Der Weg der Kopflaus


Um auf den Kopf eines Menschen zu gelangen, bedient sich die Kopflaus ihrer hakenförmigen Krallen an den Beinen. Sie sind speziell auf ihren Lebensraum ausgerichtet und bieten ihr besten Halt auf einzelnen Haaren. So kann sich die Laus im Haar zügig fortbewegen und auch in Richtung Kopfhaut krabbeln, um Blut zu saugen.

Läuse suchen sich ihren Wirt meist nur bei direktem Kopf-zu-Kopf-Kontakt mit Betroffenen. Die Übertragung über Umwege wie Textilien, Mützen oder Kopfkissen ist sehr unwahrscheinlich, da die Kopflaus nicht von ihrer Nahrungsquelle abgeschnitten werden möchte.

Illustration warnt vor Gefahr der Ansteckung durch Läuse.

Am Anfang war das Ei


Der Lebenszyklus einer Laus beginnt im Ei: Dieses zeigt sich als etwa einen Millimeter kleiner, weißlich-gelber Fleck. Auf den ersten Blick gleichen die Eier gewöhnlichen Haarschuppen. Der einfachste Weg, die Eier von Schuppen zu unterscheiden, ist folgender: Schuppen lassen sich leicht von der Kopfhaut entfernen, Läuseeier nicht. Die Laus heftet ihre Eier mit einem speziellen, nicht wasserlöslichen Kitt an das Haar. Auch die Position der Eier gibt Aufschluss: Während sich Schuppen in der Regel direkt an der Kopfhaut bilden und sich anschließend über den kompletten Schopf ausbreiten, klebt die Kopflaus ihre Eier wenige Millimeter oberhalb der Kopfhaut direkt an das einzelne Haar.1

Inkubationszeit: Läuse vermehren sich schnell


Nach etwa sechs bis zehn Tagen schlüpfen die Jungläuse (Nymphen) und lassen die leeren Eihüllen (Nissen) zurück.1 Die frischgebackene Nymphe ist bräunlich-weiß gefärbt.1 Innerhalb von neun bis elf Tagen wachsen diese zu erwachsenen Läusen heran und sind dann selbst geschlechtsreif.2

Unter Idealbedingungen und ungestört auf der menschlichen Kopfhaut teilt sich das Leben einer Kopflaus in folgende drei Phasen ein:2

  • bis zu sechs Tage nach Eiablage: Embryo im Ei
  • sechs bis zehn Tage: Nymphe
  • Neun bis elf Tage: Erwachsene Laus

Ein Läuseleben kann also insgesamt etwa einen Monat lang andauern, erwachsene weibliche Läuse legen dabei etwa 90 bis 140 Eier.2

Wie lange überleben Läuse ohne Nahrung?


Die Eier der Läuse können nicht ohne menschlichen Wirt gedeihen. Sie brauchen die Wärme der Kopfhaut, um schlüpfen zu können. Gleich nach dem Schlüpfen benötigen sie überdies Nahrung in Form von menschlichem Blut. Eier, die von ihrer Haarwurzel gelöst werden – zum Beispiel mit einem Läusekamm – sterben mit größter Wahrscheinlichkeit ab, bevor sie schlüpfen.

Wenn Nymphen und ausgewachsene Läuse die Kopfhaut verlassen und nicht in der Lage sind, zügig wieder einen Wirt zu finden, werden sie im Regelfall innerhalb zwei Tagen verhungern.3 Dies ist auch der Grund, weshalb der Übertragungsweg über Textilien und Möbelstücke äußerst selten ist. Die Parasiten tauschen keinesfalls freiwillig ihren Wirt gegen eine Mütze oder einen Schal, weil sie so keine neue Nahrungsquelle in Aussicht haben.

Läuse loswerden: Inkubationszeit überstehen


Da die erwachsenen Läuse keine zwei Tage ohne Wirt überleben, stellen sie bei der erfolgreichen Parasitenbekämpfung nur ein geringes Problem dar.3 Das Wichtigste ist hierbei, umgehend mit der Behandlung zu beginnen, um eine Ausbreitung im Keim zu ersticken. Nutzen Sie spezielle Läuseshampoos und verwenden Sie zusätzlich einen Läusekamm – beides erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Der etwas kniffligere Punkt ist der, dass die befruchteten Eier nicht hundertprozentig von den Läusemitteln abgetötet werden können. Aus diesem Grund muss die Behandlung des Parasitenbefalls nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden, um nachgeschlüpfte Nymphen beseitigen zu können.2 Mit dieser Zweifachanwendung stellen Sie sicher, dass Sie die nächste Läusegeneration erwischen, bevor sie ausgewachsen ist und selbst wieder Eier legen kann.2

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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