Was ist ein seborrhoisches Ekzem?
Das seborrhoische Ekzem wird auch als seborrhoische Dermatitis und bei Säuglingen als Kopfgneis bezeichnet. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die nicht ansteckend ist. Typischerweise kommt es zu geröteten Hautstellen, auf denen sich gelbliche, fettig glänzende Schuppen bilden. Im Gegensatz zu vielen anderen Hauterkrankung gehört Juckreiz eher nicht zu den Symptomen.
Hinsichtlich der Ursachen herrscht noch Unklarheit. Es wird jedoch vermutet, dass verschiedene Faktoren zur Entstehung des Ekzems beitragen, beispielsweise eine Überaktivität der Talgdrüsen, eine genetische Veranlagung oder auch Hautkeime wie Pilze.
Interessant!
Die chronische Hautentzündung zählt mit zu den häufigsten Erkrankungen der Haut: Etwa 5 Prozent der deutschen Bevölkerung – darunter vermehrt Männer – leiden unter einem seborrhoischen Ekzem.1
Entwickelt sich das seborrhoische Ekzem bei Säuglingen in den ersten Lebensmonaten, verschwindet dieses fast immer von alleine wieder.2 Ganz anders sieht es aus, wenn sich die Hautentzündung das erste Mal im Jugend- oder Erwachsenenalter (meist ab dem 50. Lebensjahr) zeigt, dann tritt sie in der Regel immer wieder auf.2
Symptome: Seborrhoisches Ekzem erkennen
Charakteristisch für das seborrhoische Ekzem sind fettige, weißliche bis gelbliche Schuppen, die zusammenhängende Herde bilden. Darunter sind die betroffenen Hautpartien gerötet, was Zeichen einer Entzündungsreaktion ist. Im Vergleich zu anderen Ekzemen juckt die seborrhoische Dermatitis in der Regel nicht.
Andere Hauterkrankungen mit Schuppen:
Der Hautausschlag tritt bei Erwachsenen vor allem im Gesicht auf. Schuppige Stellen zeigen sich hier
- am Haaransatz,
- der Nase,
- den Augenlidern und Augenbrauen,
- dem Kinn oder
- an den Ohren.
Aber auch andere Körperstellen können betroffen sein, allen voran der Bereich über dem Brustbein oder der Rücken. Auch in Hautfalten breitet sich das seborrhoische Ekzem mitunter aus, beispielsweise unter der Brust, in der Leistenregion oder unter den Achseln.
Bei Säuglingen ist meist die Kopfhaut betroffen, weshalb das seborrhoische Ekzem bei ihnen auch als Kopfgneis bezeichnet wird.
Wie äußert sich Kopfgneis beim Baby?
Kopfgneis zeichnet sich durch die folgenden Symptome aus:
- fettige, gelbliche Schuppenkruste, die fest haftet
- leicht gerötete Haut unter den Schuppen
- lokalisiert auf dem Kopf im Bereich der großen Fontanelle, Ausbreitung bis ins Gesicht möglich
- unter Umständen unangenehmer Geruch des Gneis
Obwohl im Volksmund der Begriff Milchschorf oftmals synonym mit Kopfgneis verwendet wird, sind beide Hautveränderungen voneinander zu unterscheiden. Milchschorf zeichnet sich zwar ebenfalls durch eine krustige Schuppenschicht aus, allerdings sind die Krusten hier nicht fettig, sondern nässend und gerötet. Zudem juckt Milchschorf meist stark, weshalb Kinder sich häufiger kratzen. Wer sich unsicher ist, ob das Baby an Kopfgneis oder Milchschorf leidet, sollte einen Kinderarzt aufsuchen.
Haarausfall und seborrhoisches Ekzem – ein Zusammenhang?
