Die Kopflaus und ihr menschlicher Wirt - Blut als Nahrungsquelle


Kopfläuse sind auf menschliches Blut angewiesen, es stellt ihre einzige Nahrungsquelle dar. Mehrmals täglich muss eine Laus saugen, um nicht auszutrocknen.1 Ihr Körperbau und ihre Lebensgewohnheiten sind völlig auf das Milieu der menschlichen Kopfhaut ausgerichtet. Werden die Parasiten von der menschlichen Kopfhaut entfernt, haben sie je nach Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit eine Überlebensdauer von circa 55 Stunden.1

An dem kleinen Kopf sitzt vorne der stechend-saugende Rüssel. Mit diesem Rüssel ritzt die Laus die Haut auf, um an die winzigen Blutgefäße (Kapillaren) zu gelangen. Sie saugt das austretende Blut und spritzt gleichzeitig ihren Speichel mit gerinnungshemmender Wirkung in die Wunde. Der Organismus erkennt die fremde Substanz und antwortet mit einer Reaktion des Immunsystems auf den Stich. Es treten typische Symptome des Kopflausbefalls auf.

Immunreaktion des Körpers: Symptome bei Kopflausbefall


Welcher Anteil des Läusespeichels genau die Immunantwort auslöst, ist nicht bekannt. An der Einstichstelle bildet sich eine sogenannte Papel, ähnlich wie bei einem Mückenstich. Diese kleine, rote Schwellung erzeugt einen Juckreiz (Pruritus), welcher das Leitsymptom des Kopflausbefalls darstellt.

Das Jucken veranlasst die Betroffenen, sich vor allem an den folgenden befallenen Stellen zu kratzen:

  • hinter den Ohren
  • am Nacken
  • an den Schläfen

Hierdurch kann die Kopfhaut verletzt werden. Wundschorf bildet sich, im schlimmsten Fall infiziert sich die Wunde. Unbehandelt können sich aus den Verletzungen zusätzliche Infektionen entwickeln, da Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken leichter in die beanspruchte Haut eindringen und einen eitrigen Hautausschlag verursachen können. Bei solchen bakteriellen Infektionen schwellen die nächst gelegenen Lymphknoten an; diese sollten umgehend von einem Arzt behandelt werden. Hingegen sind Erkrankungen, die durch den Läusestich verursacht werden, in Europa sehr selten.

Kopflausbefall erkennen und Verdacht bestätigen


Wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind vermehrt über Symptome wie starken Juckreiz klagt oder sich immer wieder an den gleichen Stellen am Kopf kratzt, liegt der Verdacht auf Kopfläuse nahe. In diesem Fall sollten Sie unverzüglich nach weiteren Hinweisen suchen.

Mithilfe eines Läusekamms, den Sie in der Apotheke, im Reformhaus oder über den Online-Handel kaufen können, lässt sich die Kopfhaut Ihres Kindes auf Kopfläuse genau untersuchen. Dabei sollten Sie so gründlich wie möglich vorgehen, um weder Läuse noch Eier oder Nissen (leere Eihüllen) zu übersehen.

  • Feuchten Sie den Haarschopf an und massieren Sie eine handelsübliche Haarspülung ein. Die Spülung verlangsamt die Läuse und die Haare lassen sich leichter kämmen.
  • Anschließend kämmen Sie die Haare Ihres Kindes, von der Haarbasis bis zu den Spitzen, Strähne für Strähne durch.
  • Nach jedem Kämmen wird der Läusekamm mit einem Papiertaschentuch abgewischt.

Zeigen sich Läuse oder Nissen, hat sich das Kind mit Kopfläusen infiziert.

Die Symptome auf Kopflausbefall haben sich bestätigt – und nun?


Hat sich der Kopflaus-Verdacht bestätigt, sollten Sie umgehend die Leitung des Kindergartens oder den Klassenlehrer Ihres Kindes informieren. Die Verantwortlichen der Betreuungseinrichtung Ihres Kindes sind verpflichtet, den Kopflausbefall bei dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Damit Ihr Kind die Einrichtung wieder besuchen kann, müssen Sie eine Therapie gegen die Läuse und deren Eier begonnen haben.

Auch interessant:

Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen