Erbliche Belastung und wiederholte Sonnenbrände sind Ursachen für Melanome
Als Hauptursache für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs gilt, neben einer erblichen Vorbelastung, eine zu hohe UV-Bestrahlung mit wiederholten Sonnenbränden vor allem in der Kindheit und Jugendzeit. Die empfindliche Haut kleiner Kinder ist besonders für Sonnenbrände gefährdet. Auch hellhäutige Menschen haben ein höheres Krebsrisiko.
Früherkennung kann Leben retten
Die Deutsche Krebsgesellschaft informiert, dass die meisten Neuerkrankten zwischen 45 und 60 Jahre alt sind. Rund 30 Prozent der Fälle des schwarzen Hautkrebses entwickeln sich aus vorhandenen Leberflecken. Menschen mit vielen Leberflecken sind deshalb besonders gefährdet. Sie sollten ihre Leberflecke (sogenannte Nävi) regelmäßig in einem Hautkrebs-Screening überprüfen lassen. Hierbei untersucht der Hautarzt, ob sich die Male in ihrer Größe und Anzahl verändern. Ein besonders großes Risiko besteht, wenn größere Nävi von mehr als fünf Millimetern Durchmesser vorliegen. Eine entsprechende Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 35. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Das maligne Melanom kann bei fehlender oder zu später Behandlung tödliche Folgen haben. Auch bei geringer Größe und ohne spürbare Beschwerden kann es schon sehr früh Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, in Lymphknoten oder anderen Organen bilden. Je früher das maligne Melanom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Symptome bei einem Melanom
Juckende Leberflecke oder auch kleine Blutungen können die ersten Anzeichen eines malignen Melanoms sein. Die Flecken sind manchmal braun, in anderen Fällen eher schwarz. Die Haut selbst kann flach, leicht erhaben sein oder sich knotig anfühlen.
Bei folgenden Anzeichen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden:
- Ein Muttermal verändert sich in der Farbe und wird im Vergleich zu anderen Malen dunkler.
- Ein Muttermal weist gleichzeitig hellere und dunklere Flächen auf.
- Die Ränder eines Muttermals sind fransig oder unscharf.
- Ein vorhandenes Muttermal wächst, fängt an zu jucken oder zu nässen.
Der Arzt stellt mit Hilfe der Dermatoskop-Untersuchung, einem sogenannten Auflichtmikroskop, fest, ob es sich bei einer Hautveränderung um einen bösartigen Tumor handelt, oder nicht.
Entwicklung
Im Anfangsstadium wächst ein Melanom lediglich in der Oberhaut. In dieser Phase ist es noch sehr dünn und kann problemlos entfernt werden. Entwickelt es sich weiter in die tiefer gelegene Lederhaut, bekommt es Zugang zu Blut- und Lymphgefäßen. Über diese können sich die Krebszellen im ganzen Körper ausbreiten und auch Organe wie die Leber oder Lunge sowie das Gehirn besiedeln. Dort bilden sich dann lebensbedrohliche Tochtergeschwülste.
Operative Entfernung und Stärkung der Immunabwehr
Der Tumor wird in der Regel operativ entfernt. Je nach Größe und Verbreitung des Hautkrebses kann auch eine Entnahme von befallenen Lymphknoten notwendig sein. Anschließend wird eine Gewebeprobe vom Pathologen untersucht. Dieser kann aufgrund der Eigenschaften des Gewebes auch eine Vorhersage über den Krankheitsverlauf sowie über die geeignete Therapie treffen.
Ist ein Melanom in eine Tiefe von mehr als zwei Millimetern gewachsen, empfiehlt der Arzt oftmals eine Immuntherapie. Hierbei kommen verschiedene Wirkstoffe wie beispielsweise Interferone oder Antikörper zum Einsatz. Diese sollen das körpereigene Immunsystem aktivieren, um die im Körper vorhandenen Krebszellen zu bekämpfen.
Hat der maligne Krebs bereits Organe wie zum Beispiel Lunge, Leber oder Gehirn befallen, werden neben der Immuntherapie auch Strahlentherapien oder Chemotherapien mit verschiedenen Substanzen angewendet. In den letzten Jahren wurden zudem bei einer bestimmten Veränderung (Mutation) der Melanomzellen (BRAFV600E) Erfolge mit dem Wirkstoff Vemurafenib erzielt, der das Wachstum des Tumors vorübergehend hemmt. Dank des medizinischen Fortschritts werden kontinuierlich neue Therapieformen entwickelt, um einzelne Formen des Krebses gezielt zu behandeln.
Teilnahme an klinischen Studien
Auch wenn immer wieder neue Substanzen entwickelt werden, ist die wirksame Therapie von fortgeschrittenen malignen Melanomen weiterhin begrenzt. Betroffenen Patienten kann hier empfohlen werden, selbst an klinischen Studien teilzunehmen. Das hat für sie den Vorteil, dass sie gegebenenfalls neue, potentiell vorteilhafte Medikamente erhalten. Sie tragen damit außerdem dazu bei, das Wissen über das Melanom zu vermehren und bessere Behandlungsstrategien zu entwickeln. Die Teilnahme an Studien garantiert außerdem eine engmaschige Überprüfung des Gesundheitszustandes durch ein spezialisiertes Ärzteteam.
Nachsorge
Patienten, bei denen ein malignes Melanom festgestellt und behandelt wurde, sollten regelmäßig zur Nachsorge gehen. Am häufigsten tauchen Melanome im Verlauf von fünf Jahren wieder auf. Aber auch später kann sich erneut ein Tumor bilden, sodass eine Nachsorge-Zeitspanne von insgesamt zehn Jahren empfehlenswert ist.
Fazit
Menschen mit vielen Leberflecken sind besonders gefährdet, an einem malignen Melanom zu erkranken. Sie sollten deshalb regelmäßig ihre Male auf Veränderungen überprüfen.