Therapien bei Schuppenflechte


Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, an der fünf Prozent der weißen Bevölkerung über 50 Jahren leidet. In der schwarzen Bevölkerung ist die Psoriasis etwas seltener anzutreffen1. Obwohl die Krankheit weltweit verbreitet ist, gibt es bisher keine Heilung. Einzig die Symptome von Schuppenflechte können durch unterschiedlichste Behandlungsansätze verbessert werden. Gerade in den letzten Jahren sind immer wirkungsvollere Ansätze verfügbar, die den Betroffenen helfen, mit ihrer Hauterkrankung zu leben. Im Vordergrund der Therapien stehen ein möglichst langes Hinauszögern des nächsten Schubs sowie ein weitestgehend milder Verlauf. Doch auch der Juckreiz bei Schuppenflechte plagt viele Psoriasis-Patienten. Dabei jucken nicht nur die Hautstellen, die mit Schuppen bedeckt sind, auch scheinbar gesunde Haut kann betroffen sein. Woran das liegt, ist bis dato unklar.

Juckreiz bei Schuppenflechte


Vor allem nachts klagen Betroffene über einen unerträglichen Juckreiz, der ihnen den Schlaf raubt. Ihm zu widerstehen, ist nahezu unmöglich. So kratzen sich Psoriasis-Patienten manchmal so lange, bis ihre Haut blutet. Durch diese offenen Hautstellen können jedoch Bakterien und Pilze eindringen und für Entzündungen sorgen. In der Folge verschlimmert sich sowohl das Hautbild als auch der Juckreiz.

Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, den Juckreiz zu linden. Es kann von Patient zu Patient aber sehr verschieden sein, welche Ansätze anschlagen und welche nicht. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut.

Erste Hilfe Maßnahmen bei akutem Juckreiz


Gerade wenn der Juckreiz bei Schuppenflechte akut ist, braucht es schnelle und wirksame Hilfe. Folgende Maßnahmen haben schon vielen Juckreiz-Geplagten geholfen.

Kühlen

Kühlen gegen den Juckreiz bei Schuppenflechte

Durch Kühlen wird die Haut weniger stark durchblutet, der Juckreiz lässt nach. Es eignen sich Gelkompressen aus dem Kühlschrank oder ein Eisbeutel. Damit die Haut nicht unterkühlt wird, ist es wichtig, ein Tuch zwischen Kompresse und Haut zu legen.

Nur nicht kratzen!

Juckreiz bei Schuppenflechte: Nur nicht kratzen.

Beim Kratzen kann die Haut leicht verletzt werden. Offene Hautstellen entzünden sich leicht, der Juckreiz kann sich noch verschlimmern. Schonender ist es, die juckenden Hautstellen zu kneifen oder mit den Fingernägeln in die Haut zu drücken.

Einen Kratz-Ersatz suchen

Leder als Kratzersatz gegen Juckreiz bei Schuppenflechte.

Das Bedürfnis zu kratzen, kann auch mithilfe eines Kratz-Ersatzes befriedigt werden. Geeignet ist ein Stoff, der ähnlich glatt wie unsere Haut ist, beispielsweise Leder. Es gibt sogar extra Kratzklötzchen, die für Kinder erfunden wurden, aber auch Erwachsenen helfen. Das Gehirn kann durch den Kratzersatz ausgetrickst werden, sodass der Juckreiz tatsächlich nachlässt.

Aloe Vera Salbe

Aloe Vera Salbe lindert Juckreiz bei Schuppenflechte.

Die Heilpflanze Aloe Vera ist schon lange für ihre wohltuende Wirkung auf der Haut bekannt. Auch gegen Schuppenflechte und dem damit verbundenen Juckreiz kann sie helfen. Achten Sie beim Kauf jedoch auf ein hochwertiges Produkt: Viele Aloe Vera Salben enthalten Zusätze, die die Haut reizen können. Die Salbe sollte daher möglichst frei von Zusatzstoffen sein.

Tipp: Bewahren Sie die Salbe im Kühlschrank auf, so können Sie beim Auftragen gleich noch den wohltuenden, kühlenden Effekt genießen.

Gelbwurz-Extrakt

Gelbwurz (Kurkuma) als Hausmittel gegen den Juckreiz bei Schuppenflechte.

Manche Erkrankte haben positive Erfahrungen mit dem Extrakt von Gelbwurz, auch bekannt als Kurkuma, gemacht. Auszüge der indischen Heilpflanze gibt es als Kapseln in der Apotheke. Sie soll eine ähnliche Wirkung wie Kortison besitzen, die Studienlage ist bisher jedoch unklar.

Roterlen-Tee

Tee aus der Roterle zeigt positive Effekte gegen Juckreiz bei Schuppenflechte.

Roterlen-Tee kann seine positiven Effekte sowohl bei einem Schuppenflechte-Schub als auch bei Juckreiz entfalten. Grund dafür sind die in den Blättern und der Rinde enthaltenen Gerbstoffe. Übergießen Sie je zwei Teelöffel Blätter und Rinde mit einem viertel Liter heißem Wasser und lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen. Seihen Sie anschließend den Tee ab. Nun können Sie ihn entweder trinken oder abkühlen lassen und auf einen kühlen Umschlag träufeln und auf Ihre Haut legen.

Entspannungstechniken

Entspannungstechniken können helfen, dem Juckreiz mental zu begegnen und ihn direkt im Kopf abzuschalten beziehungsweise erträglich zu machen. Diese Techniken müssen dafür allerdings eingeübt und gut beherrscht werden. Lesen Sie im Artikel Entspannungsübungen bei Schuppenflechte nach, welche Techniken sich eignen.

Dauerhafte Maßnahmen zur Behandlung von Schuppenflechte


Langfristig kann sich der Juckreiz bei Schuppenflechte durch gezielte Behandlungsmaßnahmen bessern. Je seltener Schuppenflecht-Schübe auftreten, desto weniger quält der Juckreiz. Wie bei allen Hauterkrankungen ist auch hier Geduld gefragt: Es kann eine Zeitlang dauern, bis Sie eine Therapie finden, die sich für Sie als wirkungsvoll erweist.

Mit diesen Behandlungen konnte schon vielen Patienten geholfen werden:

  • Allgemeinmaßnahmen wie Solebäder, Schuppen ablösen und Lichttherapien
  • Salben mit Kortison und Vitamin D
  • Meiden von bestimmten Nahrungsmitteln (mehr dazu im Artikel Ernährung bei Schuppenflechte)

Eine intensive Hautpflege ist bei Schuppenflechte zudem äußerst wichtig. Denn eine ausgetrocknete Haut spannt und führt zu weiterem Juckreiz.

Hier finden Sie weitere Infos:
Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen
  • 1Fritsch; Allgemeine Dermatologie; Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2009