Schuppenflechte kann die Gelenke verformen oder zerstören


Bei durch Schuppenflechte bedingter rheumatoider Arthritis sind die betroffenen Gelenke typischerweise gerötet und geschwollen, die Erkrankten haben starke Schmerzen. Die Beweglichkeit der Gelenke ist häufig deutlich eingeschränkt. Im späteren Verlauf kommt noch Morgensteifigkeit der Gelenke hinzu. Vorwiegend befällt die Psoriasis Arthritis dabei die Wirbelsäule und / oder Hände und Füße. Gelegentlich sind nicht nur die Gelenke selbst entzündet, sondern auch die Sehnenansätze.

Die Entwicklung der Erkrankung äußert sich immer sehr individuell und kann nicht genau vorhergesagt werden: Von kleineren zerstörten Bereichen bis zur völligen Verformung eines Gelenks, vom episodenhaften Auftreten bis zum dauerhaften, fortschreitenden Verlauf – alles ist möglich. Wie auch die Schuppenflechte selbst verläuft die Psoriasis Arthritis meist in Schüben, mit beschwerdefreien oder zumindest milderen Phasen zwischendurch. Sehr schwere Verläufe mit starker Zerstörung der Gelenke und optisch deutlich sichtbaren Veränderungen oder Verformungen sind eher selten.

Der Zustand der Haut lässt dabei keinerlei Rückschlüsse auf die Gelenke zu; die beiden Ausprägungen der Psoriasis verlaufen, zumindest was den Schweregrad betrifft, unabhängig voneinander. Während die Schuppenflechte auf der Haut oft symmetrisch zu Tage tritt, also auf beiden Körperhälften die gleichen Bereiche betroffen sind, äußert sich die Psoriasis Arthritis dagegen in der Regel asymmetrisch.

Die Diagnose von Psoriasis Arthritis


Die Diagnose der Psoriasis Arthritis ist nicht unbedingt einfach – wobei natürlich das Vorliegen einer Schuppenflechte-Erkrankung einen ersten, entscheidenden Hinweis liefern kann. Beim Großteil der Betroffenen zeigen sich außerdem typische Veränderungen der Nägel: Finger- und Zehennägel sehen aus, als wären sie mit Öl betupft. Der Beginn der Erkrankung verläuft allerdings häufig sehr unauffällig und schleichend.

Auch wenn die Schmerzen noch erträglich oder relativ gering sind, können die Gelenke bei Psoriasis Arthritis schon stark zerstört sein. Betroffen sind anfangs meist nur ein oder wenige Gelenke, bei vielen Patienten zum Beispiel das Knie. Finger, Zehen und / oder die Wirbelsäule kommen erst später dazu. Regelmäßige Kontrollbesuche beim Arzt sind für Psoriasis-Patienten deshalb unbedingt zu empfehlen.

Auf Röntgenaufnahmen erkennt der Arzt neben zerstörten auch wuchernde Bereiche der Gelenke und kann sich einen Überblick über das Befallsmuster verschaffen. Ultraschall, Magnetresonanz- oder Computertomografie ermöglichen genauere Einblicke in den Zustand der Gelenke – gerade zu Beginn der Erkrankung ein entscheidender Vorteil. Veränderungen innerhalb der Gelenke sind dann meist noch zu klein, als dass sie der Arzt ohne Hilfsmittel erkennen könnte. Eine Blutuntersuchung gibt zudem Auskunft über die Entzündungswerte – und kann mit der Untersuchung der Rheumafaktoren die Erkrankung an Rheuma ausschließen. Die Entnahme von Gelenkflüssigkeit schließt unter Umständen einen weiteren Verdächtigen aus: die Gicht.

Psoriasis Arthritis behandeln – aber richtig


Die Behandlung erfordert im Vergleich zu anderen Verschleißerkrankungen der Gelenke besondere Vorsicht: Einige Medikamente wie sie bei Rheuma oder Arthritis zum Einsatz kommen, lindern zwar die Gelenkbeschwerden, verschlimmern aber gleichzeitig die Schuppenflechte auf der Haut. Ist allerdings die Diagnose gestellt und sind die passenden Medikamente verfügbar, kann man die Psoriasis Arthritis gut unter Kontrolle bringen. Physiotherapie unterstützt zusätzlich dabei, die Gelenke zu entlasten und ihre Bewegungsfreiheit zu erhalten. Helfen können außerdem:

  • Entspannungsübungen – denn die Psyche beeinflusst die Schuppenflechte
  • die richtige Ernährung – entzündungsverstärkende Nahrungsmittel wie Rotwein, Leberwurst und Thunfisch und sollten gemieden werden
  • Funktionstraining der Gelenke
  • Regelmäßiger Sport

Je früher Sie mit der Therapie beginnen desto besser: So können dauerhafte Schädigungen der Gelenke und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert oder zumindest gebremst werden. Heilen kann man bislang weder die Schuppenflechte noch die durch sie bedingten Gelenkbeschwerden.

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Jenni Graf Könnte Jenni Graf Blut sehen, wäre sie Ärztin geworden – da das aber leider nicht der Fall ist, hat sie sich für den deutlich unblutigeren Beruf der Medizinredakteurin entschieden. Nach ihrem Medizinjournalismus-Studium war sie von 2016 bis 2020 Teil von kanyo®. Jenni Graf Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren