Wichtig:

Da sich Dellwarzen entzünden können und hochansteckend sind, ist meist ihre professionelle Entfernung ratsam. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, bei einer Infektion mit Dellwarzen zur Sicherheit einen Hautarzt aufzusuchen.

Dellwarzen: Aussehen, Vorkommen und Ansteckung


Dellwarzen kommen meist in Beeten zu mehreren Exemplaren vor. Die einzelne Warze besitzt einen Durchmesser von bis zu fünf Millimetern, ist rosa- bis hautfarben und rund. Außerdem hat sie in ihrer Mitte eine charakteristische Delle, der sie ihren Namen verdankt.

Dellwarze Dellwarzen sind rund und sind rosa- bis hautfarben. Typisch ist außerdem eine Dell in der Warze.

Die Molluske ist mit einer breiartigen Substanz (Molluscumbrei) gefüllt. Diese tritt aus, wenn die Warze gequetscht, aufgekratzt oder ausgedrückt wird.

Dellwarzen können den ganzen Körper, das Gesicht, den Oberköper oder die Gliedmaßen befallen. Bei Erwachsenen können auch die Genitalien betroffen sein, da ein möglicher Übertragungsweg der Geschlechtsverkehr ist. Ansonsten ist die Schmier- oder Kontaktinfektion, etwa durch gemeinsam benutzte Handtücher oder direkt von Mensch zu Mensch, die häufigste Ansteckungsart.

Schwimmbäder gelten als Orte mit der größten Ansteckungsgefahr. Durch das Wasser ist die Haut aufgeweicht und das Virus kann leichter eindringen. Außerdem ist der Molluscumbrei hochinfektiös, denn in ihm befindet sich eine hohe Konzentration der Viren. Wenn die Warzen aufgekratzt werden, tritt der infektiöse Inhalt aus und auf diese Weise verteilen sich die Viren. Die Folge: Das Risiko einer Fremd- oder Eigenansteckung steigt.

Die Dellwarze befällt hauptsächlich Kinder


Kinder, aber auch Menschen mit einem schlechten Immunsystem, sind hauptsächlich von der Infektion betroffen. Dasselbe gilt für Patienten mit einer geschädigten Hautbarriere wie beispielsweise einer Neurodermitis. Die Inkubationszeit, das heißt die Zeitspanne von der Ansteckung mit dem Virus bis zum Erscheinen der Hautveränderungen, kann wenige Tage bis mehrere Monate betragen.

Häufig bilden sich die Mollusken auch spontan wieder zurück. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine vorliegende Immunschwäche überwunden ist. Zwischen dem Auftreten der Krankheit und ihrer Rückbildung können allerdings einige Monate bis Jahre liegen.

Dellwarzen erkennen


Dem Hausarzt oder Dermatologen reicht in der Regel ein bloßer Blick auf die Dellwarzen mit ihrem charakteristischen Aussehen, um die richtige Diagnose zu stellen. Nur im Zweifelsfall wird die Untersuchung einer Gewebeprobe benötigt.

Die richtige Therapie gegen Dellwarzen


In 90 Prozent aller Fälle verschwinden die Dellwarzen von selbst wieder. Dies geschieht meistens dann, wenn die Immunabwehr des Patienten die Oberhand über die Infektionskrankheit gewonnen hat. Manchmal kann es also die richtige Therapie sein, einfach abzuwarten.

Es gibt jedoch auch Gründe, die Dellwarze von einem Arzt behandeln zu lassen:

  • Zwischen dem Ausbruch der Erkrankung und der Abheilung kann ein Jahr und mehr vergehen. In dieser Zeit besteht ein hohes Ansteckungsrisiko für sich und für andere.
  • Des Weiteren besteht bei den Dellwarzen eine nicht zu unterschätzende Entzündungsgefahr, vor allem, wenn die betroffenen Kinder an den Warzen kratzen oder drücken. Dabei tritt oft auch der infektiöse Molluscumbrei aus. Die Viren können dadurch auf andere Körperstellen verteilt werden und es ist wahrscheinlich, dass dort neue Dellwarzen entstehen.
  • Ist das Gesicht befallen, ist dies für den Patienten meistens psychologisch belastend, weshalb eine Behandlung unbedingt anzuraten ist.

Behandlungsmethoden bei Dellwarzen

Es stehen eine Reihe unterschiedlicher therapeutischer Methoden gegen Dellwarzen zur Auswahl. Dazu zählen: Die Kürettage, also das Abtragen der Dellwarze mit einem scharfen Löffel, die Behandlung mit diversen Ätzmitteln und die Kryotherapie.

Die Kürettage

Das Abtragen der Dellwarzen mit dem scharfen Löffel unter örtlicher Betäubung (Kürettage) hat sich in vielen Fällen bewährt. Diese operative Methode hat den Vorteil, dass es nur in etwa drei Prozent der Fälle zu Neubildungen der Dellwarzen (Rezidive) kommt. Nachdem der Arzt die Warze ausgeschabt hat, wird die Wunde gut desinfiziert, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Die Behandlung mit Ätzmitteln

Zu den nicht-invasiven Maßnahmen zählt der Einsatz von Ätzmitteln. Diese Mittel lösen die oberste Schicht der Warze an, die anschließend abgetragen werden kann. Danach wird bei der nächst unteren Schicht der Prozess wiederholt, bis die Warze komplett abgetragen ist.
Zu den verwendeten Ätzmitteln gehören unterschiedlich starke Lösungen von schwachen Säuren wie Essig-, Salicyl- oder Milchsäure. Auch ein Extrakt aus Grüntee zeigt durch dessen antiviralen Eigenschaften eine gute Wirkung.

Interessant für Eltern:

Bewährt hat sich die Behandlung mit fünfprozentiger Kalilauge (Kaliumhydroxid). Diese Lauge kann auch gefahrlos bei Kindern angewendet werden. Die übrigen sauren Substanzen sind bei Kindern in der Regel nicht geeignet, da sie die junge Haut zu sehr irritieren.

Die Kryotherapie

Auch die Kryotherapie, also die Behandlung der Warzen mit starker Kälte, kann zur Behandlung eingesetzt werden. Dabei wird ein Applikator, der mithilfe von flüssigem Stickstoff stark heruntergekühlt wurde, auf die Warze gedrückt. Eine Blase erscheint, die nach einer Weile abfällt.

Einige Tipps zum richtigen Verhalten bei Dellwarzen


Aufgrund ihres hohen Ansteckungspotentials gelten einige Regeln im Umgang mit den Dellwarzen.

  1. Desinfizieren Sie nach jeder Berührung mit eigenen oder fremden Dellwarzen die Hände.
  2. Benutzen Sie zum Händetrocknen ein eigenes Handtuch.
  3. Achten Sie darauf, nie an den Warzen herum zu drücken oder quetschen. Der austretende Molluscumbrei ist hochansteckend und kann sowohl bei Ihnen als auch anderen Menschen zu einer weiteren Ansteckung führen.
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