Wie entsteht unreine Haut?


Zu den großen Schönheitsidealen der Menschheit gehört an erster Stelle eine glatte, reine Haut mit kaum sichtbaren Poren, gleichmäßiger Pigmentierung, ohne Alterserscheinungen, Pickel, Pusteln oder Mitesser. Aber nur in den seltensten Fällen wird ein solches Ideal erreicht. Die meisten Menschen, die nicht über solch beneidenswerte Anlagen verfügen und auch von Erkrankungen der Haut nicht verschont bleiben, entwickeln irgendwann in ihrem Leben Hautunreinheiten oder Akne.

Vor allem Jugendliche in der Pubertät sind betroffen. Die Pubertätsakne oder Akne vulgaris ist ein Ergebnis der einschießenden männlichen Sexualhormone, die eine anregende Wirkung auf die Talgdrüsen besitzen. Das verhornte Material, das ansonsten ohne Probleme über den Talgdrüsenkanal abgeführt werden kann, vermehrt sich derart, dass es den Kanal verstopft. Auf die Überfunktion folgt die Verstopfung des Drüsengangs, auf diese wiederum eine Überbesiedlung mit Bakterien und im Ergebnis eine Entzündungsreaktion. Die Pubertätsakne (Akne vulgaris) stellt die häufigste Diagnose beim Hautarzt dar und ist zudem einer der häufigsten Gründe überhaupt, einen Arzt aufzusuchen.

Neben dieser Form der Akne existieren noch eine ganze Reihe weiterer Arten. Die drei Abstufungen comedonica, papulo-pustulosa und conglobata bezeichnen verschiedene Schweregrade von wenig entzündeten Mitessern bis hin zu schweren, großen Entzündungsherden im Gesicht, auf der Brust und dem Rücken. Daneben gibt es Komplikationen der schweren Akne mit Fieberschüben, Schwangerschaftsakne, Akne bei Neugeborenen, Akne, die durch den Kontakt zu toxischen Substanzen entsteht, sowie Akne, die durch Medikamente hervorgerufen wird. Vor allem bei den letztgenannten Erscheinungsformen und der schweren Akne sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden.

Diagnose: Unreine Haut


Gelegentliche Pickel oder Mitesser sind kein Grund für einen Arztbesuch, schwere oder untypische Verlaufsformen jedoch durchaus. Wichtig ist das Arztgespräch beziehungsweise die Anamnese. Durch die Krankengeschichte und den Bericht über Ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten oder eine eventuelle Medikamenteneinnahme kann der Dermatologe schon einige Rückschlüsse auf die Ursachen Ihrer unreinen Haut ziehen.

Auch eine Sichtdiagnose, also das genaue Ansehen der betroffenen Hautpartien, ermöglicht eine sichere Bestimmung des Schweregrades der Erkrankung. Im Zweifelsfall helfen ein Abstrich und eine labormedizinische Untersuchung des Eiters auf typische Aknebakterien.

Therapien bei unreiner Haut und Akne


Zur Bekämpfung der Akne kann der behandelnde Arzt eine Reihe von Strategien verfolgen, je nach Ursache und Schweregrad der unreinen Haut. Die Maßnahmen reichen von der Aknetoilette, bei der die Pusteln und Mitesser professionell ausgedrückt werden, um weitere Entzündungen zu vermeiden, bis zur Gabe von Antibiotika zur Bekämpfung der Eiterbakterien. Die Antibiotika werden als Salbe auf die entzündeten Stellen aufgetragen. Bei starken Formen der Akne kann die Antibiotikatherapie auch innerlich durch eine vier- bis sechswöchige Einnahme von Tabletten durchgeführt werden. Zudem werden sogenannte Retinoide, chemische Verwandte des natürlichen Vitamins A, oberflächlich (topisch) als Salbe, Creme oder Gel bei schweren Formen der Akne angewendet.

Gut zu wissen:

Weibliche Teenager, deren Akne durch die Einwirkung männlicher Sexualhormone während der Pubertät verursacht wird, können hormonelle Kontrazeptiva (Anti-Babypille) einnehmen. Die enthaltenen Hormone (Gestagene und Östrogene) wirken den männlichen Sexualhormonen entgegen.

Tipps: Was Sie gegen Hautunreinheiten selbst tun können


Eine Reihe von Maßnahmen, die meist gute Erfolge bringen, können Sie auch ohne ärztliche Unterstützung durchführen:

  • Verwenden Sie eine milde, parfümfreie Waschlotion mit neutralem pH-Wert, die Ihre empfindliche Haut schonend reinigt. Seife und aggressive Reinigungsprodukte reizen Ihre Haut zusätzlich.
  • Nutzen Sie ein Handtuch nach der Pflege, das Sie nur für Ihr Gesicht verwenden.
  • Wechseln Sie das Handtuch etwa alle drei Tage.
  • Fetthaltige Cremes und Salben sind tabu, greifen Sie stattdessen zu fettfreien Pflegeprodukten auf Wasserbasis.
  • Auch medizinisch wirksame Cremes, die Salicylsäure enthalten, sind empfehlenswert.
  • Drücken Sie Pickel und Mitesser niemals selbst aus. Werden die Bakterien ins umliegende Gewebe gedrückt, können sich großflächige Entzündungen entwickeln.
  • Verzichten Sie auf Hausmittel wie beispielsweise Zahnpasta. Sie verschlimmern die Beschwerden nur.
  • Bestimmte Nahrungsmittel stehen im Verdacht, eine bestehende Akne zu verschlimmern. Das ist zwar nicht erwiesen, trotzdem sollten Sie beobachten, ob beispielsweise der Genuss von Schokolade oder Pommes eine Auswirkung auf Ihr Hautbild hat.
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