Häufig gestellte Fragen zu Hautpilz
Anzeichen für einen Hautpilz können sein: Rötungen, Juckreiz, Brennen, Hautausschläge, Veränderung der Hautfarbe oder Trockenheit. In einigen Fällen kommt es auch zu einer Verdickung oder Verhornung der Haut, insbesondere an den betroffenen Stellen. Bei Pilzinfektionen der Kopfhaut ist zudem Haarausfall möglich.
Bei kleinen, begrenzten und milden Infektionen werden Salben oder Cremes direkt auf die Hautstellen aufgetragen. Wenn größere oder mehrere Bereiche betroffen sind, muss die Therapie möglicherweise im ganzen Körper erfolgen. Dann ist die Gabe von pilzabtötenden Medikamenten (Antimykotika), beispielsweise in Form von Tabletten, notwendig.
Hautpilzinfektionen heilen manchmal von selbst ab, besonders in leichten Fällen. Häufig ist jedoch eine Behandlung erforderlich, um die Infektion zu bekämpfen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Deshalb ist es wichtig, einen Hautarzt aufzusuchen. Er wird mit Ihnen die beste Therapie besprechen und dafür sorgen, dass die Pilzinfektion vollständig behandelt wird.
Von Hautpilz betroffene Personen sollten Kleidung und Handtücher nicht mit anderen teilen. Kratzen oder Reiben an den betroffenen Hautstellen ist wegen der Verletzungs- und Infektionsgefahr zu vermeiden. Außerdem sollte die Haut trocken gehalten und atmungsaktive Kleidung getragen werden.
Es gibt eine Reihe an Maßnahmen aus der Hausapotheke, die unter Umständen gegen Hautpilz helfen. Dazu gehören beispielsweise Abtupfen mit Apfelessig, Einreiben mit Knoblauch, Anwendung von Teebaumöl durch Aufsprühen. Diese Hausmittel können den Juckreiz mildern, die Wirksamkeit gegen den Pilz ist jedoch nicht belegt.5
Welche Arten von Hautpilz gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man verschiedene Typen des Hautpilzes. In der Dermatologie ist die Unterscheidung nach Arten der Erreger gebräuchlich. Diese sind Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze — das sogenannte DHS-System.
1. Dermatophyten — Fadenpilze
Dermatophyten sind Fadenpilze. Die Sporen werden durch Infektionen übertragen und nisten sich auf der Haut, in Haaren oder Nägeln ein. Ihre Nahrung ziehen sie aus Keratin, einer Hornsubstanz aus Faserprotein. Der durch Dermatophyten bedingte Hautpilz ist deshalb nur oberflächlich anzutreffen. Diese Form zählt zu den verbreitetsten Hautpilzen.
Nagelpilz befällt vorwiegend Fußnägel, manchmal auch Fingernägel. Symptomatisch für Nagelpilz sind weiß-gelblich verfärbte Nägel, die sich mit der Zeit verdicken und porös werden. Nur eine konsequente, langfristige Behandlung führt zum Erfolg. Dermatophyten werden in drei Unterkategorien unterteilt:
- Die Trichophyton-Art tritt ebenfalls in der Hornhaut auf, kann sich aber auch in Haarfollikeln und dem angrenzenden Bindegewebe sowie auf den Nägeln ansiedeln. Sie sind die Ursache für Nagelpilz und Kopfpilz.
- Eine weitere Art ist das Microsporum. Es befällt die Kopfhaut und löst die sogenannte Mikrosporie aus.
- Epidermophyten infizieren die Hornschichten der Oberhaut, der Epidermis. Am häufigsten treten sie als Fußpilz in Erscheinung.
2. Hefepilz Candida
Candida ist ein Hefepilz, der am häufigsten als Pilzinfektion der Scheide (Vaginalmykose) in Erscheinung tritt. Aber auch bei Soor (zum Beispiel Mund-, Windelsoor) handelt es sich um eine solche Hefepilzerkrankung. Diese Pilze fühlen sich besonders auf Schleimhäuten wohl.
Eine Candida-Infektion in der Scheide verursacht ein unangenehmes Brennen und Jucken. Symptomatisch ist ein grau-weißlicher Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr. Diese Krankheitserscheinung wird mit einem Antimykotikum (Antipilzmittel) therapiert, das meist innerlich und äußerlich angewendet werden kann. Der Candida albicans ist hierzulande einer der häufigsten Hefepilze.1
Gut zu wissen!
Die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) ist eine häufige Hauterkrankung, die durch den Hefepilz Malassezia verursacht wird, der bei fast allen Menschen auf der Haut vorkommt. Unter bestimmten Bedingungen, wie einem geschwächten Immunsystem, wird das Pilzwachstum begünstigt, was zu einem Befall führt. Die Erkrankung zeigt sich durch kleine, verfärbte Flecken (hell oder dunkel) auf der Haut, die oft schuppig sind.
3. Systemische Mykose oder Schimmelpilz
Infektionen der Haut, der Schleimhäute und der Nägel durch Schimmelpilze sind eher selten. Als Erreger von Hautmykosen spielen sie daher nur eine untergeordnete Rolle. Am häufigsten werden Schimmelpilze wie Aspergillus jedoch mit Atemwegsinfektionen oder systemischen Pilzinfektionen in Verbindung gebracht.
Was ist eine systemische Mykose?
Die systemische Mykose ist eine ernste Pilzerkrankung, bei der die Erreger in den Blutkreislauf eindringen und innere Organe befallen. Dies ermöglicht es dem Pilz, sich im gesamten Körper auszubreiten und kann sogar lebensbedrohlich sein. Diese Art von Pilzinfektion ist zwar selten, aber gefährlich für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie Krebspatienten oder Personen mit chronischen Krankheiten.
Ansteckungsgefahren bei Pilzen der Haut
Die Ansteckung mit Pilzen erfolgt entweder durch direkten Körperkontakt oder indirekt durch das Berühren von Gegenständen, die mit dem Pilz kontaminiert sind. Daher sollte man vorsichtshalber darauf verzichten, benutzte Kleidung oder Handtücher gemeinsam zu verwenden. Besonders wohl fühlen sich Pilze in einem dunklen, feuchten und warmen Milieu. Sie sind jedoch in der Lage, sich ihrer Umgebung anzupassen.
Fuß- und Nagelpilz werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen, meist durch Sporen, die sich in kleinen Hautschuppen befinden. Ansteckungsgefahr besteht deshalb ganz besonders dort, wo sich Personen barfuß bewegen und die Umgebung perfekte Voraussetzungen für Pilze darstellt. Diese Orte sind beispielsweise öffentliche Einrichtungen wie Saunen und Schwimm- oder Hotelbäder. Ist die Haut vorgeschädigt, zum Beispiel durch eine Wunde, oder die Immunabwehr geschwächt, haben Pilzinfektionen ein leichtes Spiel.
Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Hautpilz
In der Regel ist das Immunsystem in der Lage, Hautpilzerreger abzuwehren oder ihre Ausbreitung einzudämmen. Folgende Faktoren steigern jedoch das Risiko für Hautpilz-Erkrankungen:
- Übergewicht: Menschen, die von Adipositas betroffen sind, schwitzen oft stärker. Gerade unter Hautfalten fühlen sich Pilze wohl und können sich gut ausbreiten.
- Diabetes: Durch die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus verändert sich auch die Zusammensetzung der Hautflora. Das macht die Haut anfälliger für Hautkrankheiten.
- Minderdurchblutung der Haut: Eine schlechte Durchblutung, wie sie oft bei Rauchern der Fall ist, beeinträchtigt ebenfalls die Abwehrfunktionen.
- Haut oder Nagelverletzungen: Eine Schädigung der Haut oder Nägel macht es den Pilzen leicht sich zu vermehren. Solche Verletzungen passieren beispielweise im Alltag, beim Sport oder auch durch das Tragen von eng sitzendem Schuhwerk.
- Mangel an Vitaminen: Ein Mangel in der Ernährung wirkt sich negativ auf die körpereigene Abwehr und damit auf die Hautfunktion aus.
Generell gilt: Ist die körpereigene Abwehr ohnehin geschwächt — zum Beispiel durch eine Infektion, eine chronische Erkrankung oder eine Autoimmunreaktion — sind die Betroffenen auch anfälliger für Hautpilz.
Symptome von Hautpilz richtig erkennen
Typische Symptome für Hautpilze, insbesondere Dermatophyten, sind juckende, leicht gerötete und schuppende Hautbereiche, auf denen sich auch nässende Bläschen bilden können.
