Tipp 1: Ursachen bekämpfen
So banal es klingt: Das allerwichtigste Mittel gegen das Kratzen ist eine sofortige Behandlung des Läusebefalls. Je weniger lebende Läuse sich auf dem Kopf befinden, desto geringer wird der Juckreiz. Am effektivsten ist eine Kombination aus zwei Strategien: Zum einen sollte das Haar des Kindes mit einem speziellen Läusekamm ausgekämmt werden. Zum anderen empfiehlt sich ein Läusepräparat aus der Apotheke. Hier stehen chemische Mittel zur Verfügung, die das Nervensystem der Läuse angreifen, und physikalische Mittel auf Ölbasis, welche die Insekten am Atmen hindern. Ausführlichere Informationen zur Bekämpfung von Kopfläusen finden Sie hier.
Tipp 2: Fingernägel der Kinder kürzen
Gerade Eltern, die mit ihrem Nachwuchs bereits eine Windpockenzeit oder langwierige Hautausschläge überstehen mussten, wissen genau: je kürzer die Fingernägel, desto geringer die Hautverletzungen. Auch das Feilen der Nägel hilft, die Kratzer in Grenzen zu halten und offene, blutende Stellen an der Kopfhaut zu vermeiden.
Tipp 3: Pflege für die strapazierte Kopfhaut
Durch den Läusebefall und das Kratzen wird die Kopfhaut arg in Mitleidenschaft gezogen. Gängige Pflegeprodukte können die Haut bei ihrer Regeneration unterstützen. Hierzu zählen feuchtigkeitsspendende Hautcremes oder auch Weidenrindenshampoo. Die Pflegeprodukte und Haarwäschen haben allerdings keine nachgewiesenen Auswirkungen auf die Läusepopulation. Sie helfen der Haut jedoch bei der Wundheilung. Nach Rücksprache mit einem Arzt können bei offenen oder gar entzündeten Wunden auch kortisonhaltige Cremes zum Einsatz kommen.
Tipp 4: Handschuhe und Mütze für die Nacht
Selbst wenn Ihr Kind tagsüber besonders tapfer ist, dem Juckreiz widersteht und sich nicht oder nur selten kratzt – in der Nacht geschieht dies oft unwillkürlich und ohne, dass die Kinder es selbst bemerken. Diese unabsichtlichen Handlungen zu unterbinden ist kaum möglich. Als Schutzmaßnahme kann das Kind für die Zeit des Läusebefalls allerdings Handschuhe und eine Mütze zum Schlafen anziehen – derart gut verpackt können die Fingernägel über Nacht keine größeren Schäden anrichten.
Tipp 5: Ausbreitung der Kopfläuse eindämmen
Um die Parasiten in den Griff zu bekommen, ist oberstes Gebot, den direkten Kopf-an-Kopf-Kontakt mit den betroffenen Kindern zu meiden. Sofort nachdem Sie den Läusebefall bemerken, sollten Sie auch sich und andere Familienmitglieder auf Kopfläuse hin untersuchen. Erst im Anschluss kommt die Läusebearbeitung in der Wohnung an die Reihe. Aber keine Panik: Kopfläuse können ohne menschlichen Wirt, der sie mit Nahrung versorgt, nur wenige Tage überleben. Selbst wenn sie sich in Teppichen, Gardinen oder Polstermöbeln einnisten wollten, wären sie also binnen kürzester Zeit verhungert. Um sicherzugehen empfiehlt es sich jedoch, zumindest die Gegenstände und Textilien zu entlausen, mit denen das Kind regelmäßig Kontakt hat: Bettwäsche, Stofftiere, Kleidung. Hierzu werden waschbare Stoffe möglichst bei 60°C in die Waschmaschine gegeben. Gegenstände, die keine Hitze vertragen, können für zwei Tage in einem gut verschlossenen Plastiksack tiefgefroren werden. Bei besonders empfindlichen Materialien können die Läuse auch bei Raumtemperatur in einem Plastikbeutel ausgehungert werden. Je höher die Umgebungstemperatur, desto schneller geht dieser Prozess. Bei 25-30°C sterben die Läuse binnen weniger Tage, bei circa 15°C verlängert sich die Lebenszeit auf etwa eine Woche, wobei die Läuse bis zum fünften Tag weiterhin schlupffähige Eier ablegen können. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich eine Lagerungsdauer von zwei bis drei Wochen im Plastiksack.
Wissenswert:
Wenn Ihr Kind zum ersten Mal Läuse hat, kann es sein, dass dieser erste Befall gar nicht juckt. Die Stärke des Juckreizes hängt davon ab, wie das Immunsystem auf das Sekret der Läuse reagiert. Bis das Immunsystem beginnt, den Speichel zu bekämpfen und sich auf die Substanz einzustellen, können mehrere Wochen vergehen. Spätestens bei einem zweiten Befall ist dem Immunsystem das Sekret aber als Erreger bekannt und die Läusebisse beginnen innerhalb weniger Stunden zu jucken.