So entstehen Mitesser
Mitesser dürfen nicht mit Pickeln verwechselt werden, obwohl ihre Entstehung den entzündeten Pusteln ähnelt. Talgdrüsen werden – insbesondere in der Pubertät – durch die Einwirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron zu verstärkter Tätigkeit angeregt. Der Talg verhornt und verstopft den Follikelkanal. Ist dieser Kanal offen, spricht man von einem ‚offenen Komedon‘. In diesem Fall ist der Pfropf gelblich gefärbt und verfügt über eine schwarze Spitze. Dieser Kopf besteht nicht aus Schmutz, sondern aus dem Hautfarbstoff Melanin, das mit dem Luftsauerstoff reagiert und sich schwarz färbt. Ist der Kanal hingegen geschlossen, bleibt die Farbe des Talg-Horn-Pfropfes weiß, da ohne Berührung mit der Luft. Bei dieser Erscheinungsform ist die Gefahr einer Entzündung gegeben, da die Masse nicht nach außen ausweichen kann.
Gibt es Erkrankungen, deren Symptom der Mitesser ist?
Das Komedon ist das Hauptsymptom der Akne comedonica. Heilt diese Erkrankung nach der Pubertät merklich ab, so können dennoch Komedone in geringerer Zahl das gesamte Erwachsenenleben über auftauchen. Im Fall der Akne vulgaris, die hauptsächlich Jugendliche befällt, ist die Gefahr gegeben, dass sich gerade die geschlossenen Mitesser entzünden. Eine Entzündung ist auch immer dann wahrscheinlich, wenn die Hautunreinheiten mit untauglichen Mitteln oder falsch ausgedrückt werden. In diesem Fall werden die Bakterien in das umliegende beziehungsweise tiefer liegende Gewebe gedrückt und können großflächige Entzündungen bis hin zum Abszess hervorrufen.
Was hilft gegen Mitesser?
Betroffene sollten die Komedone am besten nicht selbst beseitigen. Wenn sich jedoch die Eigenbehandlung nicht vermeiden lässt, dann sollten Sie auf eine bestimmte Vorgehensweise achten:
- Legen Sie vor der Behandlung feuchtwarme Tücher auf oder bereiten Sie für Ihr Gesicht ein Dampfbad. So weiten sich die Poren, die verhornten Talgpfropfen weichen auf.
- Nehmen Sie ein sauberes Taschentuch zwischen beide Finger und drücken Sie ganz vorsichtig. Zu viel Druck kann zu einer Hautläsion und einer schweren Entzündung führen.
- Besser als die Finger sind so genannte Komedonenquetscher, ein Instrument zum hygienischen Entfernen des überschüssigen Talgs.
- Nach der Behandlung sollten die betroffenen Hautstellen gründlich desinfiziert werden.
Neben diesem Vorgehen, das idealerweise von einer erfahrenen Kosmetikerin ausgeführt wird, stehen diverse pharmazeutisch wirksame Substanzen zur Verfügung. Produkte mit dem Inhaltsstoff Salicylsäure beispielsweise lösen die oberste Hautschicht, sodass die Talgpfropfen leichter aus der Haut ausgelöst werden können. Zinkoxidhaltige Salben unterstützen die Haut bei der Wundheilung.
Wichtig: Auf Hausmittel sollten Sie hingegen verzichten. Ratgeber, die Zitronensaft, Backpulver oder gar Zahnpasta empfehlen sind nicht seriös.
Natürliche entzündungshemmende Mittel wie Kamilleextrakt oder Teebaumöl hingegen können unter Umständen künstliche Pharmazeutika ersetzen. Falls Sie sich für solche Mittel entscheiden, sollten Sie jedoch vorher an einer unempfindlichen Hautstelle (Innenseite der Arme) ausprobieren, ob Sie nicht empfindlich oder gar allergisch auf den Wirkstoff reagieren. So können Sie Kontaktallergien vermeiden.
Die richtige Hautpflege bei Mitessern
Da unreine Haut mit Mitessern meistens von Akne befallen ist, gelten die gleichen Regeln, die auch für Aknepatienten gelten. Außerdem gibt es einige gute Verhaltensregeln, die bei Befolgung die Zahl der Mitesser zumindest begrenzt:
- Die Hautpflegemittel sollten pH-neutral und ohne reizende Inhaltsstoffe wie Parfüms oder Alkohol sein. Zu häufiges Waschen mit aggressiven Produkten schädigt die unreine Haut noch mehr.
- Regelmäßige Dampfbäder weiten die Poren und weichen die Pfropfen auf. Fetthaltige Cremes sind bei der meist fettigen, unreinen Haut ebenso tabu wie auch Make-ups.
- Intensive Sonneneinstrahlungen im Badeurlaub sollten Sie ebenso vermeiden wie den Besuch der Sonnenbank.
- Übermäßiger Alkoholgenuss ist genauso schädlich wie Zigarettenkonsum.
- Zwar gibt es keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Auftreten von Akne, aber eine ausgewogene Ernährungsweise und viel Bewegung an der frischen Luft sind nachweislich Balsam für die Haut.
Warum heißen die Mitesser eigentlich Mitesser?
Die Komedone, so ihr medizinischer Name, haben ihre merkwürdige volkstümliche Bezeichnung einem Missverständnis zu verdanken: Früher, vor Beginn der modernen Medizin im 19. Jahrhundert, dachten die Ärzte, Erkrankungen würden ausschließlich von Parasiten übertragen. Deshalb wurden die Mitesser ‚Zehrwürmer‘ oder ‚Dürrmaden‘ genannt. Auch die Redewendung „Jemandem die Würmer aus der Nase ziehen“ hat hier ihren Ursprung, da Mitesser hauptsächlich in der so genannten T-Zone um Nase, Stirn und Wange entstehen.