Auch wenn der Juckreiz unerträglich scheint, sollte man Kratzen vermeiden. Dadurch besteht nämlich die Gefahr, dass sich kleine Wunden bilden und sich der Hautpilz über die Finger auf andere Körperstellen oder in tiefere Hautschichten ausbreitet und dort eine Entzündung verursacht.
Je nach Art des Pilzes werden die folgenden Merkmale unterschieden:
- Bei Fadenpilzen treten Symptome wie Bläschen, Rötungen oder flächige Hautstellen (häufig mit scharf begrenztem Rand) auf.
- Im Zusammenhang mit Hefepilzen kommt es eher zu einem massiven Juckreiz.
- Bei Schimmelpilzen sind ebenfalls Symptome wie Hautrötungen, Schuppung oder unregelmäßige Hautveränderungen möglich.
Bitte beachten!
Wird der Hautpilz nicht behandelt, kann die Infektion unter Umständen einen chronischen Verlauf nehmen. Darüber hinaus werden regelmäßig neue Pilzarten identifiziert, die gegen herkömmliche Pilzmedikamente resistent sein können. Ein Beispiel hierfür ist der Hautpilz der Gattung Trichophyton.2 Scheuen Sie sich also nicht, bei Verdacht auf einen Hautpilz Ihren Hautarzt aufzusuchen.
Diagnosestellung bei Hautpilz
Erste Anlaufstelle bei Verdacht auf eine Erkrankung mit Hautpilzen ist ein Hautarzt (Dermatologe). Betreffen die Symptome die Intimregion, können zusätzlich gynäkologische oder urologische Praxen zu Rate gezogen werden. Die Diagnose von Hautpilz erfolgt anhand der charakteristischen Hautveränderungen und Symptome (zum Beispiel Juckreiz). Oft kann der Arzt schon mit bloßem Auge an den Hautveränderungen erkennen, dass es sich wahrscheinlich um Hautpilz handelt.
Manchmal wird eine Probe der betroffenen Haut entnommen und im Labor untersucht, um den Pilz zu identifizieren. In einigen Fällen wird zur Diagnose auch eine sogenannte Woodlicht-Lampe verwendet, die UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge aussendet. Damit lassen sich Flecken der Haut für den Arzt besser beurteilen.3
So behandeln Sie eine Pilzinfektion der Haut
Mykosen, die nur auf der Oberfläche der Haut auftreten, werden in den meisten Fällen äußerlich mit einem Antimykotikum behandelt, meist als Salbe oder Tinktur. Ist die Pilzinfektion sehr stark oder breitet sich weiter aus (auch auf innere Organe), muss das Antimykotikum oral verabreicht werden. Jedoch sollten Sie das Medikament nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind, stillen oder an Allergien oder Lebererkrankungen leiden. Sprechen Sie unbedingt mit einem Arzt oder Apotheker über die Therapiemöglichkeiten.
Zu einer der neueren Therapieformen gehört auch die Laserbehandlung gegen Hautpilz. Bei der Lasertherapie von Hautpilz dringt der Laserstrahl in die Haut ein und zerstört die Pilzzellen durch Hitze. Das umliegende Gewebe wird dabei nicht geschädigt. Wie viele Sitzungen zur Behandlung erforderlich sind, kommt auf das Ausmaß des Pilzbefalls an. Die Kosten hierfür übernimmt normalerweise die gesetzliche Krankenkasse.4
Neben diesen Therapieformen können Betroffene auch auf die Hausapotheke zurückgreifen – so sollen die folgenden Hausmittel bei der Behandlung von Hautpilz hilfreich sein:
- Abtupfen mit Apfelessig
- Einreiben mit Knoblauch
- Aufsprühen oder Abtupfen mit Teebaumöl
Obwohl diese Mittel unter Umständen den Juckreiz mildern können, gibt es bisher keine wissenschaftlichen Studien, die ihre Wirksamkeit gegen Pilze belegen.5 Diese Maßnahmen töten also den Hautpilz selbst nicht ab. Daher ist es immer ratsam, den betroffenen Bereich von einem Facharzt (Dermatologen) untersuchen zu lassen und gegebenenfalls den Pilz gezielt mit Antimykotika zu behandeln.