Wer auf der Kopfhaut ein seborrhoisches Ekzem entwickelt, muss nicht zwangsläufig auch unter Haarausfall leiden. In seltenen Fällen kann ein begleitender Haarverlust auftreten, der wohl entzündungsbedingt ist. Die gute Nachricht: Bei fachgerechter Behandlung ist ein solcher zum Großteil umkehrbar (reversibel).3
Eine alternative Erklärung für den beobachteten Haarausfall ist der natürliche Haarverlust, der ab einem gewissen Alter vorkommen kann und unabhängig vom seborrhoischen Ekzem ist. Darunter fällt beispielsweise der erblich bedingte Haarausfall. Vorwiegend trifft er Männer ab dem 40. Lebensjahr – aber auch Frauen können durch den Umbruch im Hormonhaushalt während der Wechseljahre davon betroffen sein. Für die Patienten stellt das eine große Belastung dar. Bereits der natürliche, durch das Alter bedingte Ausfall von Haaren, löst bei vielen Menschen großen Stress aus. Verstärkt sich die Erscheinung allerdings noch weiter, gerät der Betroffene unter Umständen in einen Teufelskreis: Gerade die psychische Verfassung wirkt sich in hohem Maße auf die Ausprägung von Hautkrankheiten aus – je mehr Probleme hier auftreten, desto schwerer verläuft aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Erkrankung.
Ursachen des seborrhoischen Ekzems noch nicht ganz geklärt
Die Ursachen des seborrhoischen Ekzems sind noch nicht vollständig erforscht. Bis jetzt gibt es nur wenige gesicherte medizinische Erkenntnisse darüber, warum das seborrhoische Ekzem beim Menschen auftritt.
Derzeit sind folgende Ursachen im Gespräch:
Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die möglicherweise eine Rolle spielen: Stress, hormonelle Veränderungen, Nervenerkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem.
Überaktive Talgdrüsen als Grund für seborrhoisches Ekzem?
Eine vermehrte Aktivität der Talgdrüsen gilt als eine mögliche Ursache für das Entstehen des seborrhoischen Ekzems (Sebum = Hauttalg). Bestärkt wird diese Vermutung zum einen dadurch, dass sich das seborrhoische Ekzem besonders in talgreichen Hautregionen niederschlägt, so beispielsweise auf der Kopfhaut sowie im Gesicht.
Zum anderen kommt die Hauterkrankung dann auf, wenn eine erhöhte Talgproduktion vorliegt. Zum Beispiel tritt das Ekzem, auch als Kopfgneis bekannt, bei Neugeborenen meist in den ersten Lebenswochen auf. Der Grund: Vermutlich überträgt die Mutter während der Geburt bestimmte Geschlechtshormone, die vorübergehend zu einer erhöhten Talgproduktion führen können, allen voran an der Kopfhaut. Zudem tritt die Hautentzündung vor allem bei Männern auf. Das liegt wahrscheinlich an den Androgenen (männliche Geschlechtshormone) wie Testosteron, die Einfluss auf die Talgproduktion nehmen: Infolge eines geförderten Wachstums der Drüsen steigt auch die Talgproduktion.
Wissenswertes zu Talgdrüsen:
Die Drüsen dienen der Haut dazu, Talg (Sebum) auszuscheiden, um die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren sowie einen schützenden Mantel gegen Bakterien und Pilze zu bilden. Dabei kann sowohl eine Unter- wie Überproduktion den Säureschutzmantel verändern und so zu einer Vermehrung von Bakterien und Pilzen beitragen. Bei einer Überproduktion (Seborrhö) von Talg findet beispielsweise der Pilz Malassezia furfur ideale Lebensbedingungen – und kann zur Bildung des seborrhoischen Ekzems führen.
Pilze als mögliche Auslöser für die Hauterkrankung
Die menschliche Haut ist von einer Hautflora aus Mikroorganismen – Bakterien und Pilzen – besiedelt. Unter anderem findet sich bei einem Großteil der Menschen der Hefepilz Malassezia furfur (früher Pityrosporum ovale) als ein natürlicher Bestandteil der Hautflora.
