Die Entwicklung von Schuppenflechte beim Baby


Die Schuppenflechte zeichnet sich besonders durch zwei Ersterkrankungshöhepunkte aus. Einer davon liegt im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter, während der andere zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr deutlich ausgeprägt ist. Der Ausbruch einer Schuppenflechte bei Babys ist eher selten. Unmöglich ist er bei Säuglingen deshalb aber nicht – denn auch genetische Faktoren spielen hier eine Rolle.

Tritt Schuppenflechte beim Baby auf, bedeutet das, dass es die genetische Veranlagung dazu von den Eltern bekommen hat. Das allein reicht aber nicht aus: Damit die Schuppenflechte tatsächlich ausbricht und sich in charakteristischen Symptomen äußert, muss es Auslöser geben, die den Anstoß dafür geben. Das können unter anderem sein

  • Stress
  • Infektionen
  • Bestimmte Medikamente
  • Allergien
  • Hormonschwankungen
  • Hautreizungen

Doch Vorsicht:

Der Beginn der Schuppenflechte wird in vielen Fällen nicht erkannt. Denn die Erkrankung ähnelt gerade im Säuglingsalter einigen anderen Hautkrankheiten – wie beispielsweise der Neurodermitis oder einer Windeldermatitis.

So äußert sich Schuppenflechte beim Baby


Auch beim Baby treten die charakteristischen Hautentzündungen auf, bei denen sich die Haut um ein Vielfaches schneller erneuert als normalerweise. Hautzellen, die eigentlich vier Wochen lang ihre Aufgaben erfüllen würden, sterben bereits nach etwa vier Tagen ab. Neue Zellen rücken so in kürzester Zeit nach. Durch diesen hohen Verschleiß bilden sich neben den Rötungen auch deutlich sichtbare, silbrig-weiße Schuppen – also große Ansammlungen toter Hautzellen. Sie lassen sich relativ leicht entfernen, bis zu einer letzten, dünnen Hautschicht, auf der es zu punktförmigen Blutungen kommen kann. Aufgrund der Entzündung tritt außerdem starker Juckreiz auf, der gerade für die kleinen Patienten oft unerträglich ist.

Besonders häufig tritt die Psoriasis im Säuglingsalter im Windelbereich auf. Hautreizungen durch Urin und Kot lösen dann vermutlich die Schuppenflechte aus. Die äußerlichen Beschwerden müssen dabei aber nicht unbedingt denen einer gewöhnlichen Schuppenflechte ähneln. Die Hautentzündungen können sich dann zum Beispiel noch ohne oder nur mit leichter Schuppenbildung zeigen. Manchmal bilden sich erst im späteren Verlauf größere Mengen an Schuppen. Der untypische, oft leichte Verlauf bei Babys und Kindern erschwert die Diagnose.

Behandlung der Schuppenflechte bei Babys


Die Behandlung der Schuppenflechte ist bei Babys und Kleinkindern nicht gerade einfach: Einige Medikamente, die die Beschwerden lindern könnten, sind für Kinder gar nicht zugelassen. Ihr Stoffwechsel unterscheidet sich zu stark von dem der Erwachsenen – welche Wirkungen und vor allem Nebenwirkungen die Arzneimittel erzielen, lässt sich bei ihnen nur schwer abschätzen. Spezielle Salben für Kinder und eine regelmäßige, angepasste Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Cremes schaffen Abhilfe und tun der strapazierten Baby-Haut gut. Kortison sollte nur in schweren Fällen zum Einsatz kommen – und auch dann wegen möglicher Nebenwirkungen lediglich für kurze Zeit.

Gerade bei Babys verlangt Schuppenflechte auch den Eltern viel Energie ab: Sie müssen bei der Behandlung konsequent bleiben und die Entwicklung der Psoriasis beim Säugling genau beobachten. Vor allem bei den jüngsten Betroffenen ist es wichtig, die Ursache für den Ausbruch der Schuppenflechte eindeutig zu identifizieren. Um eine Verschlimmerung der Beschwerden durch Kratzen zu vermeiden, müssen die Eltern ihr Kind im Auge behalten und gegebenenfalls vom Kratzen abhalten.

Tipp:

Lenken Sie Ihr Baby ab, während Sie es behandeln und kühlen Sie sanft die betroffenen Stellen, zum Beispiel mit einer Gel-Kompresse, um die Sie ein Tuch schlagen. Halten Sie außerdem die Fingernägel Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes kurz und achten Sie auf locker sitzende, atmungsaktive Kleidung, um ein zusätzliches Scheuern zu vermeiden.

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Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren