Zahlen und Fakten zur Haut


Betrachtet man die menschliche Haut näher, wirken allein die Fakten imposant: Beispielsweise verfügt ein ausgewachsener Mann mit einer Größe von gut 1,80 Metern und einem Gewicht von 78 Kilogramm über zwei Quadratmeter Haut. Hingegen hat eine Frau, die 1,65 Meter groß ist und 57 Kilogramm wiegt, eine Körperoberfläche von 1,62 Quadratmetern.

Darüber hinaus macht die Haut 20 Prozent des menschlichen Gewichts aus. Im Falle des Mannes aus dem obigen Beispiel wären dies also knapp 16, bei der Frau gut elf Kilogramm.

Doch mit diesen Rahmendaten ist noch lange nicht alles über die Haut gesagt. Denn so vielseitige Aufgaben wie sie übernimmt kein anderes menschliches Organ.

Aufgaben der Haut


Die wesentlichsten Funktionen der Haut (latein.: cutis, griech.: derma) lassen sich wie folgt grob unterteilen:

  • Sinnesorgan
  • Schutzfunktion

Das Ertasten von Gegenständen gehört zu den elementaren menschlichen Sinnen und geschieht über die Haut als Sinnesorgan. Über sie nehmen wir Berührungen wahr, wenn wir unserem Gegenüber zum Beispiel die Hand geben.

Die Haut verfügt über eine Vielzahl von Sinneszellen und Tastpunkten, über die wir – insbesondere über die Lederhaut – Schmerz, Kälte oder Wärme empfinden. Die verschiedenen Zellen sind dabei auf unterschiedliche Reize ausgerichtet. Die einen registrieren Druck, die anderen erkennen Temperaturunterschiede oder Schmerz. Besonders feinfühlig ist die Haut an den Lippen oder den Fingerspitzen, weil dort die Anzahl der Tastpunkte besonders hoch ist.

Die Haut schützt den Körper vor äußeren Einflüssen, wobei keine Rolle spielt, welcher Natur diese sind. Selbst wenn eine potenzielle Gefahr, wie beispielsweise schädliche Mikroorganismen, über die Haut in den Körper eindringt, existieren Abwehrzellen, die Eindringlinge effektiv bekämpfen. Die Haut sichert ebenso das innere Gleichgewicht und den Stoffwechsel, indem sie verhindert, dass der Mensch zu viel Wasser verliert oder austrocknet.

Alles in allem übernimmt die Haut so viele Funktionen, dass sie für das Überleben des Menschen essenziell ist.

Die Haut lässt sich in verschiedene Schichten unterteilen


Insgesamt drei Schichten bilden die äußere Haut, die jede für sich unterschiedliche Aufgaben erfüllt und im Querschnitt von außen nach innen wie folgt geschichtet sind:

  1. Oberhaut (Epidermis)
  2. Lederhaut (Dermis)
  3. Unterhaut (Subcutis)

Die Oberhaut ist mit nur wenigen Millimetern verhältnismäßig dünn und dient in erster Linie der Aufgabe, den Körper nach außen zu schützen.

Die Lederhaut besteht vor allem aus Fasern, die der Haut Stabilität und gleichzeitig Elastizität verleihen. Zahlreiche sensorische Fühler, auch Rezeptoren genannt, für Wärme, Kälte und Schmerz sind in ihr angesiedelt.

Im medizinischen Fachjargon bezeichnet man Oberhaut und Lederhaut zusammen als Cutis.

Die Unterhaut ist die Basis für die beiden darüber liegenden Schichten der Haut. Sie besteht in erster Linie aus Fett- und Bindegewebe, das ebenso Nerven und Blutgefäße enthält. Sie dient als Wärmeisolation, Energiespeicher und schützt die darunterliegenden Knochen.

Haut: Das Spiegelbild der Seele


Ist Ihnen der Ausspruch „die Haut ist das Spiegelbild der Seele“ geläufig? Der Zusammenhang zwischen der Haut und der Seele wird klarer, wenn man sich einige Aussagen dazu ansieht:

  • Ich habe eine dünne Haut bzw. kein dickes Fell.
  • Ich könnte glatt aus der Haut fahren!
  • Ich habe eine Gänsehaut.

Diese Formulierungen bringen zum Ausdruck, wie empfindlich die Haut auf emotionale Einflüsse, beispielsweise auf Angst und Aufregung, reagiert. Wenn gleichzeitig mit Stress in der Beziehung Hautprobleme auftreten, kann dies ein Anzeichen für eine körperlich-seelische Erkrankung sein – muss aber nicht! Denn Fachleute warnen, nicht hinter jeder Rötung oder Unreinheit der Haut ein lädiertes Seelenleben zu vermuten.

Schließlich existieren ebenso Hautleiden, die zum Beispiel durch Wärme, Kälte oder allergische Reaktionen hervorgerufen werden oder angeboren sind. Auch wenn nicht alle Erkrankungen der Haut eine psychische Ursache haben, ist das Zusammenspiel der seelischen Empfindsamkeit, des Immunsystems und der Haut in vielen Fällen doch sehr offensichtlich.

Das Ganze funktioniert übrigens ebenso in die umgekehrte Richtung: Hautkrankheiten sind nicht nur ein Indiz seelischer Belastungen. Sie können Letztere auch auslösen. Nämlich dann, wenn die Betroffenen ihre Erkrankung als Einschränkung der Lebensqualität empfinden. So kann das Sozialleben bei nicht ansteckenden und daher für das Umfeld unproblematischen Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte oder Akne zum Erliegen kommen. Die Erkrankten leiden unter ihrem Aussehen oder es fehlen ihnen Energie und Lust, am gesellschaftlichen Miteinander teilzunehmen.

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Jan Henkel Jan Henkel wurde 1980 in Heidelberg geboren. Sein Studium schloss er als Diplom-Volkswirt und mit einem Magister erfolgreich ab. Heute ist er unter anderem als freiberuflicher Texter tätig und widmet sich vorrangig Themen aus dem Gesundheits- und Medizinbereich. Jan Henkel Autor kanyo® mehr erfahren