Melanom und Basaliom gehören zu den häufigsten Formen des Hautkrebses


Zu den häufigsten Hautkrebsformen gehören das maligne Melanom und die beiden hellen Hautkrebsformen Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom. Beide hellen Hautkrebsformen entwickeln sich in der Oberhaut, der Epidermis. Darüber hinaus gibt es seltene Hautkrebsformen, wie zum Beispiel das Angiosarkom (bösartiger Tumor des Gefäßsystems der Haut), das Dermatofibrosarcoma protuberans (lokaler, aggressiver Hautkrebs), das maligne fibröse Histiozytom (Bindegewebskrebs), das Liposarkom (im Fettgewebe wachsender Tumor) oder das Kaposi-Sarkom (spezieller Gefäßtumor).

Weltweite Neuerkrankungen an Hautkrebs


Die meisten Neuerkrankungen mit Hautkrebs werden in Australien verzeichnet. Hier gibt es jährlich rund 50 bis 60 neue Fälle pro 100.000 Einwohner. In den USA liegt die Zahl pro 100.000 Einwohner jährlich bei etwa zehn bis 25 und in Mitteleuropa bei zirka zehn bis 20 Neuerkrankungen. Die kontinuierlich steigende Zahl an Hautkrebskranken wird damit erklärt, dass sich das Freizeitverhalten in den industrialisierten Ländern verändert hat. Eine längere Lebenserwartung und mehr Urlaub führen zu einer insgesamt höheren Sonnenbestrahlung – eine Hauptursache des Hautkrebses.

Verbreitung in Deutschland


Die Deutsche Krebsgesellschaft weist darauf hin, dass in Deutschland pro Jahr rund 18.000 Neuerkrankungen mit malignem Melanom registriert werden¹. Die Neuerkrankungen an hellem Hautkrebs werden auf jährlich rund 170.000 Fälle geschätzt. 80 Prozent, so die Angaben der Gesellschaft, entfallen dabei auf das Basalzellkarzinom und 20 Prozent auf das Plattenepithelkarzinom.

Ursachen von Hautkrebs


In der Regel gilt eine übermäßige Sonnenstrahlung als Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs. Es wird zudem vermutet, dass die Haut zunehmend empfindlicher wird, weil vielen Menschen ein moderater, aber regelmäßiger Aufenthalt in der Sonne fehlt und sich dadurch natürliche Schutzmechanismen zurückbilden. Hinzu kommt die seit Jahren intensiver werdende UV-Strahlung.

Risikofaktoren


Menschen mit heller Haut tragen ein besonders hohes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Je nachdem, wie die Haut auf die UV-Strahlung reagiert, werden vier Hauttypen unterschieden:

Typ 1 bekommt nach einem Aufenthalt in der Sonne immer einen Sonnenbrand und wird nie braun.

Typ 2 bekommt meistens einen Sonnenbrand und wird nur mäßig braun.

Typ 3 kennt so gut wie keinen Sonnenbrand und wird meist schnell braun.

Typ 4 bekommt nie einen Sonnenbrand und hat immer eine gebräunte Haut.

Menschen des Typs 1 sind am häufigsten von Hautkrebs betroffen, Menschen des Typs 4 hingegen am seltensten.

Gestörtes Immunsystem


Menschen, die entweder aufgrund einer vorliegenden Autoimmunerkrankung wie zum Beispiel Typ-1-Diabetes, rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose, oder im Anschluss an eine Organtransplantation bestimmte Medikamente einnehmen müssen, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken, gehören ebenfalls zu den Risikogruppen. Denn unser Immunsystem ist zum Teil in der Lage Krebszellen eigenständig zu erkennen und zu beseitigen. Durch die Unterdrückung des Immunsystems steigt dabei vor allem die Gefahr, an weißem Hautkrebs zu erkranken.

