Aussehen von Warzen


Warzen sind gutartige, kugel- oder halbkugelförmige Hautwucherungen, die leicht erhaben oder flach sein können. Meist grenzen sie sich gut sichtbar von ihrer Umgebung ab. Dabei unterscheiden sich die unterschiedlichen Warzentypen in Aussehen, Größe, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit.

Dornwarzen  beispielsweise sitzen an der Zehenunterseite und an den Fußsohlen. Sie wuchern sehr tief und erreichen in den unteren Gewebeschichten einen deutlich größeren Durchmesser als an der Oberfläche. Da die Dornwarzen an den druckbelasteten Zonen der Sohlen wachsen, kann sich der Druck bis zur Knochenhaut auswirken, was starke Schmerzen beim Auftreten zur Folge hat.

Feig- oder Genitalwarzen bilden dagegen kleine helle Knötchen, die Dellwarzen glatte abgeflachte Auswüchse mit einer Delle in der Mitte. Stielwarzen hingegen sind rundliche oder längliche Geschwulste. Viele Warzen wie die Mosaikwarzen kommen in Warzenbeeten mit mehreren Exemplaren vor.

So entstehen Warzen


Alle Warzenarten sind – mit Ausnahme der Alterswarzen – Infektionserkrankungen, die von humanen Papillomaviren (HPV) verursacht werden. Die einzigen warzenartigen Gebilde, die von bestimmten Pockenviren (Molluscum-contagiosum-Virus) her rühren, sind die Dellwarzen.

Die HP-Viren, von denen die Wissenschaft über 100 verschiedene Arten kennt, sind unter anderem für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Diejenigen HP-Viren, die Warzen verursachen können, gelten als harmlose Vertreter und stellen nur ein sehr geringes Risiko für ernste Erkrankungen dar.

Das Immunsystem spielt bei der Entstehung der Warzen eine zentrale Rolle. Kinder mit einer noch nicht ausgereiften Körperabwehr oder durch andere Erkrankungen vorgeschädigte Patienten erkranken häufiger an Warzen als gesunde Erwachsene.

Die Ansteckung mit Warzen


Schwimmbäder und Saunen gelten als die Bereiche, in denen die Erreger häufig vorkommen. Der Betroffene infiziert sich hier über eine Schmier- oder Kontaktinfektion. Dabei dringt das Virus über winzige Verletzungen in der Hautoberfläche ins Gewebe ein. Hier vermehrt es sich, in der Folge wuchern die Hautschichten und verhornen an der Oberfläche. Alle Körperregionen können betroffen sein, bevorzugt wachsen Warzen jedoch an Handinnenflächen, Fußsohlen sowie im Gesicht.

Die Feigwarzen entstehen hingegen an und um die Genitalien sowie um den Anus herum. Mit ihnen steckt man sich vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr an.

Symptomatik von Warzen


Mit Ausnahme der Dornwarzen, die Schmerzen verursachen können, gehen Warzen meist nicht mit diesem Symptom einher. Einzig die Hautwucherung verrät die Infektion mit den Papillomaviren. Allerdings wirken sich Warzen unter Umständen stark auf das Selbstbewusstsein des Patienten aus, vor allem, wenn die Erkrankung im Gesicht auftritt und/oder sich mehrere Warzen gebildet haben. Der Eindruck eines kosmetischen Makels verstärkt sich noch durch große, stark zerklüftete und dunkel gefärbte Warzen.

Diagnostik: So erkennt der Arzt eine Warze


Meist reicht eine einfache Sichtdiagnose aus. Die Beschaffenheit des Hautgebildes, das Aussehen und die Hautregion, in der die Warze vorkommt, geben ausreichende Hinweise. Eine Essigsäurelösung gibt Gewissheit. Mit der Tinktur bestreicht der Dermatologe die Hautstelle, die sich danach, im Gegensatz zu ihrer Umgebung, hell einfärbt. In sehr seltenen Fällen und zur Differenzialdiagnostik ist eine Gewebeentnahme (Biopsie) notwendig, zum Beispiel um einen Tumor auszuschließen.

Erfolgreiche Therapien gegen Warzen


Der Arzt kann die Warze mit einer Reihe von Maßnahmen bekämpfen. Dabei setzt er chirurgische oder konservative (nicht-chirurgische) Methoden ein.

Wichtig:

Auch, wenn eine Warze keine Beschwerden verursacht, sollte sie beseitigt werden, denn Warzen sind ansteckend.

Zu diesen Therapiemaßnahmen gegen Warzen zählen:

  1. Chirurgische Entfernung: Sie geschieht meist unter lokaler Betäubung und Verwendung des sogenannten scharfen Löffels. Da Warzen hartnäckig sind, ist es manchmal nicht mit einem Eingriff getan und die Prozedur muss wiederholt werden.
  2. Bei der Elektrokoagulation handelt es sich um einen Eingriff mithilfe elektrischen Stroms. Die verhornte, oberste Schicht wird, ebenfalls unter örtlicher Betäubung, vorsichtig verbrannt und abgetragen. Die Zellen sind danach nicht mehr infektiös.
  3. Mit verschieden stark wirkenden Ätzmitteln werden die verhornten Schichten der Warze nach und nach abgetragen. Zum Einsatz kommen Essig-, Salicyl- oder verdünnte Ameisensäure, entweder als Lösung oder als Wirkstoff auf speziellen Pflastern. Korrekt durchgeführt, ist die Therapie schmerzfrei.
  4. Behandlungen mit Kälte (Kryotherapie): Diese Behandlungsform beruht auf dem gleichen Wirkprinzip wie die Elektrokoagulation, nur dass die Hautoberfläche nicht verschmort, sondern vereist wird. Hierzu wird ein tief gekühlter Stift (-50°C) über die Haut geführt.
  5. Medikamente: Virentötende (Virustatika) oder zellteilungshemmende (Zytostatika) Medikamente werden als Salben oder Tinkturen auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. In Fällen von Genitalwarzen gelten die Zytostatika als Mittel der Wahl, da sie das Wachstum der Zellen rasch eindämmen.

Prävention: So verringern Sie die Ansteckungsgefahr mit Warzen


Ganz vermeiden lässt sich eine Ansteckung mit den HP-Viren nicht, jedoch können Sie das Risiko minimieren.
Folgendes sollten Sie beachten:

  • Betreten Sie nie Saunen, Schwimmbäder oder Wellness-Bereiche ohne Badesandalen.
  • Sorgen Sie nach Besuchen dieser Einrichtungen für eine ausreichende Desinfektion insbesondere der Hände und Füße.
  • Waschen Sie Socken und Handtücher bei 60°C.
  • Die beste Vorsorgemaßnahme ist jedoch ein funktionierendes Immunsystem. Ernähren Sie sich deshalb ausgewogen und bewegen Sie sich ausreichend an der frischen Luft.
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