeln können


Zu einem Arzt zu gehen, empfiehlt sich immer dann, wenn starke Blutungen auftreten oder sich die Wunde entzündet. Im Falle einer Schürfwunde kann man Ersteres nahezu ausschließen, allein schon aufgrund der Art der Verletzung: Denn sollte es bei einer Wunde zu starken Blutungen kommen, das Gewebe also aufplatzen, spricht man nicht mehr von einer Schürfwunde, sondern von einer Platzwunde.

Eine Entzündung der Schürfwunde verhindern Sie am besten, indem Sie die genannten Tipps zur Behandlung der Hautverletzung anwenden. Zögern Sie nicht und suchen Sie einen Arzt auf, wenn sich die Wunde entzündet. Ob sich Ihre Schürfwunde infiziert hat, merken Sie zum Beispiel daran, dass diese mehr schmerzt, die Farbe verändert oder größer wird.

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Jan Henkel Jan Henkel wurde 1980 in Heidelberg geboren. Sein Studium schloss er als Diplom-Volkswirt und mit einem Magister erfolgreich ab. Heute ist er unter anderem als freiberuflicher Texter tätig und widmet sich vorrangig Themen aus dem Gesundheits- und Medizinbereich. Jan Henkel Autor kanyo® mehr erfahren