Das alles kann die Haut

Über eine Verengung oder Erweiterung der Blutgefäße kann die Haut den Temperaturhaushalt regulieren. Dabei wird durch die Absonderung von Flüssigkeit aus den Schweißdrüsen und nachfolgende Verdunstung die überschüssige Körperwärme abgegeben. Sowohl die Sauerstoffzufuhr, der Transport von Nährstoffen als auch der Abtransport von Stoffwechselprodukten werden über die Durchblutung der Haut gesteuert. Um das Eindringen von Keimen und Krankheitserregern zu verhindern, spielt der Säureschutzmantel der Haut eine wichtige Rolle – sie unterstützt somit auch das Immunsystem. Die Haut speichert zudem Energie in Form von Fett und ist nicht zuletzt über den Tastsinn ein wichtiges Sinnesorgan.

Zu viel Sonne schadet der Haut


Sonnenbäder sind durchaus förderlich für die Gesundheit, da der Körper durch das UV-Licht 80 Prozent des lebenswichtigen Vitamin D selbst produziert. Zu ausgiebige Sonnenbäder können allerdings auch zu einem Sonnenbrand führen.

Das schadet der Haut, lässt sie schneller altern und begünstigt vor allem das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs. Eine frühzeitige Prophylaxe durch ausreichenden Sonnenschutz ist dringend erforderlich, damit es erst gar nicht zu einem Sonnenbrand kommt. Mit

  • Bekleidung, die auch Arme und Schultern bedeckt,
  • einer Kopfbedeckung und
  • Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor sind Sie gut geschützt.

Wie lange die Haut der Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden darf, hängt vom Hauttyp ab. Hellhäutige Menschen sind weitaus empfindlicher als dunkelhäutige und sollten sich daher nicht zu lange in der Sonne aufhalten. Besonders um die Mittagszeit gilt für alle Hauttypen, dass die unbedeckten Körperstellen mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt werden sollten, der mindestens den Lichtschutzfaktor 20 hat. Außerdem ist es ratsam, sich um diese Zeit besser im Schatten aufzuhalten.

Umweltverschmutzungen können Allergien auslösen


Auch Umwelteinflüsse können schlecht für die Haut sein. So wird vermutet, dass Luftverschmutzungen die Entstehung von Neurodermitis begünstigen. Chemische Rückstände wie Pflanzenschutz- und Düngemittel, die in das Wasser gelangen, können ebenfalls Hautreizungen hervorrufen.

Durch das Spritzen von Obst und Gemüse mit Pestiziden sind Nahrungsmittel häufig stark belastet. Auch eine Vielzahl künstlicher Lebensmittelzusatzstoffe wirken sich auf den menschlichen Organismus negativ aus, wie zum Beispiel Konservierungsstoffe in der Nahrung. Die Folge ist eine deutlich erkennbare Zunahme allergischer Reaktionen der Haut auf bestimmte Lebensmittel.

Zu viel Hygiene schadet dem Säureschutzmantel der Haut


Die morgendliche Dusche gehört bei vielen zur täglichen Hygiene, um frisch in den Tag zu starten. Doch zu häufiges Duschen ist Stress für die Haut. Wird sie übermäßig gepflegt, trocknet die Haut aus, rötet sich, schuppt und Juckreiz kann entstehen. Das hat mit dem Säureschutzmantel zu tun.

Die oberste Hautschicht ist die Hornhaut. Zwischen den dort vorkommenden Hornzellen liegen sogenannte Lipide (Fettmoleküle). Normalerweise bedeckt ein dünner Film aus Schweiß und Talgdrüsensekret, der Säureschutzmantel, die oberste Hautschicht.

Der Schutzmantel sorgt unter anderem dafür, dass Krankheiterreger nicht so leicht über die Haut eindringen können. Wird zu heiß geduscht, quillt die Hornschicht der Haut auf. Das Benutzen von Duschgel und Seife führt dazu, dass Fett und Feuchtigkeit mit ausgespült werden. Der Säureschutzmantel gerät in Mitleidenschaft und kann - bei übertriebener Hygiene – seiner eigentlichen Aufgabe nicht ausreichend nachkommen.

Tipp: Um die Hautbarriere und den Säureschutzmantel zu erhalten, sollte nur kurz geduscht werden und das Wasser nicht über 35° C warm sein. Duschen ist für die Haut weniger belastend als Baden. Um die Haut und den Säureschutzmantel zu schonen, sollten Sie nur milde oder pH-neutrale Duschgels in kleinen Mengen verwenden. Nach dem Duschen die Haut sanft abtupfen und nicht reiben. Das anschließende Eincremen ist wichtig, damit das entzogene Fett wieder angereichert werden kann und die Haut elastisch bleibt.

Umweltgifte im Wohn- und Arbeitsumfeld können Allergien auslösen


Nicht nur draußen, auch in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz kann die Haut auf natürliche und künstliche Umweltgifte reagieren. So können Schimmelpilze, die durch Feuchtigkeitsansammlungen in der Wohnung entstehen, nicht nur den Atemwegen schaden, sondern auch Ekzeme und Juckreiz auf der Haut auslösen. Bei Allergikern können Hautreaktionen wie Ausschlag oder Juckreiz auch durch den Kot von Hausstaubmilben hervorgerufen werden.

Viele Chemikalien, die unter anderem in Farben, Teppichen oder Tapeten enthalten sind, können Hautkrankheiten auslösen, ebenso wie Reinigungsmittel, Kosmetika oder Medikamente. Auf hohe Konzentrationen dieser Substanzen reagieren immer mehr Menschen mit allergischen Hautkrankheiten. Bei bestimmten Berufsgruppen gibt es spezifische Hauterscheinungen, so ist zum Beispiel das Handekzem bei Friseuren eine typische Berufskrankheit.

Wie können Sie Ihre Haut schützen?


Ein Austrocknen der Haut lässt sich mit der zum Hauttyp passenden Pflege vermeiden. Ganz besonders sollte hierbei darauf geachtet werden, die Hautbarriere aufrechtzuerhalten. Der Körper produziert beispielsweise das Coenzym Q10, das auch in einigen Cremes enthalten ist. Es wird von jeder Zelle unseres Körpers zur Energieversorgung benötigt und schützt diese vor aggressiven Sauerstoffmolekülen, den freien Radikalen.

Freie Radikale entstehen bei allen Stoffwechselprozessen im Körper, vor allem in Verbindung mit Sauerstoff (Oxidation). Ursachen für die Entstehung freier Radikale sind unter anderem eine intensive UV-Bestrahlung, Rauchen oder Stress. Bei zu geringer Anreicherung von Coenzym Q10 ist die Schutzfunktion der Haut gestört.

Wer auf einen frischen Teint Wert legt, sollte deshalb auf Rauchen verzichten und intensive Sonnenbäder vermeiden, denn beides schadet der Haut und beschleunigt den Alterungsprozess. Eine ausgewogene Ernährung ist für die Gesunderhaltung der Haut und ein frisches Aussehen ebenso wichtig.

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