Hauptsächlich ernähren sich diese Pilze von langkettigen Fettsäuren, weshalb sie besonders in talgreichen Körperregionen vorkommen. Daher sind sie häufig hier anzutreffen:
- Kopfhaut
- Gesicht
- Brustbeingegend (vordere Schweißrinne)
- zwischen den Schulterblättern (hintere Schweißrinne)
Grundsätzlich ist Malassezia furfur nicht schädlich. Allerdings treten die Hefepilze bei verschiedenen Hautkrankheiten vermehrt auf – unter anderem beim seborrhoischen Ekzem. Bei einigen Patienten ist eine erhöhte Anzahl an Malassezia-Pilzen nachzuweisen, bei anderen wiederum nicht.
Womöglich ist bei dem Ekzem die Zusammensetzung der Mikroflora (Mikrobiom), also die Gesamtheit der mikroskopisch kleinen Organismen wie Bakterien und Pilzen, entscheidend. Daher wird der Pilz als mögliche Ursache beziehungsweise Auslöser für das seborrhoische Ekzem gesehen.
Für diese Theorie spricht, dass bei der Behandlung mit sogenannten Antimykotika (Antipilzmitteln) eine Verbesserung des seborrhoischen Ekzems und gleichzeitig ein Rückgang des Malassezia furfur zu beobachten ist. Da es jedoch auch Patienten gibt, bei denen keine erhöhte Malassezia-Besiedlung nachgewiesen werden kann, muss es noch weitere Auslöser für ein seborrhoisches Ekzem geben.
Genetik und Co. – weitere Faktoren für die Entstehung des Ekzems
Im Zusammenhang mit dem seborrhoischen Ekzem vermutet man auch einen genetischen Faktor: Fast die Hälfte der Menschen tragen eine Veranlagung für das Ekzem in sich.4 Allerdings bricht die Hauterkrankung nur bei einem kleinen Bruchteil tatsächlich aus. Zudem zeigt sich beim seborrhoischen Ekzem eine familiäre Häufung.
Die genetische Veranlagung kann in Zusammenhang mit anderen Faktoren den Ausbruch des seborrhoischen Ekzems begünstigen. Als Ursachen kommen in Frage:
- hormonelle Einflüsse
- geschwächtes Immunsystem
- Stress
- klimatische Bedingungen
Ebenso tritt das seborrhoische Ekzem bei neurologischen Erkrankungen wie Depressionen oder Morbus Parkinson (chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung), aber auch bei HIV-infizierten Personen (erworbenes Immunschwächesyndrom) häufiger auf.5 Dies deutet zudem auf einen zentralnervösen Einfluss hin.
Diagnose: Wie wird das seborrhoische Ekzem festgestellt?
Meist kann der Arzt die Diagnose seborrhoisches Ekzem relativ einfach stellen, wenn die entsprechenden Symptome vorliegen: schuppige, nicht juckende Rötungen der typischen Hautregionen. Ein ausführliches Gespräch (Anamnese) und anschließende körperliche Untersuchung sind häufig ausreichend. Ziel dieser ist es, andere Hauterkrankungen mit einem ähnlichen Beschwerdebild auszuschließen (Differenzialdiagnose), beispielsweise Neurodermitis oder Schuppenflechte.
Nur in seltenen Fällen sind weitere Untersuchungen nötig. Liegt der Verdacht auf eine bakterielle Infektion der Haut, beispielsweise die Borkenflechte, vor, kann diese mithilfe eines Abstrichs im Labor bestätigt oder verneint werden. Zu einer Biopsie – der Entnahme von Gewebeproben – kommt es in der Regel nicht.
Vielfältige Behandlungsmöglichkeiten des seborrhoischen Ekzems
Eines vorneweg: Eine ursächliche Behandlung der Hautentzündung gibt es bislang nicht. Es ist lediglich möglich, die Symptome in der Akutphase zu lindern und die beschwerdefreie Zeit mit entsprechenden Maßnahmen so lange wie möglich hinauszuzögern.
Akutphase: Welche Medikamente lindern das seborrhoische Ekzem?
Bei der Behandlung des seborrhoischen Ekzems wird in erster Linie auf Mittel gesetzt, die eine pilzabtötende Wirkung besitzen sowie zur Abschuppung (Abschilferung) beitragen.
