Die Kopflaus: Verbreitetster Vertreter der Läusearten


Besonders Eltern ist dieser kleine Plagegeist wohlbekannt – die Rede ist von der Kopflaus. Bei Kindern sind Kopfläuse häufig anzutreffen, da sie beim Spielen oft die Köpfe zusammenstecken – ideale Bedingungen für die Verbreitung der Parasiten. Ein Kopflausbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.1 Im folgenden Steckbrief erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Läuseart:

  • Aussehen: Kopfläuse können im ausgewachsenen Zustand bis zu vier Millimeter groß werden. Sie besitzen einen länglichen Körper mit sechs Beinen. Zusätzlich haben sie zwei Fühler am Kopf und einen Rüssel zum Blutsaugen. Die Farbe dieser Läuseart ist für gewöhnlich blass-grau, direkt nach der Blutaufnahme können sie jedoch rötlich-braun aussehen.
  • Bevorzugter Lebensraum: Besonders wohl fühlt sich dieser Vertreter der Läusearten an den Schläfen, hinter den Ohren und am Nacken. Prinzipiell gehört jedoch die gesamte behaarte Kopfhaut zu seinem Lebensgebiet. Außerhalb der Haare kann sie dagegen nicht lange überleben, nur circa zwei Tage.
  • Übertragung: Die mit Abstand häufigste Art, wie sich Kopfläuse verbreiten, ist der direkte Kopf-zu-Kopf-Kontakt. Spielen beispielsweise Kinder zusammen, nutzen die Parasiten die Gelegenheit und krabbeln schnell über die Haare von einem Wirt zum nächsten. Springen oder fliegen können sie dagegen nicht. Eine Verbreitung der Kopfläuse über Bürsten oder Mützen ist zwar denkbar, jedoch im Vergleich deutlich seltener.
  • Risiko: In unseren Breitengraden gehört die Kopflaus zu den Läusearten, die keine Krankheiten übertragen. Allerdings besteht das Risiko, sich durch den Juckreiz die Kopfhaut aufzukratzen. Die offenen Stellen können sich entzünden.
  • Behandlung: Wer Kopfläuse bei sich oder seinem Kind feststellt, dem stehen verschiedene Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung. Prinzipiell gilt dabei, dass Hausmittel meist eine geringe bis gar keine Wirkung gegen Läuse haben. Besser geeignet sind physikalische oder chemische Läusemittel aus der Apotheke.

Filzläuse: Läuseart mit Ähnlichkeit zur Krabbe


Ebenso wie Kopfläuse leben Filzläuse in der Behaarung des Menschen, jedoch bevorzugt im Schamhaar. Da sie vor allem bei intimen Körperkontakt übertragen wird, hat sie einen eher schlechten Ruf. In Deutschland kommt diese Laus-Art relativ selten vor.1 Erfahren Sie mehr zu Aussehen und Übertragung der Filzlaus im Steckbrief:

  • Aussehen: Die Filzlaus wird circa ein bis zwei Millimeter lang, hat eine gräuliche Farbe und besitzt sechs Beine. Da sie in etwa so breit wie lang ist, ähnelt sie vom Aussehen her stark einer Krabbe. Dieser Eindruck wird noch dadurch unterstützt, dass das mittlere und hintere Beinpaar starke Halteklauen aufweist und sich die Filzlaus seitwärts bewegt. Mit dem bloßen Auge sind Filzläuse jedoch fast gar nicht zu sehen.
  • Bevorzugter Lebensraum: Besonders häufig sind Filzläuse in warmen, behaarten Bereichen zu finden. Das ist vor allem die Schambehaarung, aber auch Brust- und Achselhaare sowie in seltenen Fällen Wimpern und Augenbrauen.
  • Übertragung: Die Verbreitung von Filzläusen erfolgt in der Regel über engen intimen Kontakt. Vermutlich aus diesem Grund werden sie auf Französisch auch als "Papillon d'amour" (Liebesschmetterling) bezeichnet. Sie können nur laufen und weder springen noch fliegen. Eine Verbreitung über Kleidung oder Bettwäsche ist denkbar, aber eher unwahrscheinlich, da Filzläuse einen Wirt zum Überleben benötigen.
  • Risiko: Filzläuse gelten nicht als Überträger von Infektionskrankheiten, jedoch führen sie oft zu einem starken Juckreiz. Die aufgekratzte Haut ist dann anfälliger für Infektionen.
  • Behandlung: Ein Befall mit Filzläusen kann mit ähnlichen Mitteln behandelt werden wie ein Kopflausbefall. Zu bedenken ist, dass die Haut an den bevorzugten Stellen des Parasiten möglicherweise empfindlicher reagiert als die Kopfhaut. Um Hautreizungen zu vermeiden, kann auf physikalische Läusemittel zurückgegriffen werden.

Die Kleiderlaus: Großgewachsene Läuseart


Der Name verrät schon, dass sich diese Laus am liebsten in der Kleidung ihres Wirts aufhält. Hierzulande ist die Kleiderlaus glücklicherweise eher selten.1 Was es sonst noch spannendes über die Kleiderlaus zu wissen gibt, erfahren Sie im Steckbrief:

  • Aussehen: Die Kleiderlaus kann bis zu 4,5 Millimeter groß werden und ist in der Regel weiß bis bräunlich gefärbt. Sie hat wie die anderen Läusearten sechs Beine und ein entsprechendes Mundwerkzeug, um Blut saugen zu können. Insgesamt ähnelt sie von der Form her der Kopflaus, ist jedoch etwas gedrungener.
  • Bevorzugter Lebensraum: Kleiderläuse leben am liebsten in Kleiderfalten, die warm sind und nah am Körper liegen. Entgegen den anderen Läusearten gehen sie nur zur Nahrungsaufnahmen auf den Körper ihres Wirtes.
  • Übertragung: Die Kleiderlaus verbreitet sich in der Regel über engen Körperkontakt sowie über die gemeinsame Nutzung von Kleidung oder Bettzeug. Ein enges Zusammenleben oder unzureichende hygienische Zustände können eine Übertragung begünstigen.
  • Risiko: Bei Kleiderläusen ist Vorsicht geboten, denn sie können verschiedene Infektionskrankheiten übertragen – zum Beispiel Fünftagefieber, Rückfallfieber und Fleckfieber. Die Infektion erfolgt häufig über den Kot der Kleiderläuse, der eingeatmet werden oder in aufgekratzte Hautstellen geraten kann – denn auch diese Lausart verursacht einen starken Juckreiz, der zum Kratzen verleitet.
  • Behandlung: Ein Befall mit Kleiderläusen muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Die betroffene Kleidung, Bettzeug und ähnliches sollte bei 60 Grad Celsius in der Maschine gewaschen werden. Ist auch der Körper befallen, können ähnliche Mittel zum Einsatz kommen wie bei einem Kopflausbefall.
Hier finden Sie weitere Infos:

Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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