Die Haut vor Sonne schützen


Wer sich vor UV-Strahlung schützt, reduziert das Risiko einer Hautkrebserkrankung. Im Sommer sollte deshalb in heißen europäischen Ländern ein Aufenthalt in der Sonne etwa zwischen 11 und 15 Uhr gemieden werden. Der Verein zur Bekämpfung des Hautkrebses informiert außerdem darüber, dass selbst im Schatten noch eine 30- bis 50-prozentige UV-Strahlung vorhanden ist². Selbst beim vorwiegenden Aufenthalt im Schatten ist zusätzlicher Schutz durch Sonnencremes oder -öle mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor sehr wichtig. Auch ein Sonnenhut sowie Kleidung halten Strahlung ab.

Veränderungen aufmerksam beobachten


Besonders Menschen mit einem erhöhten Risiko sollten sich regelmäßig systematisch selbst untersuchen. Ein Spiegel hilft dabei, auch den Rücken, Nacken und andere nicht direkt einsehbare Bereiche des Körpers zu betrachten. Wichtig ist es zu wissen, dass Hautkrebs auch an Stellen auftreten kann, die nicht unmittelbar von der Sonne bestrahlt werden, also zum Beispiel auch an den Fußsohlen oder der Mundschleimhaut sowie am behaarten Kopf. Auch wer Rötungen oder kleine Knötchen an sich selbst, am Körper der eigenen Kinder oder des Partners feststellt, sollte aufmerksam werden und mit den Betroffenen einen Arzt konsultieren.

Die Veränderungen müssen nicht zwangsläufig bösartig sein. Die Entstehung von Altersflecken oder kleinen Blutschwämmchen ist im Zuge des Alterungsprozesses ganz normal. Wenn sich aber ein Leberfleck in der Größe verändert oder unterschiedliche Farbtöne aufweist, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Früherkennung


Für alle Formen von Hautkrebs bestehen sehr gute Heilungschancen, wenn diese frühzeitig erkannt werden. Wie bei vielen anderen Krebsarten sind auch beim Hautkrebs Vorsorgeuntersuchungen sehr zu empfehlen. Auch bei einzelnen Hautveränderungen, die durch Größe, Farbe und Wachstum hervorstechen, sollte ein Arzt befragt werden.

Der Hautarzt beurteilt mit Hilfe der sogenannten Dermatoskopie vorhandene Hautveränderungen eines Patienten. Es handelt sich bei dieser Auflichtmikroskopie um ein sehr einfaches und schmerzfreies Untersuchungsverfahren zur Erkennung vor allem von bösartigen Hauttumoren. Hierbei wird die Haut mit Hilfe von speziellen Lichtwellen bis in ihre tieferen Schichten betrachtet.

Behandlung


Wird ein bösartiger Tumor festgestellt, wird dieser meist operativ entfernt. Je nach Ausbreitung des Melanoms müssen verschiedene weitere Therapien erfolgen.

Zu den Vorstufen von Hautkrebs zählen die sogenannten aktinischen Keratosen. Dabei handelt es sich um hautfarbene oder rötliche Veränderungen der Hautoberfläche, die sich leicht rau – wie feines Schmirgelpapier – anfühlen. Diese finden sich meist an den sogenannten „Lichtterrassen“ des Körpers, also an den Stellen, die direkt mit der Sonne in Kontakt kommen, wie zum Beispiel das Gesicht, die Handrücken oder die männliche Glatze.

Um zu vermeiden, dass sich die aktinischen Keratosen ausweiten und angrenzende Lymphknoten befallen oder sich in andere Organe ausbreiten, müssen sie behandelt und entfernt werden. Hierfür gibt es je nach Stadium der Krankheit verschiedene Verfahren. Die Hautveränderungen werden operativ herausgeschnitten oder herausgeschabt.

Bei der Kältetherapie setzt der Hautarzt flüssigen Stickstoff zur Vereisung ein, bei der photodynamischen Therapie wird mit intensiven Lichtwellen gearbeitet. Oft kommen auch Cremes zum Einsatz, welche eine starke Entzündung auslösen. Im Zuge des Heilungsprozesses mit Nässen und Krustenbildung wird das Tumorgewebe vom Immunsystem abgestoßen.

Fazit


Hautkrebs ist sehr gut heilbar, wenn er frühzeitig erkannt wird. Daher sind Vorsorgeuntersuchungen entscheidend. Wer sich schützen möchte, sollte seine Haut nur in Maßen direkter Sonnenstrahlung aussetzen.

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