- Antimykotika: Die Anti-Pilzmittel gibt es als Salben, Shampoos und Lotionen.
- Keratolytika: Diese Wirkstoffe besitzen eine schuppenaufweichende sowie -lösende Eigenschaft.
- Calcineurin-Inhibitoren: Diese wirken immunsuppressiv (hemmen das Immunsystem) und antientzündlich.
- Glukokortikoide: Dieser Wirkstoff ist besser als Kortison bekannt. In Form von Salben oder Tabletten kann der Arzt diese vorübergehend verordnen, um die Entzündungsreaktion einzudämmen.
Eine Behandlung mit diesen Mitteln ist besonders in der Akutphase des seborrhoischen Ekzems gefragt. Bei besonders schweren Fällen, sprich stark entzündlichen Formen, kann über die Bestrahlung mit UV-Licht (Phototherapie) nachgedacht werden. Zum einen sollen sich die oberen Hautschichten dadurch beruhigen und so den Juckreiz lindern. Zum anderen soll durch die Bestrahlung das Wachstum des Hefepilzes Malassezia furfur auf der Haut gehemmt werden. Diese Methode zur Behandlung des seborrhoischen Ekzems ist allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen, um etwaige Hautschäden auszuschließen.
Nichts tun bei Kopfgneis?
Besonders beim Kopfgneis bei Säuglingen verzichten Ärzte darauf, Medikamente zu verordnen. Sie empfehlen die Nutzung eines Ölshampoos oder Lotionen, um die Krusten aufzuweichen. Gerade in diesem frühen Lebensalter können diese nämlich von ganz alleine wieder verschwinden.
Alternative Heilmethoden: Homöopathie, Schüssler Salze und Co.
Unterstützend zur ärztlich verordneten Therapie können Sie auch alternative Heilverfahren ausprobieren. Eine Möglichkeit ist die Homöopathie, die auf dem Grundsatz beruht: „Gleiches mit Gleichem behandeln“. Dieses Ähnlichkeitsprinzip bedeutet im Konkreten, dass zur Heilung einer Krankheit Mittel zum Einsatz kommen, die bei einem gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorrufen wie sie der Erkrankte zeigt.
Im Zusammenhang mit leichten Fällen können folgende homöopathische Wirkstoffe eingesetzt werden:
- Graphites: Dieses Homöopathikum wird aus dem Mineral Graphit gewonnen. Es kommt unter anderem bei Verdickungen der Haut zum Einsatz.
- Mezereum: Das Mittel stammt aus der Pflanze Seidelbast. Anwendung findet es vor allem bei Hautreizungen mit starkem Juckreiz, weißen Schuppen und Bläschen- oder Krustenbildung.
- Calendula: Die Ringelblume wird bei schlecht heilenden Wunden sowie Verbrennungen und bei trockener Haut verwendet. Zudem soll Calendula die Bildung neuer Hautzellen fördern.
- Urea Pura: Der künstlich hergestellte Wirkstoff Urea Pura (Harnstoff) wird bei trockener und schuppiger Haut eingesetzt, um die Feuchtigkeit der Haut zu binden. Zudem soll der Harnstoff die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut verbessern. Bei schuppiger Haut kann Urea Pura zur Abschuppung beitragen, den Juckreiz linden und antibakteriell wirken.
Neben der Homöopathie gibt es noch andere Behandlungsansätze, auf die – je nach Ursache – das seborrhoische Ekzem unterschiedlich anspricht. Zu erwähnen sind zum Beispiel Schüßler Salze, die innerlich gegen das Ekzem helfen sollen:
- Ferrum phosphoriucm (Salz Nr. 3) zur Stärkung des Immunsystems
- Zincum chloratum (Salz Nr. 21) zur Unterstützung des Immunsystems, zur Wundheilung und bei Hauterkrankungen
Andere Mittel enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Menthol und Thymol, um den Juckreiz zu lindern. In der Therapie von Hauterkrankungen kommen zur Hemmung der Talgdrüsensekretion Schieferöle (aus Ölschiefer = Sedimentgestein) zum Einsatz.
Wirkung umstritten
Sowohl bei der Homöopathie als auch bei den Schüßler Salzen gilt, dass es derzeit keinen wissenschaftlichen Beleg für deren Wirksamkeit gibt. Hinter den oftmals verspürten Verbesserungen der Beschwerden wird der Placebo-Effekt vermutet.6
Erhaltungstherapie: Basispflege für die beschwerdefreie Zeit
Ist die akute Phase des seborrhoischen Ekzems überstanden, steht an erster Stelle, den nächsten Schub solange wie möglich hinauszuzögern. Eine erhaltende Behandlung legt dabei insbesondere auf die beiden folgenden Säulen Wert:
- Geeignete Hygiene: Diese zielt auf eine Minderung der Talgproduktion ab, da sich das Ekzem besonders in Hautbereichen mit viel Talg zeigt. Daher ist eine tägliche Reinigung der Haut nötig, um Schmutz und Talg abzuwaschen – das Gesicht sollten Sie auch gründlich von Make-Up reinigen. So kann ein Verstopfen der Poren und ein Ausbreiten der Bakterien verhindert werden.
- Stress vermeiden: Entspannungstechniken, zum Beispiel autogenes Training, sowie regelmäßiger Sport beziehungsweise Bewegung können den Faktor Stress reduzieren.
Des Weiteren ist der Aufenthalt an der frischen Luft und in der Sonne zu empfehlen. Sonnenlicht kann zur Besserung des Hautbildes beitragen; das Sonnenbaden jedoch in Maßen genießen, um das Risiko eines Sonnenbrandes gering zu halten.
Seborrhoisches Ekzem im Gesicht: Pflegetipps
Im Gesicht tritt das Ekzem wahrscheinlich deshalb vermehrt auf, da die Haut in diesem Bereich besonders fettig ist. Dadurch können abgestorbene Hautzellen verkleben und sich gelbliche Schuppen bilden. Die Reinigung des Gesichtes sollte deshalb gründlich erfolgen, um
- Kosmetik-Reste abzuwaschen,
- überschüssiges Hautfett zu entfernen sowie
- abgestorbene Hautzellen am Verkleben zu hindern.
Bei der täglichen Pflege ist darauf zu achten, dass das Waschmittel weder Alkohol enthält noch besonders fettreich ist. Produkte mit Alkohol können die Haut zusätzlich irritieren, während fettreiche Mittel zu einem Verstopfen der Poren beitragen. Empfehlenswert sind Cremes, die beruhigend auf die Haut wirken. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise die Wirkstoffe Hyaluronsäure und Vitamin A zu nennen. Außerdem können Sie auf hautbefeuchtende Wirkstoffe setzen wie Aloe Vera, Urea oder Glycerin.
Zusätzlicher Tipp für alle bärtigen Männer: Ob Voll- oder Oberlippenbart, Männer sollten diesen abrasieren. Dies erleichtert nicht nur die Pflege im Gesicht, sondern sorgt auch dafür, dass die Fette des Bartes nicht zusätzlich den Zustand des seborrhoischen Ekzems verschlimmern.
Mit der richtigen Ernährung das seborrhoische Ekzem hinauszögern
Um den nächsten Schub hinauszuzögern, kann auch eine Ernährungsumstellung hilfreich sein. Viele Betroffene stellen eine Verbesserung der Beschwerden fest, wenn folgende Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen oder zumindest stark eingeschränkt werden:
- Zucker
- Kohlenhydrate
- gesättigte, tierische Fette wie Sahne, Rahmbutter oder Wurst
- scharf gewürzte Speisen
- Alkohol
Um herauszufinden, ob die genannten Lebensmittel tatsächlich das seborrhoische Ekzem beeinflussen, bleibt Ihnen jedoch nur eine Möglichkeit: das Ausschlussverfahren. Tasten Sie sich an Ihre Ernährungsgewohnheiten heran und streichen Sie nach und nach verschiedene Lebensmittel von Ihrem Speiseplan, während Sie Ihre Haut beobachten. Die Ergebnisse können Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, um beispielsweise auch eine Mangelernährung auszuschließen, sollten zu viele Lebensmittel auf Ihrer Tabu-Liste gelandet sein.
