Hautpilzarten


Die Ansteckung erfolgt entweder durch direkten Körperkontakt oder indirekt durch das Berühren von Gegenständen, die mit dem Pilz kontaminiert sind. Besonders wohl fühlen sie sich in einem dunklen, feuchten und warmen Milieu. Sie sind jedoch in der Lage, sich ihrer Umgebung anzupassen. Hautpilze können erhebliche Schäden verursachen, wenn sie nicht behandelt werden und sich unkontrolliert ausbreiten.

Grundsätzlich unterscheidet man verschiedene Typen des Hautpilzes. In der Dermatologie ist die Unterscheidung nach Arten der Erreger gebräuchlich. Diese sind Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze – das sogenannte DHS-System.

1. Dermatophyten - Fadenpilze

Dermatophyten sind Fadenpilze. Die Sporen werden durch Infektionen übertragen und nisten sich auf der Haut oder in Haaren oder Nägeln ein. Ihre Nahrung ziehen sie aus Keratin, einer Hornsubstanz. Der durch Dermatophyten bedingte Hautpilz ist deshalb nur oberflächlich anzutreffen. Diese Form zählt zu den verbreitetsten Hautpilzen.

Dermatophyten treten auch als Fuß- oder Nagelpilz in Erscheinung. Fußpilz  zeigt sich zuerst zwischen den Zehen und führt zu Juckreiz, Brennen, Rötungen und verursacht rissige Hautpartien. Das befallene Areal verfärbt sich weißlich, es entstehen Bläschen und es kann sich ein unangenehmer Geruch bilden.

Nagelpilz befällt vorwiegend Fußnägel, manchmal auch Fingernägel. Symptomatisch für Nagelpilz sind weiß-gelblich verfärbte Nägel, die sich mit der Zeit verdicken und porös werden. Nur eine konsequente, langfristige Behandlung führt zum Erfolg.

Dermatophyten werden in drei Unterkategorien unterteilt:

  • Die Trichophyton-Art tritt ebenfalls in der Hornhaut auf, kann sich aber auch in Haarfollikeln und dem angrenzenden Bindegewebe sowie auf den Nägeln ansiedeln. Sie sind die Ursache für Nagelpilz und Kopfpilz.
  • Die dritte Art ist das Microsporum. Es befällt die Kopfhaut und löst die sogenannte Mikrosporie aus.
  • Epidermophyten infizieren die Hornschichten der Oberhaut, der Epidermis. Am häufigsten treten sie als Fußpilz in Erscheinung.

2. Hefepilz Candida

Candida ist ein Hefepilz, der am häufigsten als Pilzinfektion der Scheide (Vaginalmykose) in Erscheinung tritt. Auch Soor handelt sich um eine Hefepilzerkrankung. Da sich Candida auf Schleimhäuten wohl fühlt, kann sich dadurch auch Darmpilz oder eine Pilzerkrankung des Mund- und Rachenraums entwickeln.

Eine Candida-Infektion in der Scheide verursacht ein unangenehmes Brennen und Jucken. Symptomatisch ist ein grau-weißlicher Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr. In der Regel breitet sich Candida nicht übermäßig aus und kann keinen Schaden verursachen. Diese Krankheitserscheinung wird mit einem Antimykotikum (Antipilzmittel) therapiert, das meist innerlich und äußerlich angewendet werden kann.

3. Systemische Mykose oder Schimmelpilz

Die gefährlichste Pilzerkrankung ist die systemische Mykose, der Schimmelpilz. Hierbei gelangen die Erreger in den Blutkreislauf und befallen innere Organe. Die systemische Mykose tritt selten auf. Gefährdet sind hier ganz besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Ansteckungsgefahren bei Hautpilz


Besonders die lokalen Mykosen wie Fuß- und Nagelpilz werden von Mensch zu Mensch übertragen, meist durch Sporen, die sich in kleinen Hautschuppen befinden. Ansteckungsgefahr besteht deshalb ganz besonders dort, wo sich Personen barfuß bewegen und die Umgebung perfekte Voraussetzungen für Pilze darstellt. Diese Orte sind zum Beispiel Saunen und Schwimm- oder Hotelbäder. Ist die Haut vorgeschädigt oder die Abwehr geschwächt, haben Pilzinfektionen ein leichtes Spiel.

Symptome von Hautpilz


Hautpilz Hautpilz lässt sich an geröteten und scharf begrenzten Hautarealen erkennen, die Schuppen und nässende Bläschen bilden.

Typische Symptome für Hautpilze, insbesondere Dermatophyten, sind juckende, leicht gerötete und schuppende Hautbereiche, auf denen sich auch nässende Bläschen bilden können.

Auch wenn der Juckreiz unerträglich scheint, sollte man Kratzen vermeiden.

Dadurch besteht nämlich die Gefahr, dass sich kleine Wunden bilden und sich der Hautpilz über die Finger auf andere Körperstellen oder in tiefere Hautschichten ausbreitet.

So behandeln Sie Hautpilz


Mykosen, die nur auf der Oberfläche der Haut auftreten, werden in den meisten Fällen äußerlich mit einem Antimykotikum behandelt, meist als Salbe oder Tinktur.

Ist die Pilzinfektion sehr stark oder breitet sich weiter aus (auch auf innere Organe), muss das Antimykotikum oral verabreicht werden. Jedoch sollten Sie das Medikament nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind, stillen oder an Allergien oder Lebererkrankungen leiden. Sprechen Sie unbedingt mit einem Arzt über die Therapie.

Bei vielen Pilzinfektionen ist die Behandlung eine langwierige Prozedur. So muss beispielsweise bei Nagelpilz so lange therapiert werden, bis das befallene Nagelgewebe herausgewachsen ist.

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