So entstehen Falten
Wenn wir jünger sind, funktionieren viele Mechanismen unseres Organismus, speziell unserer Haut reibungslos: Die Haut erneuert sich regelmäßig, sie ist ausreichend durchblutet, kann Feuchtigkeit gut einbinden, bildet Kollagene, die sie straff und flexibel halten, erneuert lädierte Zellschichten schnell und regeneriert sich rasch. Auch die Balance zwischen Trockenheit und zu großer Fettproduktion ist gewahrt. Wie all unsere Körperfunktionen diese Eigenschaften nach und nach verlieren, so büßen auch die Hautzellen mit steigendem Alter an Regenerationsfähigkeit ein. Eine wichtige Ursache ist die Veränderung des Hormonhaushalts bei beiden Geschlechtern. Der Alterungsprozess steht in Wechselwirkung mit dem sinkenden Hormonspiegel und den zunehmenden, freien Sauerstoffradikalen (Reactive Oxygen Species, ROS). Diese hochreaktiven Sauerstoffmoleküle entstehen durch übermäßigen Tabak- und Alkoholgenuss, intensive UV-Strahlung sowie durch Wettereinwirkungen wie Hitze und Kälte. Sie schädigen die Erbsubstanz, die Zellmembrane und die für die Haut wichtigen Proteine. Die Hormone, allen voran Östrogen, Progesteron und Testosteron schützen vor diesen Prozessen. Zwar besitzt die Haut noch zahlreiche weitere Schutzmechanismen gegen besagte Angriffe; allerdings lässt auch deren Wirksamkeit mit zunehmendem Alter nach. Stress, falsche (das heißt zu fettreiche und vitaminarme) Ernährung und Flüssigkeitsmangel begünstigen die Hautalterung zusätzlich. Nicht zuletzt spielt auch die genetische Ausstattung eine wichtige Rolle, was sich besonders deutlich darin zeigt, dass manche Menschen noch in hohem Alter eine rosige, fast glatte Gesichtshaut besitzen, während andere bereits in jüngeren Jahren unter Gesichtsfalten leiden.
Wo zeigen sich Falten?
Falten zeigen sich am ganzen Körper, wobei bestimmte Regionen durch die Anatomie weniger prädestiniert zur Faltenbildung sind als andere. Vor allem die Hautzonen, die meist von Kleidung bedeckt sind, profitieren vom Schutz gegen die schädliche UV-Strahlung. Richtig störend wirken sich Falten auf Stirn, Gesicht, Hals, Dekolleté und Händen aus. Vor allem den Gesichtsfalten haben die Hersteller kosmetischer Produkte den Kampf angesagt. Hier sind die Falten auch durch die Muskelbewegungen besonders ausgeprägt: von den Linien, die sich quer über die Stirn legen, über die Zornesfalte, die senkrecht zwischen den Augenbrauen nach oben zur Stirn hin ragt, bis hin zu den Nasolabialfalten, die sich von den Nasenflügeln bis zu den Mundwinkeln ziehen. Die ‚Krähenfüße‘ oder freundlicher ‚Lachfältchen‘ umgeben die Augen beziehungsweise bilden sich an den Augenwinkeln.
Maßnahmen und Methoden gegen Faltenbildung
Egal, was Sie auf anderen Webseiten lesen: Die Folgen der Hautalterung lassen sich niemals ganz beseitigen. Doch nun die gute Nachricht: das Altern lässt sich zwar nicht stoppen, dafür aber verzögern. Wer sich jedoch möglichst lange eine gesund erscheinende, weitgehend faltenfreie Haut bewahren möchte, hat durch die moderne Kosmetik und Medizin heute bessere Chancen denn je:
Lebensweise:
Einer gesunden Lebensweise kommt die größte Bedeutung beim Anti-Aging zu. Wenn Sie sich vitamin- und nährstoffreich ernähren, ausreichend Wasser trinken, Nikotin und übermäßigen Alkoholgenuss sowie Stress meiden, haben Sie große Chancen, sich bis ins hohe Alter eine straffe Haut zu bewahren. Dazu sollten Sie sich gegen die UV-Strahlung schützen und Ihrer Haut – je nach Hauttyp – immer genügend Feuchtigkeit zuführen sowie die richtige Pflege zukommen lassen.
Kollagen zum Einnehmen:
Es gibt verschiedene Präparate zum Einnehmen – zum Beispiel Kapseln oder Pulver zum Auflösen in Wasser – die eine positive Wirkung auf die Haut haben sollen. Als Inhaltsstoffe dienen neben Vitaminen häufig Hyaluronsäure oder Kollagen. Letzteres ist ein wichtiges Protein im Bindegewebe der Haut, es sorgt für Spannkraft und kann außerordentlich gut Wasser speichern. Die Einnahme von Kollagen-Präparaten über einen gewissen Zeitraum hat dementsprechend das Ziel, die Haut besser mit Feuchtigkeit zu versorgen und glatter erscheinen zu lassen.
Lifting:
Der Sammelbegriff ‚Lifting‘ oder ‚Facelifting‘ bezeichnet eine Reihe operativer Eingriffe mit unterschiedlichen Techniken, bei denen das Bindegewebe von Stirn, Gesicht, Hals und Dekolleté angehoben und gestrafft wird. Auch hier ist das Ziel die Bekämpfung der Falten.
Vampirlifting:
Genaugenommen hat das Vampirlifting nichts mit dem eigentlichen Lifting zu tun. Es handelt sich hierbei um eine Eigenbluttherapie, bei der das speziell aufbereitete Plasma des Behandelten mit feinen Nadeln in die Haut injiziert wird.
Mikrodermabrasion:
Hierbei wird die oberste Hautschicht mit mechanischen Mitteln, meist durch den Beschuss mit kleinen Kristallen, abgetragen. Neben einer Verbesserung des Hautbildes wird die Faltentiefe verringert.
Fruchtsäurepeelings:
Den gleiche Effekt wie die Mikrodermabrasion, ausgelöst jedoch nicht durch ein mechanisches, sondern chemisches Wirkprinzip, bieten Fruchtsäurepeelings. Die Hautoberfläche wird mit Hilfe potenter Fruchtsäuren abgetragen.
Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure:
Diese Säure kommt im menschlichen Organismus vor und hat unter anderem die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu binden. Die Säure wird mit feinen Nadeln unter die Falten gespritzt und dient als sogenannter ‚Dermal Filler‘ zur Hautauffüllung.
Faltenunterspritzung mit Eigenfett:
Mechanismus und Vorgehensweise gleichen der Unterspritzung mit Hyaluronsäure, wobei bei der Unterspritzung mit Eigenfett das Fett ambulant dem Bauch oder einer anderen fettreichen Körperzone entnommen wird.