Tipp
Wer seine Ernährung ändern möchte, sollte keine Radikaldiät durchführen oder Hungern – denn, wenn Sie anschließend wieder zu Ihren früheren Essgewohnheiten zurückkehren, ist eine verstärkte Gewichtszunahme möglich. Um den berühmt-berüchtigten Jojo-Effekt zu umgehen, ist nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung die Lösung. Wer es auf eigene Faust nicht schafft, für den bieten sich begleitende Ernährungstherapien an.
Präventive Maßnahmen: Dem seborrhoischen Ekzem vorbeugen
Die folgenden Maßnahmen können Sie dabei unterstützen, dem Ausbruch einer seborrhoischen Dermatitis vorzubeugen:
- Immunsystem stärken: Dies können Sie über eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Sport an der frischen Luft, ausreichend Schlaf sowie Alkohol- und Nikotinverzicht erreichen.
- Entspannungsübungen: Wirksam gegen psychischen Stress – ein häufiger Auslöser für Hautveränderungen – sind verschiedene Entspannungstechniken. Dazu gehören Yoga, Meditation, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung.
- Sorgfältige Hautpflege: Verwenden Sie rückfettende Pflegeprodukten und achten Sie auf eine angepasste Körperhygiene (fragen Sie hierzu auch Ihren Dermatologen um Rat).
- Ernährung umstellen: Zucker, Kohlenhydrate und Alkohol – in einigen Fällen kann der Verzicht auf diese und andere Lebensmittel das seborrhoische Ekzem positiv beeinflussen.
- Auf reizende Stoffe verzichten: Tragen Sie bevorzugt Kleidung aus Baumwolle oder Seide, um die Haut nicht zu reizen.
- Haare waschen: Waschen Sie Ihre Haare nicht täglich, da zu häufiges Haarewaschen die Talgproduktion anregt und die natürliche Schutzfunktion der Hautbarriere verringert.7
Häufig gestellte Fragen zum seborrhoischen Ekzem
Typisch für das seborrhoische Ekzem sind fettige, weißliche bis gelbliche Schuppenherde, die sich bei Erwachsenen vorrangig an talghaltigen Körperregionen wie dem Gesicht zeigen. Bei Babys sind die Schuppen vor allem am Kopf anzutreffen (Kopfgneis). Weitere Symptome sind Rötungen. Juckreiz ist beim seborrhoischen Ekzem eher selten.
In der Akutphase werden unter anderem pilzabtötende Mittel (Antimykotika) eingesetzt, beispielsweise als Salbe oder Shampoo, sowie Keratolytika, die einen schuppenaufweichenden sowie hornlösenden Effekt haben. Liegt eine schwere Form des seborrhoischen Ekzems vor, kommt eine UV-B-Lichttherapie infrage, die unter anderem die Immunreaktion unterdrückt und die Hautbarriere stärkt.
Während der beschwerdefreien Zeit steht die Erhaltungstherapie im Vordergrund. Um den nächsten Ausbruch des seborrhoischen Ekzems möglichst lange hinauszuzögern, gilt es, die richtige Hautpflege zu verwenden. Darunter fallen sanfte Shampoos, die sich speziell für eine empfindliche Kopfhaut eignen, sowie rückfettende Cremes für trockene Haut. Männern mit Bart wird empfohlen, diesen zu rasieren, um die Pflege des Gesichtes zu erleichtern.
Bei kleinen Kindern können Eltern versuchen, die Schuppen mithilfe von Öl zu lösen. Geeignet sind spezielle Shampoos oder Lotionen, aber auch Jojoba- oder Olivenöl. Ansonsten empfehlen Kinderärzte oftmals auch nichts zu tun, da der Kopfgneis beim Baby meist von selbst verschwindet.