Die drei Hautschichten im Fokus


An dieser Stelle sei zunächst noch einmal auf die drei Hautschichten verwiesen, die beim Aufbau der Haut eine zentrale Rolle spielen

  • Oberhaut (Epidermis)
  • Lederhaut (Dermis)
  • Unterhaut (Subcutis)

Interessant zu wissen: Mediziner fassen Epidermis und Dermis unter dem Begriff Cutis zusammen.

Wie ist die Hautschicht Epidermis aufgebaut?


Charakteristisch für die Oberhaut ist ihre dünne Beschaffenheit, die an den meisten Körperstellen unter 0,1 Millimetern liegt. Am dicksten ist sie an den Handflächen und Fußsohlen , wo sie als Hornhaut mehrere Millimeter aufweist.

Hauptaufgabe der Oberhaut ist das Abschirmen des Körpers vor äußeren, mitunter schädlichen Einflüssen. Insgesamt setzt sich die Epidermis aus fünf Schichten zusammen, die wie folgt von außen nach innen aufgebaut sind:

  • Hornschicht (Stratum corneum)
  • Glanzschicht (Stratum lucidum)
  • Körnerschicht (Stratum granulosum)
  • Stachelzellschicht (Stratum spinosum)
  • Basalschicht (Stratum basale)

Stachelzellschicht und Basalschicht werden zusammen als Keimschicht (Stratum germinativum) bezeichnet.

Die Hornschicht ist die eigentliche Trennschicht nach außen und nutzt sich entsprechend schnell ab. Die innerste Schicht der Hornschicht, die Basalschicht, produziert ständig neue Haut- und Hornzellen, da die äußerste Hautschicht diese fortwährend abstößt.

Die Stachelzellschicht liegt auf der Basalschicht und sorgt dafür, dass die Zellen über stachlige Ausläufer miteinander verbunden sind. In der Körnerschicht wird eine ölähnliche Substanz hergestellt, die für eine geschmeidige Beschaffenheit der Epidermis sorgt. Schließlich besteht die Glanzschicht aus namensgebenden durchsichtigen Zellen, die dem Schutz der Haut vor mechanischer Belastung dienen.

Welche Aufgabe erfüllt die Hautschicht Dermis?


Die Lederhaut setzt sich aus Fasern zusammen, die aus Bindegewebe bestehen. Zudem kommen in der Dermis kleinere Blutgefäße und Nerven vor.

Primäre Funktion der Dermis ist es, die Oberhaut zu ernähren und mit den darunterliegenden Hautschichten zu verbinden. Sie verleiht der gesamten Haut Stabilität, indem sie dafür sorgt, dass diese dehnbar ist und nicht reißen kann.

Die Lederhaut lässt sich in zwei weitere Schichten unterteilen:

  • Papillarschicht (Stratum papillare)
  • Netzschicht (Stratum reticulare)

Die Papillarschicht ist die äußere Schicht der Lederhaut. Benannt ist sie nach zapfenartigen Ausziehungen (Papillen), die sich aus lockerem Bindegewebe bilden und in die Oberhaut ragen. Sie sorgen dafür, dass die Oberhaut und Lederhaut fest miteinander verbunden sind. Außerdem befinden sich in ihr viele Zellen des Immunsystems. Über die zahlreichen Nervenfasern werden Reize, die von außen auf die Haut treffen, wie beispielsweise Druck, Kälte oder Wärme an das Gehirn weitergegeben.

Die Netzschicht ist die untere Schicht der Dermis und aus sowohl stabilen als auch elastischen Fasern aufgebaut. In ihr befinden sich Schweißdrüsen und Haarwurzeln, die die Temperatur regeln und den Körper nach außen schützen.

Welche Funktion übernimmt die Subcutis beim Aufbau der Haut?


Die Subcutis liegt sowohl unterhalb der Lederhaut als auch der Oberhaut. Sie bildet sozusagen die Grundlage der beiden darüber liegenden Hautschichten. Sie setzt sich neben Nerven und Blutgefäßen vor allen Dingen aus Fettgewebe zusammen, welches der Körper benötigt, da es als Energiespeicher dient.

Die Unterhaut erfüllt im Wesentlichen die Schutzfunktion der Haut nach innen. Wäre kein Fett vorhanden, könnte sich der Körper nicht ausreichend vor Schädigungen abschirmen. Knochen, Muskeln oder Gelenke wären ohne sie nicht ausreichend vor Verletzungen geschützt.

Die Unterhaut übernimmt ebenso bei der Regulierung der Temperatur des Körpers eine wichtige Funktion. Sie unterbindet nämlich, dass der Mensch zu viel Wärme verliert.

Die Subcutis vollbringt beim Aufbau der Haut vielfältige Aufgaben. Über das bereits gezeigte hinaus, ist in ihr das Zentrum für das Empfinden von starken Schmerzen angesiedelt. Zudem sorgt die Beschaffenheit der Unterhaut dafür, dass die gesamte Haut verschiebbar ist.

Gibt es weitere Bestandteile der Haut neben den Hautschichten?


An dieser Stelle sind vor allem die Hautanhangsgebilde zu nennen. Diese durchstoßen die Oberhaut und enden sichtbar auf der Hautoberfläche.
Bekannte Beispiele für Hautanhangsgebilde sind:

  • Haare
  • Nägel

Kopfhaare haben ihre Wurzeln in der Oberhaut. Sie übernehmen eine kälteschützende sowie wärmebewahrende Funktion für den Körper, da sie die Haut zum Beispiel vor zu viel Sonneneinstrahlung oder Niederschlag schützen. Haare in der Nase, im Gehörgang sowie Wimpern und Augenbrauen haben ebenfalls eine Schutzfunktion und verhindern das Eindringen von Fremdkörpern.

Nägel dienen vor allem dem Schutz vor Verletzungen der Finger und Zehen. Zudem unterstützen sie die Greif- und Tastfunktion der Hände und Füße.

Schweißdrüsen gibt es mehrere Millionen in der menschlichen Haut. Das Schwitzen wird von dem vegetativen Nervensystem, das unbewusste Körperfunktionen regelt, sowie bestimmten Hormonen geregelt. Werden die Schweißdrüsen aktiviert, produzieren sie eine salzhaltige Feuchtigkeit, die nach außen abgegeben wird. Dies empfinden wir gerade bei hohen Temperaturen als kühlend, weil der Schweiß an der Hautoberfläche verdunstet (Verdunstungskälte).

Talgdrüsen sind für den Glanz der Haut verantwortlich: Ein Sekret, das sich aus Fett, Eiweiß, Cholesterin und Salzen zusammensetzt, tritt an die Hautoberfläche und verleiht ihr und den Haaren die natürliche Geschmeidigkeit und schützt vor einem zu hohen Feuchtigkeitsverlust.

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Jan Henkel Jan Henkel wurde 1980 in Heidelberg geboren. Sein Studium schloss er als Diplom-Volkswirt und mit einem Magister erfolgreich ab. Heute ist er unter anderem als freiberuflicher Texter tätig und widmet sich vorrangig Themen aus dem Gesundheits- und Medizinbereich. Jan Henkel Autor kanyo® mehr erfahren