Viele Faktoren kommen als Ursache der Rosacea infrage


Die Ursachen für eine Rosacea sind noch nicht restlos geklärt. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren die entzündliche Hautkrankheit hervorrufen können, es handelt sich also sehr wahrscheinlich um ein sogenanntes multifaktorielles Geschehen.

Unter anderem werden in der Wissenschaft folgende mögliche Ursachen für eine Rosacea diskutiert:

  • erbliche Veranlagung
  • Magenbakterien Helicobacter pylori
  • starke Besiedelung der Haut mit Haarbalgmilben
  • empfindliches Immunsystem
  • Schädigung von Haut und Bindegewebe durch UV-Licht
  • fehlerhafte Regulation des Gefäßsystems (Hyperreaktivität)

Dies führt zu einer Entzündungsreaktion im Gesicht, woraufhin sich die Blutgefäße übermäßig weiten. Die typische Rötung entsteht. Ab einem gewissen Stadium der Rosacea bleiben die feinen Äderchen im Gesicht erweitert und schimmern durch die Haut. Als mögliche Ursache wir daher auch eine Veränderung in der Blutgefäßregulation vermutet. Das bedeutet, die feinen Gefäße können sich nicht normal weiten und wieder verengen. Mit der Zeit sind sie daher oft nicht mehr dazu in der Lage, sich zusammenzuziehen.

Können Bakterien im Magen unsere Haut beeinflussen?


Als mögliche Ursache für Rosacea wird unter anderem eine Infektion der Magenschleimhaut mit Bakterien in Erwägung gezogen – verdächtig sind die sogenannten Helicobacter pylori. Diese verursachen im Regelfall eine verstärkte Produktion von Magensäure. Grund für den vermuteten Zusammenhang ist der Umstand, dass bei Rosacea-Patienten in manchen Fällen auch ein Befall der Magenschleimhaut mit diesen Bakterien festgestellt werden konnte.

Haarbalgmilben sind auf jeder Haut zu finden – bei Rosacea jedoch zu viele


Eine bestimmte Art von Milben – die sogenannte Demodex folliculorum – wird ebenfalls als Auslöser für die Rosacea gehandelt. Diese gehört zwar zur normalen Flora der Haut, bei Rosacea ist die Besiedlung jedoch deutlich stärker beziehungsweise dichter ausgeprägt. Allerdings ist unklar, ob die dichte Besiedlung mit Demodex-Milben Ursache oder Folge der Rosacea ist. Beides ist nach heutigem Wissensstand möglich.

Für die Behandlung der Hautkrankheit und eine Linderung der Symptome ist der Zusammenhang zwischen Milben und Entzündungsreaktion dennoch wertvoll. Es wurde beobachtet, dass entzündliche Reaktionen nachgelassen haben, nachdem die Dichte der Haarbalgmilben durch äußere Behandlung reduziert wurde.

Welche Rolle spielt das Immunsystem bei den Ursachen für Rosacea?


Auffälligkeiten im Immunsystem gehören ebenfalls zur Gruppe der möglichen Ursachen für Rosacea. Speziell eine Überreaktion der Immunabwehr auf die übermäßig vorhandene Haarbalgmilbe Demodex gilt als problematisch und kann Entzündungen hervorrufen. In der Folge kommt es zu den typischen Rötungen im Gesicht.

Zudem soll ein bestimmtes Peptid (Protein), das zur angeborenen Immunabwehr gehört, bei Rosacea-Patienten übermäßig produziert werden. Insgesamt gilt eine Störung des Immunsystems als eine der wahrscheinlicheren Ursachen für Rosacea.

Übrigens ist Rosacea nicht die einzige Hautkrankheit, bei der eine Störung des Immunsystems eine Rolle spielt. So wird beispielsweise bei Neurodermitis ebenfalls ein enger Zusammenhang zwischen Erkrankung und Abwehrkräften angenommen.

Trigger: keine direkten Ursachen und dennoch wichtig bei Rosacea


Auslösende Faktoren – sogenannte Trigger – sind zwar nicht ursächlich schuld an der Rosacea, sie können jedoch die Symptome verschlimmern und im Zweifelsfall den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. Bekannte Trigger bei Rosacea sind zum Beispiel:

  • koffeinhaltige Getränke wie Kaffee
  • besonders heiße Temperaturen, auch beim Baden oder Duschen
  • der Wechsel von Hitze und Kälte
  • starke körperliche Anstrengung
  • scharf gewürzte oder sehr süße Speisen
  • alkoholische Getränke
  • Stress und emotionale Belastungen
  • Sonnen- beziehungsweise UV-Licht

Es wird angenommen, dass diese Faktoren aufgrund ihrer durchblutungsfördernden Eigenschaften zu einem Rosacea-Schub führen können. Sonnenlicht gilt als besonders ungünstig bei der Hautkrankheit, denn die UV-Strahlung schädigt Haut und Bindegewebe zusätzlich. Betroffene sollten aus diesem Grund möglichst immer einen Sonnenschutz im Gesicht auftragen – auch im Winter.

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