Was ist Schuppenflechte?

Bei Schuppenflechte handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, die zu den Autoimmunerkrankungen zählt. Hauptsymptome sind Schuppen, Rötungen und ein starker Juckreiz. Je nach Art können jedoch auch andere Symptome auftreten, wie zum Beispiel Pusteln. Zudem sind häufig unterschiedliche Bereiche der Haut betroffen, unter anderem der Haaransatz, der Ellenbogen oder die Kniescheiben.

Eine Heilung ist bisher nicht möglich, jedoch lassen sich durch die äußerliche Behandlung mit Cremes die Beschwerden meistens lindern.

Psoriasis vulgaris: die gewöhnliche Schuppenflechte


Die häufigste Art der Schuppenflechte ist die Psoriasis vulgaris. Vulgaris bedeutet so viel wie „gewöhnlich“, daher wird dieser Typ auch als gewöhnliche Schuppenflechte bezeichnet. Ebenfalls geläufig ist der Name Plaques-Psoriasis, der sich auf das Aussehen der Hautveränderungen bezieht. Der Begriff Plaques beschreibt in der Medizin eine leicht erhabene, fleckenförmige Veränderung des Gewebes, die von ihrer Umgebung scharf abgegrenzt ist. Die Plaques-Psoriasis tritt in der Regel an den Ellenbogen oder den Kniescheiben auf.

Typisch für diese Schuppenflechte-Art ist eine kreisrunde Form der Hautveränderung mit ziegelroter Farbe und silbrig-weißen Schuppen. Die Hautschuppen sind vergleichsweise groß und haften teils fest und teils locker an der Haut. Liegen sie locker auf, können sie im Ganzen und relativ leicht abgehoben werden. Dabei entstehen jedoch häufig punktförmige Blutungen – denn beim Lösen der Schuppen können die kleinen Blutgefäße unter der Haut verletzt werden.

Unterarten der gewöhnlichen Schuppenflechte


Bei bestimmten Arten der Schuppenflechte weisen die Hautveränderungen eine veränderte Form auf. In dem Fall unterscheiden Ärzte folgende Kategorien:

Eine Sonderstellung nimmt die Erythrodermische Psoriasis ein. Die typischen Schuppen sind bei dieser Form der Psoriasis weniger und nicht so stark ausgeprägt, die Rötung ist jedoch sehr auffallend. Im Regelfall ist der Großteil des Körpers davon betroffen.

Achtung:

Die Erythrodermische Psoriasis belastet den Körper – insbesondere das Herz – und sollte daher umgehend von einem Arzt behandelt werden.

Psoriasis Pustulosa: Schuppenflechte ohne Schuppen?


Bei der Psoriasis pustulosa handelt es sich um eine Schuppenflechte-Art, bei der es im Normalfall zu fast keiner Schuppenbildung kommt. Stattdessen prägen oberflächliche, sterile (nicht infektiöse) Pusteln das Bild. Die Bläschen sind in vielen Fällen mit einer eitrigen Flüssigkeit gefüllt – jedoch sind sie nicht ansteckend. Es können Hände und Füße von den Pusteln betroffen sein – genannt Psoriasis pustulosa palmoplantaris – oder nahezu der ganze Körper. Letzteres Krankheitsbild wird auch als Typ Zumbusch bezeichnet.

Bei der Psoriasis pustulosa Typ Zumbusch liegt ein besonders schwerer Krankheitsschub vor. Die Haut ist großflächig gerötet (Erythrodermie) und zahlreiche, oberflächliche Pusteln bilden sich. Diese platzen entweder auf oder trocknen nach einigen Stunden ein und schuppen sich ab. Zusätzlich kommt es in den überwiegenden Fällen zu hohem Fieber (40 Grad Celsius) und einem Krankheitsgefühl, das sich in Gliederschmerzen oder Schüttelfrost äußern kann.

Vorsicht:

Bei Verdacht auf diese Erkrankung sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Unbehandelt treten nach kurzer Zeit – meist zwischen einigen Stunden oder Tagen – neue Schübe auf. Diese strengen den Körper sehr an und können zu einem Herz-Kreislauf-Versagen führen.

Arten von Schuppenflechte: Sonderform Nagel-Psoriasis


Im Verlauf einer Schuppenflechte-Erkrankung können die Hand- oder Fußnägel betroffen sein – am stärksten bei einer Psoriasis Arthritis. Doch auch bei anderen Schuppenflechte-Arten können die Nägel in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei der Nagel-Psoriasis werden folgende Ausprägungen unterschieden.

  • Tüpfelnägel: Dabei handelt es sich um die häufigste Form der Nagelpsoriasis. Charakteristisch sind zahlreiche, punktförmige Grübchen beziehungsweise Ausbuchtungen, die jeweils die ungefähre Größe eines Stecknadelkopfes haben.
  • Psoriatischer Ölfleck: Bei dieser Form sind bräunlich-gelbe, scharf umgrenzte Flecken unter dem Nagel zu erkennen. Sie entstehen durch eine Entzündung des Nagelbetts.
  • Krümelnägel: Dies ist der schwerste Verlauf der Nagelpsoriasis. Die Nägel werden hierbei stark beschädigt – sie können sich verfärben, krümelig werden oder brechen. Bei einer starken Schuppenbildung auf der Nagelhaut kann ein Finger- oder Fußnagel sogar herausbrechen.

Bei einer Psoriasis pustulosa ist es ebenfalls möglich, dass die Nägel der Hände oder Füße sich ablösen. Die Ursache dafür sind Pusteln, die sich unterhalb der Nagelplatte bilden und sie nach oben drücken.

Psoriasis Arthritis


Bei der Psoriasis Arthritis richtet sich das Immunsystem des Körpers nicht nur gegen die Zellen der Haut, sondern greift zusätzlich die Gelenke an. Diese entzünden sich, wodurch teils schwere und bleibende Schäden entstehen können. Circa fünf bis 20 Prozent der Menschen, die bereits unter einer der Schuppenflechte-Arten leiden, haben auch mit dieser Erkrankung zu kämpfen. Dabei ist der Schweregrad der Hautschädigung kein Anhaltspunkt dafür, ob und wie stark die Gelenke betroffen sind. So ist es möglich, dass die Haut nur wenige Anzeichen einer Schuppenflechte zeigt, die Krankheit an den Gelenken jedoch schon weit vorangeschritten ist.

Diese Form der Schuppenflechte ist besonders tückisch, da die Symptome meist nur schleichend entstehen. Das heißt, Betroffene merken lange Zeit nichts von ihrer Erkrankung. Treten die ersten Beschwerden auf, sind die Gelenke oftmals schon in Mitleidenschaft gezogen. Typisch für die entzündeten Gelenke sind

  • Schwellungen,
  • Hitzeentwicklung,
  • Druckempfindlichkeit und
  • Schmerzen.

Im weiteren Verlauf fällt es immer schwerer, die betroffenen Gelenke zu bewegen. Auch eine Morgensteifigkeit oder Verformung der Glieder ist möglich.
Die Psoriasis Arthritis gehört zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises – also zu den chronisch entzündlichen Gelenkserkrankungen. Daher ist es mitunter sinnvoll, bei der Behandlung sowohl einen Hautarzt als auch einen Facharzt für rheumatische Erkrankungen zu Rate zu ziehen. Bei einer passenden und rechtzeitigen Behandlung lässt sich die Erkrankung gut behandeln.

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