So sieht die ideale Ernährung bei Schuppenflechte aus:

  • Viele ungesättigte Fettsäuren
  • Reichlich Obst und Gemüse
  • Gluten und Nüsse je nach Verträglichkeit
  • Kein Alkohol
  • Bestehendes Übergewicht reduzieren

Allgemein betrachtet können die einzelnen Bestandteile der Nahrung nicht nur Energie liefern, sondern auch Entzündungen im Körper lindern oder schlimmstenfalls sogar anstacheln. Das hat Auswirkungen auf die Schuppenflechte und die Entzündungen, die sie an der Hautoberfläche verursacht. Jeder Psoriasis-Erkrankte reagiert dabei etwas anders auf das, was er zu sich nimmt.

Stellen Sie die Ernährung um


Um die Lebensmittel zu entlarven, die bei Ihnen eine Verschlimmerung oder neue Schübe auslösen, hilft nichts Anderes als alle Verdächtigen zu testen. Das nimmt einige Zeit in Anspruch, ist aber die einzig sinnvolle Methode.

Tipp: Setzen Sie sich dabei nicht unter Druck

Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie und Ihr Körper brauchen, um zu testen, welche Lebensmittel Ihnen guttun und welche nicht. Erhärtet sich bei einem Lebensmittel der Verdacht, dass es sich negativ auf ihre Erkrankung auswirkt, versuchen Sie es einige Zeit lang wegzulassen oder wenigstens etwas zu reduzieren. Erwarten Sie dabei nicht zu viel von sich – Gewohnheiten ändern sich nicht von einem Tag auf den anderen.

Trotzdem gibt es auch einige grundsätzliche Richtlinien für die Ernährung bei Psoriasis, an die Sie sich als Betroffener halten sollten. Eine Autoimmunerkrankung wie die Schuppenflechte geht am gesamten Körper nicht spurlos vorbei. Sie kostet Kraft und Energie – die richtige Ernährung ist deshalb unerlässlich. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung kann dazu beitragen, den Krankheitsverlauf abzumildern und Beschwerden zu verbessern. Dazu gehört es auch, bestehendes Übergewicht zu reduzieren. Denn der Kampf gegen Übergewicht ist gleichzeitig der Kampf gegen die Psoriasis – jedes Kilo zu viel auf den Hüften verschlimmert auch die Schuppenflechte. Behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass Übergewicht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch weiter steigen lässt – bei Psoriasis-Patienten ist es ohnehin höher als bei gesunden Menschen.

Fasten oder extreme Diäten sind aber auf keinen Fall geeignet, die überschüssigen Kilos wieder loszuwerden. Diese Methoden erzielen meist nur für sehr kurze Zeit Erfolge und sind zudem nicht besonders gesund. Der Körper baut zwar Reserven ab, reagiert auf den akuten Notstand aber damit, noch intensiver Fett einzulagern, als er das normalerweise tun würde. Sobald er wieder mehr Nahrung zur Verfügung hat, füllt er die Speicher sofort wieder auf und lagert so womöglich noch mehr ein als zuvor. Um das Gewicht zu reduzieren und die Ernährung auf die Schuppenflechte anzupassen, hilft also nur eines: Die dauerhafte, schonende Anpassung von Ernährung und Sport.

Eine schlagartige Umstellung ist also nur wenig sinnvoll:

Überfordern Sie Ihren Körper nicht. Gewöhnen Sie Ihn schonend an den neuen Lebensstil. Fangen Sie langsam an und steigern Sie allmählich Ihr Pensum. Und vor allem: Hungern Sie nicht! Der folgende Heißhunger hat negativere Auswirkungen als eine ausgewogene, gesunde Mahlzeit, die satt macht. Beobachten Sie dabei genau, wie Ihre Schuppenflechte auf den Lebenswandel reagiert. Sind Verbesserungen erkennbar? Dann sind Sie auf dem richtigen Weg!

Wichtige Bestandteile der Ernährung bei Schuppenflechte


Konkret bedeutet die richtige Ernährung bei Psoriasis auf bestimmte Bestandteile der Nahrung besonders Acht zu geben. Gesättigte Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Fleisch und anderen tierischen Produkten vorkommen, können Entzündungen im Körper noch weiter verstärken. Ungesättigte Fettsäuren andererseits bewirken genau das Gegenteil: Sie hemmen Entzündungen – und sind nebenbei auch noch richtig gesund. Ungesättigte Fettsäuren kommen unter anderem vor in:

  • Kaltgepresstem Olivenöl
  • Seefisch
  • Rapsöl
  • Sojaöl
  • Salat

Für die ideale Ernährung bei Schuppenflechte – und natürlich für eine gesunde Ernährung ganz allgemein – spielen Obst und Gemüse eine ganz entscheidende Rolle. Sie enthalten große Mengen von Antioxidantien. Die fangen freie Radikale (aggressive Sauerstoffverbindungen) ein und wirken entzündungshemmend. Mindestens fünf Portionen über den Tag verteilt sollten Sie im Idealfall schaffen.

Nüsse und Gluten sind Wackelkandidaten: Manche Schuppenflechte-Patienten können sie problemlos in ihre Ernährung integrieren, bei anderen kommt es zu Hautreizungen und Empfindlichkeitsreaktionen. Im Zweifelsfall ist es deshalb einen Versuch wert, eine Weile Gluten oder Nüsse zu meiden und zu sehen, was passiert.

Der Verzicht auf Alkohol wirkt sich ohne Frage positiv auf den Zustand der Haut aus. Viele alkoholische Getränke enthalten Histamin – ein Stoff, der im Körper an allergischen Reaktionen beteiligt ist und die Haut reizt.

So klappt die Ernährung bei Psoriasis


Bei all diesen Empfehlungen und Versuchen zur Ernährung bei Schuppenflechte, ist es nicht immer ganz einfach, den Überblick zu behalten. Gerade bei Psoriasis empfiehlt es sich deshalb, ein detailliertes Ernährungstagebuch zu führen. Dort können Sie genau protokollieren, was Sie wann gegessen und wie Sie sich danach gefühlt haben. Auftretende Beschwerden halten Sie exakt fest und können so leicht Rückschlüsse ziehen, welche Nahrungsmittel an der Verschlimmerung oder Entstehung von Krankheitsschüben beteiligt sind.

Eine angepasste und überwachte Ernährung kann die Beschwerden bei Psoriasis also tatsächlich mildern. Als einzige Behandlung reicht sie aber auf keinen Fall: Denn heilen kann sie die Autoimmunerkrankung nicht. Neben den passenden Medikamenten und der richtigen Pflege trägt die Ernährung lediglich zur Besserung der Beschwerden und damit auch zur Steigerung der Lebensqualität bei Schuppenflechte bei.

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Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren