Welches Prinzip liegt dem Vampirlifting zugrunde?


Entgegen der durch die Bezeichnung "Lifting" geweckten Erwartung, handelt es sich beim Vampirlifting zwar nicht um eine operative Methode, jedoch durchaus um ein invasives Verfahren, schließlich wird dem Patienten speziell aufbereitetes Eigenblut gespritzt. Im Platelet Rich Plasma (PRP) sind die Blutplättchen (Platelets oder Thrombozyten genannt) in besonders starker Konzentration vorhanden. Außerdem befinden sich im Serum weiße Blutkörperchen, Wachstumsfaktoren, Stammzellen und Proteine. Das Blut wird dem Patienten in kleinen Mengen von circa 40 Millilitern aus der Vene entnommen und die Blutbestandteile per Zentrifuge getrennt. Übrig bleibt eine gelbliche Flüssigkeit, die wieder unter die Haut gespritzt wird.

Wie wirkt das Vampirlifting auf den Hautzustand?


Eigenbluttherapien sind in der Medizin nichts Neues. Ihre positiven Auswirkungen auf den Organismus sind vielfach beschrieben. Dazu zählt beispielsweise eine verbesserte beziehungsweise beschleunigte Wundheilung. Im Fall des Vampirliftings berichten Dermatologen von einem deutlich verbesserten Hautbild, geglätteten Mimikfalten sowie der Regeneration der Haut durch die Neubildung der Hautbestandteile Elastin und Kollagen. Dazu regen die Bestandteile des Blutserums die Bildung von Bindegewebe an; die Haut verdickt sich sichtbar.

Interessant:

Der positive Effekt des verstärkten Zellwachstums nutzt nicht nur der Gesichtshaut, der Haut des Dekolletés oder der Hände, sondern wird auch bei Haarausfall sowie zur Reduktion von Narbengewebe und Aknenarben angewendet.

Ablauf beim Vampirlifting


Dem Patienten wird vor der eigentlichen Behandlung eine kleine Menge Blut entnommen, zentrifugiert und gefiltert. Das Blutserum wird anschließend mit einer sehr feinen Injektionsnadel 30 bis 50 Mal in die betreffenden Hautregionen gespritzt. Die gesamte Behandlung dauert von der Blutentnahme über die Blutaufbereitung bis zum eigentlichen Vampirlifting circa eine Stunde und wird ambulant durchgeführt. Die Zahl der Einstiche variiert je nach Zustand der Haut, der Faltentiefe beziehungsweise der zu behandelnden Mängel.

Die Schmerzen der Therapie sind gut auszuhalten, eine leichte Schmerzbehandlung durch Paracetamol darf durchgeführt werden. Auch der Auftrag einer anästhesierenden Creme wird empfohlen.

Nach der Behandlung können leichte Schwellungen auftreten, gegen die aber eine Eismaske gut hilft. In der Regel ist ein gesellschaftsfähiges Aussehen nach circa zwei bis drei Tagen wieder erreicht.

Besonders wichtig:

Vierzehn Tage vor der Behandlung sollten weder blutverdünnende Medikamente wie ASS, Aspirin oder Marcumar noch Antirheumatika wie Ibuprofen eingenommen werden.

Vampirlifting in Kombination mit anderen Methoden


Die Behandlung kann auch mit anderen Verfahren kombiniert werden. Wird beispielsweise vorher eine Mikrodermabrasion (Microneedling) durchgeführt, muss das Blutplasma nicht mehr gespritzt werden. Durch die winzigen Einstiche der Mikrodermabrasion ist der Kanal zu den tieferen Hautschichten bereits geschaffen, dass Plasma wird in diesem Fall nur einmassiert. Eine ähnliche Wirkung haben Anwendungen mit dem dermatologischen Laser. Würde das Eigenblut ohne Vorbehandlung einmassiert, bliebe die Behandlung folgenlos, da die Inhaltsstoffe nicht in die Haut eindringen können. Dem Eigenblut kann ferner beispielsweise auch Hyaluronsäure beigemischt werden, was den verjüngenden Effekt noch zusätzlich verstärkt.

Welche Patienten sollten nicht per Vampirlifting behandelt werden?


Da beim Vampirlifting körpereigene Substanzen verwendet werden (mit Ausnahme eventuell beigemengter Hyaluronsäure), existieren praktisch keine Allergien oder substanzbedingte Nebenwirkungen. Einzig Schwellungen, leichte Blutergüsse und Rötungen können auftreten.

Allerdings schließen eine ganze Reihe von Erkrankungen die Behandlung mit Eigenblut grundsätzlich aus:

  • Autoimmunerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • bestimmte Tumorarten
  • Blutgerinnungsstörungen
  • chronische und akute Hauterkrankungen (Neurodermitis, Psoriarsis)
  • Erkrankungen wie Hepatitis und HIV

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